• 19.4.2016

Semesterticket München:

Kompromiss für Wintersemester 2016/17

Erleichterung: Das Semesterticket bleibt. Zumindest vorerst. Da noch kein Angebot für eine langfristige Lösung vorliegt, wurde der Probezeitraum um das Wintersemester 2016/17 verlängert. Die Preise werden deutlich steigen. Studi-Vertreterin Nora Pohle kündigt eine Urabstimmung an.

"Das Scheitern des Semestertickets München ist vorläufig verhindert." Nora Pohle von der TU München ist erleichtert. (Foto: Andreas Heddergott)
"Das Scheitern des Semestertickets München ist vorläufig verhindert." Nora Pohle von der TU München ist erleichtert. (Foto: Andreas Heddergott)

TUMstudinews: Was wird das Semesterticket im Wintersemester 2016/17 kosten?

Nora Pohle: Die Preise werden für das Wintersemester auf 65 € für den Solidarbeitrag und auf 189 € für die IsarCard Semester angehoben. Der Solidarbeitrag erhöht sich somit um 4%. Das halten wir für verträglich, denn der Ausbildungstarif II steigt jährlich um 3,5%. Fast 20 % Steigerung bei der IsarCard Semester fallen da schon mehr ins Gewicht.

Die Landeshauptstadt München hat diese Zwischenlösung vorgeschlagen. Sie beruht auf einem Kompromiss zwischen Studi-Forderungen und denen der Verkehrsunternehmen. Sind Sie damit zufrieden?

Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir für den Moment eine Lösung haben. Das Scheitern des Semestertickets München ist damit vorläufig verhindert. Wir arbeiten weiter intensiv an einer langfristigen Lösung. Über diese wird es dann eine Urabstimmung geben.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Um über den Kompromiss fürs Wintersemester abstimmen zu lassen, war die Zeit zu knapp und der Aufwand ist unangemessen hoch. Über eine langfristige Lösung würden wir optimaler Weise noch im Sommersemester eine Urabstimmung  durchführen. Unverzichtbar dafür ist aber, dass wir die Marktforschungsstudie, die die Verkehrsunternehmen (MVG, S-Bahn und BOB) sowie der MVV in Auftrag gegeben haben, einsehen dürfen. Denn diese Marktforschungsstudie analysiert die studentische Mobilität mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in München und bildet die Basis für die Preiskalkulationen der Verkehrsunternehmen.

Bis jetzt hatten die Studis keinen vollständigen Einblick in die Studie, die die Verkehrsunternehmen in Auftrag gegeben hatten. Sie dient als Grundlage für die Preisverhandlungen.

Ohne Einblick in die Ergebnisse dieser Studie fehlt uns die weitere Verhandlungsbasis. Die Verkehrsunternehmen müssen für ihre Behauptungen und Preisforderungen, die gegenüber den ursprünglichen Annahmen mit einem verstärkten Mobilitätsverhalten der Studierenden begründet werden, stichhaltige und nachprüfbare Belege liefern. Wir wollen die Studie von einem unabhängigen Institut prüfen lassen. Die Studis in München sind eine Gruppe von 110.000 Personen. Beim Semesterticket bringt sie einen Umsatz von knapp 40 Millionen Euro. Mit dieser großen Kundengruppe muss auf Augenhöhe verhandelt werden.

(Interview: Verena Meinecke)

Nora Pohle (23) vertritt die Studierenden der TUM im Senat und im Hochschulrat. Ihre wichtigsten Hochschulthemen sind das Semesterticket und die Wohnraumsituation der Studierenden in München. Sie hat den Bachelor in Elektrotechnik, studiert jetzt Mathematik und an der LMU Philosophie und Psychologie im Nebenfach.

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