• 1.2.2024
  • Lesezeit: 5 Min.

Erfolgreicher Start in die vierte Runde der Exzellenzstrategie

TUM mit drei neuen Exzellenzclusteranträgen im Rennen

Dreimal war die Technische Universität München (TUM) in allen Förderlinien der Exzellenzinitiative (2006, 2012) und der Exzellenzstrategie (2019) des Bundes und der Länder bereits erfolgreich. Jetzt nimmt sie ein viertes Mal Kurs auf das Förderprogramm für deutsche Spitzenuniversitäten: Die TUM ist mit drei Initiativen für neue Exzellenzcluster dabei, die sich in der Vorauswahl durch ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingesetztes internationales Expertengremium erfolgreich durchgesetzt haben und jetzt zur Vollantragstellung aufgefordert sind.

Andreas Heddergott / TUM
Der TUM Campus Garching

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann sagte: „Die erfolgreiche Bewertung unserer Antragsskizzen ist Ergebnis der fachlichen Exzellenz der beteiligten Wissenschaftler:innen und der kohärenten und ambitionierten Forschungsprogrammatiken zu Fragestellungen von essentieller Bedeutung für die Zukunft der Menschheit. Die eingereichten Cluster-Konzepte adressieren ein breites Spektrum hochinnovativer Forschungsvorhaben. Mit einer kooperativen Geisteshaltung, gelebter Interdisziplinarität und Internationalität wollen wir nun auch in der abschließenden Bewertungsrunde vollends überzeugen.“

Die neuen Exzellenzcluster-Anträge der TUM

Ins Rennen um die Förderung als neue Exzellenzcluster gehen drei Anträge der TUM, darunter zwei zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) sowie einer in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Eine besondere Stärke der TUM-Anträge begründet sich auch aus der Expertisenkombination der antragstellenden Universitäten und von Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft.

  • Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien – NUCLEATE

    Der Cluster soll die rasanten Fortschritte in der Nukleinsäureforschung beschleunigen und bahnbrechende Entdeckungen und therapeutische Durchbrüche in der Biomedizin ermöglichen. Mit interdisziplinären Ansätzen fokussiert NUCLEATE grundlegende Fragen zu neuen Funktionen sowie zu den Schlüsselmechanismen der Modifikation und Homöostase von Nukleinsäuren bis hin zur Entwicklung neuer Nukleinsäuretechnologien und Anwendungen in der Medizin. Clustersprecher seitens der TUM ist Prof. Stefan Engelhardt; Mitantragstellerinnen sind die Ludwig-Maximilians-Universität München sowie die Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
  • Biosystem-Design München (BioSysteM)

    Ziel dieses Clusters ist es, sich selbst organisierende molekulare und zelluläre Systeme mit programmierbaren, lebensähnlichen Eigenschaften zu entwickeln. Der Fokus von BioSysteM reicht von biomolekularen Maschinen für die Biosynthese und intelligenten Materialien über biomedizinische Mikroroboter und musterbasierte Therapeutika bis hin zur Steuerung der Zelldifferenzierung und Organbildung als Grundlage einer neuen Generation revolutionärer Anwendungen in der Biomedizin. Clustersprecher seitens der TUM ist Prof. Friedrich Simmel; Mitantragstellerin ist die Ludwig-Maximilians-Universität München.
  • TransforM: Münchner Zentrum für Transformative Technologien und gesellschaftlichen Wandel

    Transformative Technologien gelten einerseits als Schlüssel für die großen Herausforderungen wie Klimawandel oder Energie-, Mobilitäts- und Gesundheitsversorgung; andererseits verursachen sie eine zunehmende Innovationsskepsis und öffentliche Kontroversen. Als interdisziplinärer sozialwissenschaftlicher Cluster will TransforM Theorien, Methoden und Praktiken zu Teilhabe, Legitimität, Verantwortung, Sicherheit und Resilienz in Bezug auf transformative Technologien für sich dynamisch verändernden Gesellschaften neu denken. Zugleich will der Cluster erforschen, wie diese gesellschaftlichen Anliegen wirksamer in Innovationsprozessen verankert werden können, um künftig technologische Fortschritte und wirtschaftliche Chancen mit sozialen, ökologischen und politischen Interessen ein Einklang zu bringen. Clustersprecher ist Prof. Sebastian Pfotenhauer.

