• 14.12.2016

App für gesunde Ernährung:

In Deutschland gibt’s Currywurst

Johannes Ziegltrum schreibt gerade seine Masterarbeit an der TUM. Dafür entwickelt der Informatikstudent eine App für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich spielerisch mit gesunder Ernährung und Bewegung beschäftigt. Mit uns hat er über den Aufbau seiner App und die Einbindung in den Ernährungscluster „enable“ gesprochen.

Software-Entwickler mit Appetit auf Gesundes: Johannes Ziegltrum schreibt an der TUM seine Masterarbeit. (Foto: Maren Willkomm)
Software-Entwickler mit Appetit auf Gesundes: Johannes Ziegltrum schreibt an der TUM seine Masterarbeit. (Foto: Maren Willkomm)

TUMstudinews: Wie bist Du zu diesem Thema für Deine Masterarbeit gekommen?

Johannes Ziegltrum: Ich hab’ früher schon ein paar andere Apps entwickelt, allerdings noch nicht im Bereich Ernährung. Das Thema interessiert mich, deshalb hab’ ich mich dafür entschieden, in diesem Bereich zu schreiben.

Mit welchen Themen haben sich die Apps beschäftigt, die Du früher entwickelt hast?

Mit einer App konnte man Unterkünfte buchen und eine andere war für Fitnessstudios konzipiert. Sie sollte dabei helfen, die Geräte richtig zu benutzen und man konnte außerdem Trainingspläne erstellen.

Wie ist Deine jetzige App aufgebaut?

Man startet mit einer Europakarte, auf der bisher 15 Länder mit typischen Lebensmitteln dargestellt werden. In Italien zum Beispiel gibt‘s Pizza und in Deutschland Currywurst.

Aber das sind ja nicht gerade gesunde Lebensmittel…

Genau. Die Jugendlichen sollen nämlich auch lernen, was energiedichte Lebensmittel sind, also Lebensmittel mit vielen Kalorien. Zu jedem Land gibt es drei Minispiele, mit denen man jeweils einen Stern erspielen kann.

Was sind das dann zum Beispiel für Spiele?

Es geht überwiegend darum, Wissen zu vermitteln. Man muss zum Beispiel zwei Kilometer schwimmen und davor Lebensmittel in einen Rucksack packen, die dem geschätzten Kalorienverbrauch entsprechen. Ein anderes Spiel fragt ab, wie viel Zucker in den Lebensmitteln enthalten ist.

Deine Arbeit ist in den Ernährungscluster „enable“ eingebettet. Wie kam es dazu?

Nachdem der vom BMBF (Anm.: Bundesministerium für Bildung und Forschung) geförderte Cluster im Sommer 2015 startete, wurden viele interdisziplinäre Abschlussarbeiten angeboten. Ich habe am 1. Oktober 2016 mit der Arbeit angefangen. Zuerst war meine App noch als eigenständiges Spiel gedacht. Jetzt wird sie Teil einer Plattform. Im Rahmen davon schreiben aktuell acht Informatikstudierende ihre Abschlussarbeit. Die Erstellung dieser Plattform mit verschiedenen Minispielen ist eines von mehreren Projekten im Rahmen des Ernährungsclusters.

Wann soll diese Plattform fertig sein?

Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2017. Um die Plattform genau den Wünschen und Bedürfnissen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen anpassen zu können, wird momentan eine Umfrage durchgeführt. Das Losungswort für die Teilnahme lautet: enable.

Hat gesunde Ernährung und Bewegung für Dich eine besondere Bedeutung?

Ich spiele schon ewig Fußball und hab’ eigentlich immer versucht, mich nicht ungesund zu ernähren. Das war also schon ein Thema, das mich immer beschäftigt hat.

Denkst Du, dass diese App effektiv ist und Jugendliche dazu bringt, sich gesünder zu ernähren?

Das ist eine gute Frage. Ernährungsapps gibt es ja wie Sand am Meer. Es gibt allerdings kaum Apps, die das Thema spielerisch vermitteln. Die App ist also ein Versuch, Jugendlichen Ernährung über die spielerische Komponente näher zu bringen. Ich bin sehr gespannt, was dabei am Ende rauskommt.

Wie geht es bei Dir nach der Masterarbeit beruflich weiter? Bleibst Du bei der App-Entwicklung?

Ich arbeite jetzt schon seit eineinhalb Jahren als Werkstudent bei einer Allianz Agentur als Softwareentwickler und werde da fest einsteigen. Kürzlich habe ich erfahren, dass dort jetzt auch eine App entwickelt wird. Das Thema wird mich also auch zukünftig noch beschäftigen.

(Interview: Verena Pongratz)

Johannes Ziegltrum ist 28 Jahre alt und stammt aus der Nähe von Freising. Das Thema seiner Masterarbeit lautet: „Die Entwicklung eines Serious Games zur Förderung einer bewussten Ernährung.“ Bei dem Projekt des Ernährungsclusters „enable“ handelt es sich um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Ernährungsmedizin, dem Lehrstuhl für Angewandte Informatik/Kooperative Systeme und dem Lehrstuhl für Informatikanwendung in Medizin und Augmented Reality.


Mehr Infos:
Umfrage zur Ernährungs-App (Losungswort für die Teilnahme lautet: enable)
www.enable-cluster.de


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