Stipendiat Christian Führmann Mohammadpour/TUM
Engagiert in Studium, Familie und Gesellschaft: Christian Führmann

Christian Führmann: "Als Familie gefördert"

Christian Führmann und seine Frau Karoline sind ganz normale Studenten – und Eltern einer kleinen Tochter. Wie sie Familienleben und Studium unter einen Hut bringen und dass dabei auch noch Zeit für ehrenamtliches Engagement bleibt, erzählt der junge Vater im Interview.

Warum haben Sie sich für Ihr Studium an der TUM entschieden?

Christian Führmann:
Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs Sportwissenschaft in Kombination mit den zusätzlichen zentralen TUM-Angeboten wie der Carl von Linde-Akademie oder der UnternehmerTUM hat für mich den Ausschlag gegeben.

Wie haben Sie vom Deutschlandstipendium erfahren?

Christian Führmann: Ich habe vor zwei Jahren beim TUM-Mentoring mitgemacht, da habe ich zum ersten Mal davon gehört; dann habe ich mich auf der Homepage informiert.

Und haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Christian Führmann: Die Vernetzung mit anderen Fachrichtungen ist super. Es ist wichtig, dass man über den Tellerrand hinausblickt. Meine Erwar­tungen haben sich auch in Sachen Fördererkontakt voll erfüllt: Ich bin regelmäßig im Austausch mit der Stipendiatenbeauftragten der Bosch Sicherheitssysteme GmbH und plane derzeit eine weitere Zusammenarbeit auch für die Zeit nach meinem Abschluss.

Wie finanzieren Sie Studium und Familie?

Christian Führmann: Meine Frau Karoline und ich bekommen beide BAföG und wir erhalten Kindergeld für unsere Tochter Emma – es reichte aber nie. In der Zeit vor dem Stipendium hatte ich deswegen stets mehrere Nebenjobs, das hat ganz schön geschlaucht. Jetzt arbeite ich nur noch als studentische Hilfskraft an der Uni und als Schwimm- und Fitnesstrainer.

Hat das Deutschlandstipendium für Sie auch einen immateriellen Wert?

Christian Führmann:
Wir fühlen uns als ganze Familie vom Deutschlandstipendium gefördert! Durch das Stipendium wird die Vereinbarkeit von Karriere und Familie erleichtert und auch wertgeschätzt. Neben der finanziellen Erleichterung ist der Kontakt zu meinem Förderer Bosch für unsere Zukunftsplanung eine wertvolle Chance. Und natürlich freue ich mich, dass ich neben meinen Studienleistungen auch für familiäres und soziales Engagement ausgezeichnet werde.

Sie engagieren sich also noch neben Schule und Familie? Wofür genau?

Christian Führmann:
Ich bin studentischer Vertreter in unserem Wohnheim und war dort in den vergangenen Semestern sehr aktiv. Außerdem engagiere ich mich auch in Förderzentren für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Mir macht die Arbeit im sozialen Bereich viel Spaß. Ich kann das fachliche Wissen des Studiums direkt umsetzen und Projekte selbst  koordinieren und initiieren. Derzeit plane ich in Zusammenarbeit mit der Stadt München Bewegungskurse im Wasser für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen und körperlichen Behinderungen.

Wie schaffen Sie das alles zeitlich?

Christian Führmann: Es wäre gelogen zu sagen, dass man das locker aus der Hand schüttelt. Aber wir haben die Sache bisher sehr gut hinbekommen.

Karoline Führmann:
Wir haben einen extrem durchstrukturieren Alltag. Es gibt einen Plan, in dem genau steht, wer was an welchem Tag macht, welche Kurse wir haben und so weiter.

Christian Führmann:
Das war auch die größte Umstellung, dass wir eine Logistik wie für ein ganzes Bataillon aufgestellt haben.

Karoline Führmann:
Wir studieren ja beide noch, da haben wir Emma am Anfang auch oft mit in Vorlesungen genommen. An der Uni sind die meisten Professoren wirklich offen für Kinder. Manchmal nimmt Christian die Kleine auch mit ins Trainingszentrum.

Können Sie sich vorstellen, sich später als Alumnus in diesem oder einem ähnlichen Programm zu engagieren?

Christian Führmann:
Ja klar, das finde ich auch richtig so. Ich komme aus einem nichtakademischen Familienumfeld. Die Möglichkeit, das Studium durchzuziehen, hat mich persönlich weitergebracht. Es sollte ein Geben und Nehmen sein – und ich möchte später in jedem Fall etwas zurückgeben.

(Interview: Lilian Mohammadpour & Jürgen Gradl, 2012)

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