• 9.2.2015

Förderung für Suche nach Ursachen von mitochondrialen Krankheiten

BMBF-Staatssekretär übergibt Urkunden für Projekt „mitOmics“

Drei Nachwuchsforscher haben sich mit ihrem Projekt „mitOmics“ ein gemeinsames Ziel gesetzt: Sie wollen die molekularen Ursachen von seltenen angeborenen Erkrankungen in Mitochondrien - den Kraftwerken der Zellen - entschlüsseln und deren Diagnose verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Gemeinschaftsprojekt von der Technischen Universität München (TUM), dem Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) mit 2,1 Millionen Euro. Am 9. Februar besuchte deshalb Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, die TUM und überreichte Förderurkunden an zwei der drei beteiligten Wissenschaftler.

Stefan Müller (Mitte), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, übergibt Dr. Tobias Haack (links) und Dr. Julien Gagneur (rechts) eine Förderurkunde für ihr Projekt "mitOmics". (Foto: U. Benz / TUM)
Stefan Müller (Mitte), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, übergibt Dr. Tobias Haack (links) und Dr. Julien Gagneur (rechts) eine Förderurkunde für ihr Projekt "mitOmics". (Foto: U. Benz / TUM)

Viele seltene angeborene Erkrankungen beruhen auf Fehlfunktionen von Mitochondrien, den Kraftwerken und Energielieferanten der Zelle. Bei vielen dieser mitochondrialen Krankheiten lässt sich allerdings mit den gängigen Untersuchungsmethoden nur bei ungefähr der Hälfte der Patienten die molekulare Ursache der Krankheit diagnostizieren. „Mit unserem Projekt wollen wir einen Weg finden, auch bei den Patienten mit bisher ungeklärter Ursache die genetischen Defekte zu finden.“, sagt Dr. Tobias Haack von der TUM, der als Mediziner für den klinischen Teil des Projekts verantwortlich ist.

Zusammen mit der Biologin Dr. Fabiana Perocchi vom Helmholtz Zentrum München und dem Mathematiker Dr. Julien Gagneur vom Genzentrum der LMU arbeitet er nun gemeinsam an einer ausführlichen Diagnostik dieser mitochondrialen Krankheiten. „Wir wollen eine systematische Herangehensweise entwickeln, um die molekularen Zusammenhänge von Fehlfunktionen der Mitochondrien zu erkennen“, sagt Julien Gagneur, der den interdisziplinären Juniorverbund mitOmics koordiniert. Die Wissenschaftler stellten Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, und Dr. Wolfgang Stefinger, Mitglied des Deutschen Bundestages, bei deren Besuch an der TUM am 9. Februar ihr Projekt vor.

Mit „mitOmics“ soll es möglich werden, die ursächliche Fehlentwicklung bei jedem einzelnen Patienten zu identifizieren und potenziell eine passende Therapie anzuwenden. Dafür soll zum einen das gesamte Erbgut von ausgewählten Patienten sequenziert werden. Zudem werden die Forscher mit Hilfe von Zellen von Patienten die genauen molekularen Mechanismen in den Mitochondrien untersuchen.

Ziel des Projekts ist auch, das Wissen über seltene Erkrankungen und ihre genetischen Ursachen als Modellsystem für andere Erkrankungen zu nutzen. Die großen Datenmengen aus den Experimenten korrekt auszuwerten, zu interpretieren und die Ergebnisse in eine europäische Datenbank einzuspeisen, ist ein weiterer wichtiger Teil von mitOmics.

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