• 5.11.2014

Höchste deutsche Auszeichnung an Wissenschaftler der TUM

Bundesverdienstkreuz für Ann-Kristin Achleitner und Edgar Biemer

Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner, Inhaberin des TUM-Lehrstuhls für Entrepreneurial Finance, und Prof. Dr. Dr. med. habil. Edgar Biemer, ehemaliger Extraordinarius der Medizinischen Fakultät der TUM und Emeritus of Excellence, sind heute mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Es ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Die beiden Preisträger bekamen die Auszeichnung von Ministerpräsident Horst Seehofer überreicht.

Prof. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Edgar Biemer
Prof. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Edgar Biemer wurden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (Bilder: A. Eckert / TUM; Klinikum rechts der Isar)

Der Verdienstorden wird – in verschiedenen Stufen – an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen. Prof. Achleitner erhielt das Verdienstkreuz 1.Klasse, Prof. Biemer das Verdienstkreuz am Bande.

Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner

Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner wirke als hochtalentierte Wissenschaftlerin und als vorbildlich motivierte Lehrende weit über die Grenzen der Universität hinaus, betonte Ministerpräsident Seehofer. Gesellschaftspolitisch habe sie Sozialunternehmen, also Unternehmen mit einem sozialen Geschäftszweck, in den Mittelpunkt gerückt. Durch ihre Persönlichkeit sei sie nicht nur ein Vorbild für Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern stehe auch für ein neues Frauenbild in unserer Gesellschaft.

Achleitner (48) hat seit 2001 den Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance, unterstützt durch die KfW Bankengruppe, an der TU München inne. Zudem leitet sie dort als Wissenschaftliche Direktorin das Center for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS). Achleitner forscht insbesondere zu Social Entrepreneurship, der Finanzierung von jungen Unternehmen sowie Venture-Capital-Finanzierung. Ihre Studien zu Familienunternehmen haben maßgeblich zur Einführung zweier neuer Aktienindizes, des DAXplus Family-Index und des DAXplus Family 30-lndex, im Jahr 2010 beigetragen.

Nach Promotion, Habilitation und Dozententätigkeit an der Universität St. Gallen arbeitete die Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlerin als Unternehmensberaterin. Ab 1995 war sie Professorin für Bank- und Finanzmanagement an der European Business School der International University Schloß Reichartshausen in Oestrich-Winkel. Derzeit sitzt Achleitner in den Aufsichtsräten der GDF Suez AG, der Linde AG, der Metro AG und der Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft AG. Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin hat in zahlreichen beratenden Gremien ihre Expertise eingebracht, aktuell ist sie u.a. Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex.

Prof. Dr. Dr. med. habil. Edgar Biemer

In der Laudatio hebt der Ministerpräsident hervor, dass sich Prof. Dr. Dr. med. habil. Edgar Biemer national wie international insbesondere bei der Entwicklung der rekonstruktiven Mikrochirurgie sowie in der Plastischen Chirurgie herausragende Verdienste erworben habe. Zudem präge vielfältiges soziales Engagement sein weltweites plastisch-chirurgisches Wirken, indem er sich konsequent für die Verbreitung der Plastischen Chirurgie auch in den Ländern der Dritten Welt einsetze und sich im Rahmen seiner zahlreichen Einsätze mit der Organisation INTERPLAST-Germany in Ländern wie Thailand, Burma, Indien und Ghana auch für die Versorgung der vor Ort praktizierenden einheimischen Ärzte engagiere.

Nach der Facharztausbildung in plastischer Chirurgie begann Biemer sich auf den Bereich Mikrochirurgie zu spezialisieren. Er gründete 1975 das erste Replantationszentrum in Deutschland – und das zweite in Europa – am Klinikum rechts der Isar der TUM, das bald ein international anerkanntes Zentrum für freie Gewebetransplantationen wurde. 1985 wurde er zum Professor für Plastische Chirurgie ernannt. Von 1986 bis 2007 war er Vorstand der Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (heute: Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie) und Extraordinarius der Medizinischen Fakultät der TUM. Mehr als 40 Jahre lang entwickelte er am Klinikum innovative Operationstechniken in der plastischen Chirurgie.

2008 leitete er mit Kollegen am Klinikum rechts der Isar ein 40-köpfiges Team, dem weltweit erstmals die Pionierleistung der Transplantation von zwei vollständigen Armen gelang. Für seine Verdienste erhielt er 2012 die Dieffenbach-Medaille, die höchste Auszeichnung, die die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen an In- und Ausländer vergeben kann. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2007 zählt Prof. Biemer zu den „TUM Emeriti of Excellence“.

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