Seltene Krankheiten erfordern für die optimale Betreuung sowohl multidisziplinäres klinisches Fachwissen als auch eine umfassende genetische Diagnostik. Um die Versorgung Betroffener mittels moderner Diagnosekonzepte zu verbessern, begann Ende 2017 das dreijährige Innovationsfonds-Projekt TRANSLATE NAMSE. Die Forschenden von 16 Unikliniken setzten bei ihren Untersuchungen auf Exom-Sequenzierung (ES), ein Verfahren, das alle Abschnitte unserer DNA kodiert. Untersucht wurden die ES-Daten von 1.577 Patientinnen und Patienten, davon 1.309 Kinder, die im Rahmen von TRANSLATE NAMSE an Zentren für Seltene Erkrankungen vorgestellt wurden. Ziel des Projektes war es, mittels innovativer Untersuchungsmethoden bei möglichst vielen Patientinnen und Patienten eine Erkrankungsursache zu finden.
Die Partnerschaft, die NTU-Präsident Prof. Ho Teck Hua und TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann unterzeichnet haben, soll die Zusammenarbeit auf allen Ebenen stärken, von der Ausbildung über die Forschung bis hin zu Innovation, Entrepreneurship, und lebenslangem Lernen. „Als TUM-Präsident bin ich stolz auf unsere langjährige und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der NTU an unserem TUM Campus Singapur“, sagt Thomas F. Hofmann. Die Flaggschiff-Partnerschaft mit der NTU sei daher der nächste logische Schritt gewesen, so Hofmann. „Damit stärken wir unser globales Netzwerk exzellenter, technisch orientierter Universitäten“, sagt Thomas F. Hofmann, „und bringen unseren seit über 20 Jahren erfolgreich in Singapur betriebenen Ansatz ,German Engineering with Asian Relevance‘ über die NTU in das Netzwerk ein. So können wir auch gezielt die großen Herausforderungen der Menschheit in einer der am dynamischsten wachsenden Weltregionen Südostasien angehen, zusammen mit unseren Partnern.“ Neben der NTU sind das Imperial College London, die Tsinghua University und die University of Queensland Flaggschiff-Partner der TUM.
Die Vorstände der 40 im Deutschen Aktienindex (DAX) vertretenen Unternehmen verdienten 2023 durchschnittlich 3,6 Millionen Euro, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 2022 hatten die Managerinnen und Manager noch ein deutliches Minus von 8,4 Prozent verzeichnet. Die Vorstände verdienten im Schnitt das 40-Fache ihrer Mitarbeitenden. Damit ging die Gehaltsschere innerhalb der Unternehmen ein wenig mehr auf. Die Vergütung der Managerinnen und Manager setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: Rund 32 Prozent waren fix vereinbarte Zahlungen. Rund 43 Prozent waren an Ziele geknüpft, die auf mindestens drei Jahre ausgelegt sind, wie etwa die Entwicklung des Aktienkurses. Etwa 25 Prozent machten Boni aus, die an kurzfristige Ziele gekoppelt sind. „Das Jahr war für deutsche Unternehmen von anhaltenden geopolitischen Spannungen und makroökonomischen Herausforderungen durch hohe Inflation, restriktive Geldpolitik und die Energiekrise geprägt“, sagte Prof. Gunther Friedl vom Lehrstuhl für Controlling der TUM. „Trotz dieser Herausforderungen gelang dem DAX eine positive Entwicklung.“ Da die Indexkurve auch über mehrere Jahre betrachtet nach oben zeigt, stiegen auch die langfristig ausgerichteten Vergütungen der Vorstände (plus 5,7 %). Allerdings erhöhten sich auch die kurzfristig ausgerichteten Zahlungen (plus 6,2 %) und die Fixvergütungen (plus 5,8 %).
Large Language Models sind Computerprogramme, die mit riesigen Mengen Text trainiert wurden. Speziell trainierte Varianten der Technologie, die auch hinter ChatGPT steckt, lösen mittlerweile sogar Abschlussexamen aus dem Medizinstudium nahezu fehlerfrei. Wäre eine solche KI auch in der Lage, die Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten in einer Notaufnahme zu übernehmen? Könnte sie anhand der Beschwerden die passenden Tests anordnen, die richtige Diagnose stellen und einen Behandlungsplan entwerfen? Im Fachmagazin „Nature Medicine“ hat sich ein interdisziplinäres Team um Daniel Rückert, Professor für Artificial Intelligence in Healthcare and Medicine an der TUM, dieser Frage gewidmet. Ärztinnen und Ärzte haben gemeinsam mit KI-Fachleuten erstmals systematisch untersucht, wie erfolgreich verschiedene Varianten des Open-Source-Large-Language-Models Llama 2 bei der Diagnose sind.
