• 18.12.2013

Münchner Wissenschaftstage:

TUM-Student gewinnt 1. Preis bei Videowettbewerb

Ein kritischer Techniker: Yuanchen Zhang (24) hat mit seinem Film „Das Netz“ den Videowettbewerb der Münchner Wissenschaftstage gewonnen. Er stammt aus Jinhua in China und studiert an der TUM Elektro- und Informationstechnik im Master. TUMstudinews-Reporterin Verena Pongratz hat sich mit ihm getroffen.

Yuanchen Zhang, Gewinner des Videowettbewerbs
Ein kritischer Techniker: Yuanchen Zhang hat mit seinem Film „Das Netz“ den Videowettbewerb der Münchner Wissenschaftstage gewonnen. (Foto: Uli Benz)


Du kommst aus China. Wie bist du zu uns an die TUM gekommen und wie gefällt es dir hier?


Zhang:
Ich habe in China „Elektro- und Informationstechnik“ studiert und bin vor vier Jahren mit einem Austauschprogramm an die Partneruni in Hannover gegangen. Dort habe ich meinen Bachelor beendet und bin jetzt seit genau einem Jahr in München. Ich bin hier sehr zufrieden, und es gefällt mir, dass man im Master nebenher mehr Zeit hat als im Bachelor.

Seit wann machst du Filme?

Zhang: Filme begleiten mich schon seit meiner Kindheit. Zunächst habe ich sie nur wahnsinnig gerne angeschaut. Mit 19 Jahren habe ich begonnen, selbst kleinere Videos zu drehen. Meistens über meine Reisen oder die Stadt. Mit einem Film hatte ich auch schon an einem Wettbewerb des DAAD teilgenommen. Das war aber nur zum Spaß und gar nicht vergleichbar mit dem Wettbewerb bei den Münchner Wissenschaftstagen.

Wie ist dein Film „Das Netz“ entstanden?

Zhang: Der Film ist mein erster mit einer richtigen Handlung. Ich habe ihn speziell für den Wettbewerb gemacht. Die Idee dazu ist in den Sommerferien entstanden. Ich habe von August bis September eigentlich jedes Wochenende an dem Film gearbeitet. Fertig war er dann Anfang Oktober.

Welche Botschaft willst du damit vermitteln?

Zhang: Es geht darum, wie die Technik die Welt verändert. Ich hatte dabei kritische Gedanken. Der Film spielt in der Zukunft und soll darstellen, wie es später einmal aussehen könnte, wenn man ein Stück Rindfleisch kocht. Ich will durch den Film zeigen, dass man mehr Kontakt zu seinen Mitmenschen pflegen sollte. Diese Thematik wollte ich im Film mit Humor vermitteln.

War es sehr aufwendig, den Film zu drehen?


Zhang: Ich habe den ganzen Film nur mit der Kamera meines Handys gefilmt. Geschnitten habe ich ihn auf meinem Laptop. Manche Szene habe ich lange überlegt. Es dauerte auch relativ lange, sie zu drehen. Meine Freundin hat mir viel geholfen.

Wie kommt es, dass du als Techniker so kritisch über die Technik denkst?

Zhang: Technik ist natürlich sehr wichtig. Aber ich bin der Meinung, dass der Spaß durch sie oftmals zu kurz kommt. Man sollte die Technik als Hilfsmittel ansehen und nicht als einen Hauptbestandteil des Lebens. Der Filmtitel „Das Netz“ ist doppeldeutig. Ich meine das Internet und das Netz, das  man am Anfang und am Ende des Filmes sieht: Man sieht einen Gitterzaun, in dem ein Stück Holz steckt.

Das Holz ist in den Zaun eingewachsen.

Zhang: Im Anfangsbild sieht es aus, als würde das Holz perfekt zum Zaun passen. Im Endbild sieht man, dass es eigentlich schon abgestorben und vom Zaun eingenommen ist. Das soll den Menschen darstellen und die Tatsache, wie wenig Kontrolle wir über das Internet haben, auch wenn das nach außen hin überhaupt nicht so aussieht. Die Fröhlichkeit des Menschen sollte nicht von der Technik abhängig sein, sondern nur von einem selbst. Manchmal passiert es mir natürlich auch, dass ich den ganzen Tag vorm Internet sitze und den Spaß vergesse.

Was macht dir denn Spaß?

Zhang: Zum Beispiel Lesen, Schwimmen und Joggen. Ich verreise sehr gerne und am liebsten zu Filmfestivals. Ich war zweimal auf der Berlinale. Ein großer Wunsch von mir ist es, einen Film zu drehen, der auf der Berlinale gezeigt wird. Ich weiß, dass das sehr schwer ist, aber das wäre mein Traum.

Wo siehst du dich in ein paar Jahren? Willst du wieder zurück nach China und welche Richtung willst du einschlagen?

Zhang: Jetzt habe ich ja noch ein Semester und meine Masterarbeit vor mir. Ich würde schon gerne in Deutschland bleiben. Aber wenn ich hier nichts finde, gehe ich auch wieder zurück nach China. Beruflich will ich schon eher in die Richtung meines Studiums gehen. Konkrete Ziele habe ich aber noch nicht. Filme werde ich weiterhin machen, aber eher als Hobby.

Mehr Informationen:
Gewinnervideo "Das Netz"
Film und Video an der TU München
www.muenchner-wissenschaftstage.de

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