• 5.12.2017

Clariant und TUM vergeben erstmals Dr. Karl Wamsler Innovation Award

Rostocker Katalyse-Forscher ausgezeichnet

Der 2017 erstmals verliehene „Dr. Karl Wamsler Innovation Award“ für Katalyse-Forschung geht an Prof. Matthias Beller, Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse in Rostock. Die Auszeichnung vergeben die Technische Universität München (TUM) und das Chemieunternehmen Clariant in Erinnerung an den 2016 verstorbenen Dr. Karl Wamsler, TUM-Ehrensenator, bedeutender Gestalter der deutschen Nachkriegschemie und großzügiger Förderer von Wissenschaft und Kunst.

Preisträger Prof. Matthias Beller (mitte) mit TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann und Susanne Wamsler, der Tochter von Dr. Karl Wamsler.
Preisträger Prof. Matthias Beller (mitte) mit TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann und Susanne Wamsler, der Tochter von Dr. Karl Wamsler. (Bild: Heddergott / TUM)

Prof. Matthias Beller habe auf dem Gebiet der interdisziplinären Homogen- und Heterogenkatalyse international herausragende Entdeckungen gemacht und damit neuartige und umweltfreundliche Anwendungen in der chemischen Industrie ermöglicht, heißt es in der Begründung der Jury. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert. Beller entwickelte katalytische Verfahren, um Kohlendioxid in chemische Grundbausteine zu veredeln.

„Innovatives Denken und unternehmerisches Handeln“

Ursprünglich in der Industrie (Hoechst AG), wurde Prof. Beller von der TUM für die Academia entdeckt: 1996-1998 war er Professor am Anorganisch-Chemischen Institut in Garching. Heute ist er Direktor des Leibniz Instituts für Katalyse (LIKAT) an der Universität Rostock. „Prof. Bellers Werk und seine Leistungen stehen in besonderem Maße für die Werte, die auch Karl Wamsler verkörperte: exzellente wissenschaftliche Arbeit, innovatives Denken und unternehmerisches Handeln zum Wohle der Gesellschaft“, sagte Prof. Wolfgang A. Herrmann bei der Verleihung des Preises am Montagabend.  

„Katalysatoren spielen bei chemischen Prozessen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle. Wollen wir in der Katalyse Fortschritte erzielen, sind Forschungs- und Entwicklungs-Kooperationen von essentieller Bedeutung“, sagte Dr. Hariolf Kottmann, CEO von Clariant. „Aus diesem Grund ist es gerade für Clariant, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der heterogenen Katalyse, eine Verpflichtung, herausragende Arbeiten auf diesem Gebiet auszuzeichnen. Dies wäre ganz im Sinne von Dr. Karl Wamsler.“

Ein Chemiker und Mäzen

Der Namensgeber des Preises, der 2016 verstorbene Chemiker Dr. Karl Wamsler, war lange Mitglied des Vorstands von Süd-Chemie, von 1984 bis 1992 auch dessen Vorsitzender. Danach wechselte er in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er bis 2004 innehatte. Als Familienaktionär war Karl Wamsler der Süd-Chemie engstens verbunden. Nach dem Erwerb des Unternehmens durch Clariant hielt er diese Verbindung aufrecht und nahm bis zu seinem Tod an der weiteren Entwicklung regen Anteil. Als Mäzen förderte er großzügig Wissenschaft und Kunst. 2015 verlieh ihm die TUM die Würde eines Senators ehrenhalber und würdigte damit sein beispielgebendes Engagement für die TUM Universitätsstiftung.

Clariant und die TUM blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Katalyse zurück. Das im Jahr 2016 eröffnete Katalyseforschungszentrum der TUM ist Standort von MuniCat (Abkürzung für „Munich Catalysis"), der strategischen Forschungspartnerschaft mit Clariant. Hier arbeiten Forscher von Clariant gemeinsam mit Kollegen der TUM in der Grundlagen- und Anwendungsforschung auf dem Gebiet der chemischen Katalyse. Leiter von MuniCat ist Prof. Richard Fischer.

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