Stipendiatin Barbara Peutler Heddergott/TUM
Ein Netzwerk in der ganzen Welt: Barbara Peutler

Barbara Peutler: "Den Horizont erweitern"

Barbara Peutler studiert Mathematik im Master an der TUM. Im Interview erzählt die gebürtige Passauerin von ihrem ehrenamtlichen Einsatz bei IAESTE – und findet mindestens vier gute Gründe, warum Engagement für jeden ein Gewinn ist.

Warum haben Sie sich für ein Studium an der TUM entschieden? Und warum Mathematik?

Die TUM habe ich zum einen ausgewählt wegen ihres guten Rufes und wegen des vielseitigen Angebots im Bereich der angewandten Mathematik. Zum anderen haben mich die vielen Partner-Universitäten der TUM im Ausland beeindruckt. Und Mathematik hat mir in der Schule schon am meisten Spaß gemacht – weil man komplexe Zusammenhänge mit einfachen Formeln beschreiben kann. Die Mathematik spielt in jedem Bereich des Lebens eine Rolle, zum Beispiel auch in der Biologie und bei der Analyse von sozialen Phänomenen. Mathe ist überall. Gerade das finde ich spannend und faszinierend.

Wie finanzieren Sie Ihr Studium?

Meine Eltern bezahlen die Miete. Und für den Lebensunterhalt habe ich eigentlich immer gearbeitet. Durch das Stipendium kann ich meine Arbeitsstunden reduzieren und mich mehr auf meine Masterarbeit und mein ehrenamtliches Engagement konzentrieren.

Wo engagieren Sie sich denn ehrenamtlich?

Ich engagiere mich bei IAESTE – das steht für International Association for the Exchange of Students for Technical Experience. IAESTE ist eine internationale, unabhängige Organisation, die Auslandspraktika an Studierende aus den Bereichen der Ingenieur- und Naturwissenschaften organisiert und vermittelt. Es gibt IAESTE Büros in über 80 Ländern auf der Welt, die Lokalkomitees bestehen aus ehrenamtlichen Studierenden. Ich habe zuerst selbst das Angebot genutzt und über IAESTE ein Praktikum in der Ukraine gemacht. Danach wollte ich mithelfen, um auch anderen so tolle Erfahrungen zu ermöglichen. Mir macht die Arbeit dort großen Spaß und kann wirklich nur empfehlen, mal bei uns reinzuschauen, zum Beispiel bei unserem wöchentlichen Stammtisch.

Was machen die Ehrenamtlichen bei IAESTE?

Wir vermitteln zum einen Studierende der TUM für Praktika ins Ausland und kümmern uns zum anderen um IAESTE Praktikanten, die aus der ganzen Welt nach München kommen. Das heißt, wir werben in München Praktikumsplätze für Incomings ein und betreuen alle Praktikanten dann während ihres Aufenthaltes. Außerdem bearbeiten wir eingehende Bewerbungen von Studierenden der TUM für Auslandspraktika und verteilen die Plätze. Wir erledigen also das Recruiting für die Unternehmen, die über uns Praktika anbieten. Außerdem veranstalten wir jetzt auch eine internationale Online Career Fair und organisieren Firmen-Shuttles für TUM-Studierende.

Was raten Sie Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen – sollte sich jeder engagieren?

Ja auf jeden Fall! Für mich gibt es dafür mindestens vier gute Gründe:
Erstens kann man so über seinen Tellerrand hinausschauen, Studierende anderer Fachrichtungen kennenlernen – und so entsteht auch ein bunt gemischter Freundeskreis.
Zweitens eignet man sich Soft Skills an, zum Beispiel Zeitmanagement, Kommunikationssicherheit, Moderation und so weiter.
Drittens ist es sicherlich auch für den Berufseinstieg vorteilhaft, wenn man sich für etwas begeistert und sich darin engagiert. Ich habe gemerkt, dass ich in Bewerbungsgesprächen viel sicherer werde, sobald ich über meine Arbeit bei IAESTE loslegen kann.
Und viertens natürlich das Netzwerk. Ich habe Freunde und Bekannte auf der ganzen Welt über IAESTE gewonnen, das ist einfach genial.
All das hilft einem auch für später: Den Horizont erweitern, ein Netzwerk aufbauen, Soft Skills erlernen und mit echter Begeisterung potenzielle Arbeitgeber von sich selbst überzeugen. Ein Gewinn in jeder Hinsicht!
Engagement zeigt Einsatzbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke. Ich sehe da nur Vorteile, für die Studierenden selbst und auch für ihre Förderer oder künftigen Arbeitgeber.

Wie war der Kontakt zu Ihrem Förderer bisher?
Ich habe mir die Allianz ja schon bei der Präferenz-Abfrage gewünscht: Das Unternehmen passt perfekt zu meinem Studium. Bei der Veranstaltung habe ich unsere Ansprechpartnerin kennengelernt und bin seither in regelmäßigem Kontakt mir ihr. Das Unternehmen bietet auch regelmäßig Workshops und Seminare für uns an, das gefällt mir besonders gut. Ich kann mir die Allianz sehr gut als Arbeitgeber vorstellen.

(Interview: Lilian Mohammadpour & Jürgen Gradl, April 2014)

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