• 14.3.2019

Peter Altmaier wirbt für mehr Venture Capital in Deutschland

Bundeswirtschaftsminister besucht UnternehmerTUM

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat gestern UnternehmerTUM besucht, das Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München. Der Minister tauschte sich mit Gründerinnen und Gründern sowie mit UnternehmerTUM-Geschäftsführer Helmut Schönenberger und TUM-Vizepräsident Thomas Hofmann aus. An der TUM entstehen jedes mehr als 70 Technologie-Start-ups. Um ihr Wachstum zu erleichtern, will Altmaier den Einsatz von Venture Capital in Deutschland voranbringen.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier mit Heltmut Schönenberger und Susanne Klatten von UnternehmerTUM und TUM-Vizepräsident Thomas Hofmann. (Bild: UnternehmerTUM / B. Willer)
Peter Altmaier (2.v.r.) mit Heltmut Schönenberger und Susanne Klatten von UnternehmerTUM und TUM-Vizepräsident Thomas Hofmann (r.). (Bild: UnternehmerTUM / B. Willer)

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier machte beim Besuch von UnternehmerTUM die Bedeutung von erfolgreichen Unternehmensgründungen in der „digitalen Revolution“ deutlich: „Zum ersten Mal haben wir die Situation, dass ein Teil der alten Unternehmen wegfällt, aber neue, kapitalstarke Unternehmen nicht mehr unbedingt in Europa, sondern in China oder den USA entstehen.“ Dort gebe es mehr Start-ups, die so groß werden, dass sie die Welt verändern.

„Wir haben dafür gesorgt, dass Gründungen leichter geworden sind“, sagte Altmaier. „Aber wir haben in Europa ein Problem: Wenn diese Unternehmen erfolgreich sind und wachsen, finden sie hier kein Geld mehr.“ In Deutschland gebe es Kapitalgeber, die aber nicht in Start-ups investierten, weil ihnen die Kompetenzen in diesem Bereich fehlten. Und es gebe Unternehmen, die an Investments interessiert seien, aber nicht ausreichend Kapital hätten. „Der Staat sollte überlegen, wie wir Know-how und Kapital zusammenbringen.“

Mit Magnettechnologie Quantencomputer kühlen

Thomas Hofmann, Vizepräsident der TUM für Forschung und Innovation, und UnternehmerTUM-Geschäftsführer Helmut Schönenberger zeigten sich optimistisch, dass Deutschland zu anderen Staaten aufschließen kann. Hofmann betonte, dass viele deutsche Start-ups die besseren Technologien hätten als ihre Konkurrenten. Schönenberger wies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Universität und einem Team mit Gründungserfahrung und Industrienetzwerk hin: „Wenn wir zehn Mal UnternehmerTUM hätten, wäre Deutschland gründungsintensiver als die USA.“

Drei der hier gegründeten Start-ups stellten sich dem Wirtschaftsminister vor: Kiutra hat eine Magnettechnologie entwickelt, mit der extrem tiefe Temperaturen erzeugt werden können, um beispielsweise Quantencomputer zu kühlen. Mit Künstlicher Intelligenz erstellt Maiot aus den Daten von Lkw-Flotten Vorhersagen für deren Wartung. Kumovis hat einen 3D-Drucker mit Reinraum für die Produktion von medizinischen Implantaten erfunden. Von der Politik wünschten sich die Gründerinnen und Gründer vor allem mehr Beratung bei Vorschriften und Regularien sowie Unterstützung bei der Vernetzung auf europäischer Ebene.

Erfolgreiche Ideen in der "Digital Product School"

Maiot-Gründer Adam Probst hatte die „Digital Product School“ absolviert, bei der Teilnehmer aus größeren Unternehmen und aus Start-ups drei Monate lang gemeinsam Produktideen entwickeln. Die School ist ein wichtiges Instrument des Digital Hub Mobility, den das Bundeswirtschaftsministerium 2016 bei UnternehmerTUM angesiedelt hat. Die Digital Hubs sollen Start-ups, etablierte Unternehmen und Wissenschaft zusammenzubringen.

Der Wirtschaftsminister besichtigte auch den „UnternehmerTUM MakerSpace“, die 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt, in der Gründungsteams Prototypen bauen können. Sie ist ein Baustein in der Förderpalette von TUM und UnternehmerTUM, die Programme für alle Phasen einer Gründung bietet – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. UnternehmerTUM betreibt zudem einen eigenen Venture Capital Fonds.

Bis zu 30 Teams gleichzeitig können Büros im „TUM Inkubator“ nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. Ein Stockwerk darüber forscht das Entrepreneurship Research Institute der TUM, wie Unternehmensgründungen Erfolg haben können. Mit besonders vielversprechenden Gründungsteams reist die TUM für zwei Wochen ins Silicon Valley oder zu ihren Partnern der EuroTech Universities Alliance.

Mehr Informationen:

Technische Universität München

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