• 23.4.2020
  • Lesezeit: 4 Min.

BMW spendet eine Million Euro für Digitalisierung der Lehre an der TUM

Die Zukunft des digitalen Studiums hat begonnen

Die Technische Universität München (TUM) ist ins Sommersemester gestartet, das aufgrund der Corona-Pandemie weitgehend online stattfinden wird. Damit alle Studierenden nahtlos weiter studieren können, hat die TUM kurzfristig die digitale Lehre massiv ausgebaut. TUM Partners of Excellence und Privatpersonen unterstützen die TUM dabei, die Fortentwicklung digitaler Lehr- und Prüfungsformate sowie den Aufbau virtueller Labore zu beschleunigen.

Student am Schreibtisch mit Laptop und Tablet. iStockphoto.com / freemixer
Die Studierenden der TUM sind digital ins neue Semester gestartet.

Schon am ersten Tag des Sommersemesters haben Studierende der TUM mehr als 60.000 Mal auf Lehrvideos zugegriffen. Im Rahmen ihrer „TUM Digital First“-Strategie hat die Universität in den vergangenen Wochen den Großteil dieser Videos mit großem Einsatz und Kreativität der Dozentinnen und Dozenten, vorwiegend im Homeoffice, produziert. Um die mit dieser Online-Umstellung verbundenen didaktischen Herausforderungen zu meistern, wurden die Lehrenden von den Hochschuldidaktik-Expertinnen und -Experten der TUM mit zahlreichen Webinaren, Online-Seminaren, didaktischen Konzepten und Musterbeispielen umfassend unterstützt. Gleichzeitig hat die TUM ihre IT-Infrastruktur an die enormen Anforderungen angepasst, beispielsweise für Vorlesungen, in denen die Lehrenden mit 1.000 Studierenden weltweit interagieren. Nicht nur die Dozentinnen und Dozenten, auch die Studierenden zeigen herausragendes Engagement: Rund 400 studentische Hilfskräfte haben sich zu „E-Scouts“ ausbilden lassen, um die Lehrenden bei der Bearbeitung von Videos zu unterstützen, Onlinetutorien zu halten oder Diskussionsforen und Chats zu betreuen.

Sozial verantwortete Vorbilder

Tatkräftig unterstützt wurde dieser historische Kraftakt durch zahlreiche Partner und Förderer, die an die TUM Universitätsstiftung gespendet oder mit ihrer Erfahrung wichtige Impulse für die Digitalisierung gegeben haben. Den größten Beitrag leistete die BMW Group. „Die TU München und die BMW Group sind seit Jahrzehnten partnerschaftlich miteinander verbunden“, betont BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse. „In dieser besonderen Situation ist es für die TUM entscheidend, Vorlesungen und Seminare über Streaming verfügbar zu machen und den dafür notwendigen Kapazitäten kurzfristig einen Schub zu verleihen. Nur so wird gewährleistet, dass sich junge Nachwuchskräfte auch weiterhin wirksam auf ihren Berufseinstieg vorbereiten können. Diese große und für den Technologiestandort Deutschland hochrelevante Aufgabe, 170 Studiengänge weitgehend zu digitalisieren, unterstützt die BMW Group mit einer Summe von einer Million Euro.“ TUM-Präsident Thomas F. Hofmann dankt BMW „für die Weitsicht und das großzügige Engagement. Damit zeigt sich die BMW Group als sozial verantwortetes Vorbild für die Zukunftssicherung unserer nachfolgenden Generationen.“

Mehrere Unternehmen wie beispielweise Google und Lancom haben Spenden von Soft- und Hardware angeboten. Auch zahlreiche Privatpersonen sind dem Spendenaufruf der TUM gefolgt und haben wertvolle Hilfe beim Ausbau der IT-Infrastruktur geleistet. „Wir danken allen Mäzenen von Herzen, dass sie diese Digitalisierung im Zeitraffer möglich machen“, sagt Hofmann. „Die vergangenen Wochen haben beeindruckend den Zusammenhalt der TUM-Gemeinschaft aus Studierenden, Mitarbeitenden sowie Unterstützerinnen und Unterstützern gezeigt. Davon profitieren unsere herausragenden Talente und damit die künftigen Leistungsträger in Wissenschaft und Wirtschaft.“

Experimentalversuche im virtuellen Labor

Mit dem Engagement ihre Dozentinnen und Dozenten und der Unterstützung ihrer Partner wird die TUM in den nächsten Wochen die digitale Infrastruktur der TUM auf ein neues Leistungsniveau heben. Dazu sollen nicht nur Vorlesungen und Seminare, sondern auch experimentelle Lehrveranstaltungen anhand von virtuellen Laboren digital angeboten werden. Mit diesen virtuellen Laboren sollen Studierende künftig auch physikalische, chemische und biologische Versuche durchführen sowie technische Prozesse und Produkte analysieren können. Dabei können sie verschiedene Bedingungen simulieren, Rechenprozesse steuern und Modelle testen.

Mit solchen neuen Lehrformaten möchte die TUM die Qualität des Studiums weiter verbessern, indem sie die jeweiligen Stärken von Präsenz- und Onlinelehre optimal zur Wirkung bringt. Statt überwiegend durch Frontalunterricht können sich die Studierenden viele Lerninhalte mit digitalen Formaten orts- und zeitunabhängig aneignen, sodass am Campus wertvolle Zeit für den interaktiven Austausch zwischen den Studierenden, für kritische Diskussion mit den Lehrenden sowie den kooperativen Kompetenzerwerb in problemorientierten Teamprojekten genutzt werden kann.

Die kreative Kraft der Studierenden

Bei der digitalen Transformation der Lehre baut die TUM auf die langjährige Erfahrung mit digitalen Lehrformaten, aber auch auf die effizienten Strukturen zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung des Studiums: In Parlament Lehre und Vorstand Lehre lösen Lehrende und Studierende gemeinsam auftretende Herausforderungen im Studienbetrieb, so auch in den vergangenen Wochen der Corona-Krise. Mit dem neuen TUM Center for Study and Teaching und der der Abteilung Pro Lehre – Medien und Didaktik sind sowohl das Qualitätsmanagement als auch die didaktische Betreuung der Lehrenden hochprofessionell aufgestellt.

Kreative Ideen der Studierenden für neue Wege des Studiums sammelt die TUM derzeit in der „TUM Future Learning Initiative“, die sie Anfang des Jahres gestartet hatte. Bis Mitte Mai können alle Studierenden kreative Ideen und visionäre Vorschläge zur weiteren Modernisierung der Lehre einreichen. Die besten, sicher auch durch die aktuelle Entwicklung inspirierten Konzepte werden nach hochschulweitem Diskurs und unter Einbezug internationaler Expertinnen und Experten in das Lehrportfolio der TUM implementiert. „Somit engagieren sich unsere heutigen Studierenden für die exzellente Ausbildung unserer nachfolgenden Generationen“ sagt Präsident Hofmann.

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