Bis 22. August 2024 müssen die ausführlichen Anträge bei der DFG eingereicht werden. Die Bekanntgabe der Bewilligung der jeweiligen Exzellenzcluster erfolgt am 22. Mai 2025. Um zusätzliche Förderung als Exzellenzuniversität können sich nur Universitäten bewerben, die mit mindestens zwei Exzellenzclustern auch in der zweiten Auswahlrunde erfolgreich waren.

Bereits bestehende Exzellenzcluster an der TUM

Vier von der TUM zusammen mit der LMU bereits betriebene Exzellenzcluster streben die Verlängerung der Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie an:

  • e-conversion: Grundlagen der Energieumwandlung

    Der Cluster erforscht die grundlegenden Prozesse der Umwandlung und Speicherung regenerativer Energien, die das Kernstück der Energiewende bilden. Während e-conversion 1.0 grundlegende Phänomene der Energiekonversion ganzheitlich zusammenführt, entwickelt e-conversion 2.0 transformative Energiekonzepte, die Energiekonversion und -Speicherung zu innovativen Brückentechnologien zusammenführen. Dabei stehen Mehrteilchensysteme, komplexe Materialien und dynamische Grenzflächen ebenso im Mittelpunkt wie KI-gestützte Automatisierung und Hochdurchsatz-Methoden, um die Entwicklung innovativer Energiekonzepte und -materialien um ein Vielfaches zu beschleunigen.
  • Munich Center for Quantum Science and Technology (MCQST)

    MCQST erforscht die wissenschaftlichen Grundlagen von komplexen Quantensystemen und schafft die technologische Basis für die Quantentechnologie, eine zentrale Zukunftstechnologie des 21. Jahrhunderts. Die Forschenden adressieren wichtige Anwendungsfelder, die von Quantencomputern, über leistungsfähige Quanteninformationssysteme und Quantensensoren bis zu neuartigen Quantenmaterialien reichen. In der zweiten Förderphase will der Exzellenzcluster die Grundlagenforschung des Phänomens der Quantenverschränkung ausbauen und für innovative Anwendungen in den Bereichen Datenverarbeitung, Kommunikation, Metrologie und Sensorik, Materialwissenschaft, Chemie und Medizin nutzen.
  • ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen des Lebens

    Der Exzellenzcluster erforscht die Entstehung und Entwicklung des Universums und seiner Strukturen, der Galaxien, Sterne und Planeten. ORIGINS untersucht aber auch den Weg von nuklearen Bausteinen bis zur Entstehung von Leben. In der zweiten Förderphase streben die Forschenden bahnbrechende Entdeckungen in der Kern- und Teilchenphysik, Astrophysik, Astrogeophysik, Kosmologie und Biophysik an. Beispiele sind die Erforschung der Bedingungen für mögliches extraterrestrisches Leben und das Verständnis der Dunklen Materie.
  • SyNergy – Munich Cluster for Systems Neurology

    Der Cluster „SyNergy“ untersucht, auf welche Weise komplexe neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall  oder Alzheimer entstehen. Mit der Systemneurologie als neuem interdisziplinären Ansatz können die Forschenden die vielen beteiligten Prozesse bei neurodegenerativen, neuroimmunologischen und neurovaskulären Krankheiten abbilden. In der neuen Förderphase will der Exzellenzcluster unter anderem die Auswirkung der Energieversorgung des Gehirns erforschen, Immunreaktionen näher untersuchen, die Widerstandskraft von Neuronen gegen Krankheiten besser verstehen und Reparaturmechanismen für beschädigte Zellen entwickeln.

Was ist die Exzellenzstrategie?

Mit der Exzellenzstrategie unterstützen Bund und Länder wissenschaftliche Spitzenleistungen, Forschungskooperationen und die Profilbildung deutscher Universitäten. Das Förderprogramm besteht aus zwei Förderlinien, den Exzellenzclustern, in denen Universitäten und Forschungseinrichtungen gemeinsam forschen, und den Exzellenzuniversitäten, deren Spitzenstellung in der Forschung ausgeweitet werden soll. Um die Förderung als Exzellenzuniversität können sich nur Hochschulen bewerben, die mit mindestens zwei Exzellenzclustern im Förderwettbewerb erfolgreich sind. Die Exzellenzstrategie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat (WR) durchgeführt. Beide steuern die Auswahl und regelmäßige Evaluation der Universitäten sowie der geförderten Forschungsprojekte.

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