Rund 70 Prozent des Güterverkehrs, gemessen an Mengen und Strecken, finden in Deutschland auf der Straße statt – und zwar hauptsächlich mit Diesel-betriebenen Fahrzeugen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Umweltbilanz. 40 Prozent der gesamten Verkehrsemissionen von 148 Millionen Tonnen CO2 entfallen auf den Güterverkehr. Daher würde ein Umstieg von Diesel- auf Elektroantrieb besonders große positive Effekte bringen. An den dafür nötigen technischen und infrastrukturellen Lösungen arbeitet das Forschungskonsortium NEFTON unter der Leitung des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München (TUM). Prof. Markus Lienkamp betont: „Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische Lkw haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 Prozent. Davon sind Brennstoffzellen-Lkw mit nur 26 Prozent Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 Prozent meilenweit entfernt. Aber für den tatsächlichen effektiven Einsatz von Elektro-Lkw fehlt noch die Infrastruktur an den Hauptverkehrsrouten. Hierfür ist die Technologie des Megawatt-Ladens ein gewaltiger Schritt nach vorne.“ Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus, sagte: „Wir haben es mit NEFTON geschafft, Technologien zu entwickeln, um E-Lkw innerhalb kürzester Zeit und mit einer Leistung von über 1000 kW zu laden. Im Forschungsfokus standen dabei die Praxistauglichkeit, die Kosten sowie die Netzanschlussleistung. Gemeinsam mit unseren Projekt-Partnern haben wir klar gezeigt, dass Elektro-Lkw und Megawattladen die perfekte Kombination für die umfassende Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs sind. Die Technologie ist da, nun gilt es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Markt in engem Schulterschluss von Politik, Energiewirtschaft und Fahrzeugherstellern voranzutreiben.“ Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte: „Das Forschungsprojekt zeigt: Hightech und Expertise aus Bayern gestalten die Mobilität der Zukunft. Solche Initiativen dekarbonisieren schrittweise Logistik und Güterverkehr und stärken damit auch den Standort Bayern. Ich bedanke mich deshalb bei allen, die sich erfolgreich am NEFTON-Projekt beteiligt haben. Gerade das Megawatt Charging System (MCS) beschleunigt die Ladezeiten der Lastkraftwagen massiv und ist deshalb ein Meilenstein für die Elektromobilität. MAN hat die Praxistauglichkeit dieser Technologie bereits unter Beweis gestellt und maßgeblich an der Standardisierung mitgewirkt. Die MCS-Technologie berücksichtigen wir auch bei unserem aktuellen Förderprogramm. In der ersten Runde finanzieren wir damit 86 Ladepunkte für den Straßengüterverkehr, im Spätherbst soll der nächste Förderaufruf starten. Gemeinsam mit unseren Wasserstoff-Förderungen steht dieses Programm für die Technologieoffenheit der Bayerischen Staatsregierung in der Mobilität.“
Das Universitätsklinikum rechts der Isar und das Deutsche Herzzentrum München an der TUM arbeiten sowohl in der Forschung als auch in der Versorgung der Patientinnen und Patienten auf international exzellentem Niveau. Die Einrichtungen werden weiterhin operativ und wirtschaftlich eigenständig agieren, schließen sich aber unter einem neuen Dach zusammen: dem Klinikum der Technischen Universität München – TUM Klinikum. So entsteht ein weltweit herausragendes Zentrum der Spitzenmedizin, das wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich begegnen und in Verbindung mit den anderen Disziplinen der TUM Zukunftstechnologien optimal für den medizinischen Nutzen integrieren kann. Eine weitere Stärkung des Medizinstandorts München bedeutet die M1 – Munich Medicine Alliance, in der TUM, LMU, die Kliniken der Universitäten und Helmholtz Munich zusammenarbeiten werden. Die Partner wollen gemeinsame Infrastrukturen zur Durchführung klinischer Studien, zu Plattformtechnologien und zur Datenintegration schaffen. Mit Translationsprojekten soll die Überführung neuer Erkenntnisse und Technologien aus dem Labor in die Praxis beschleunigt werden. Der Landtag hat nun zu diesem Zweck die Einrichtung der Stiftung M1 – Munich Medicine Alliance beschlossen.
Als eine führende technische Universität möchten wir den nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft vorantreiben. Genauso wichtig ist uns, dass auch unser Campus dieses Ziel widerspiegelt und Veränderungen anregt. Deshalb stellen wir unsere Räumlichkeiten als sogenannte Reallabore zur Verfügung: Studierende, Forschende und andere relevante Gruppen wie Behörden und Unternehmen können verschiedene Einrichtungen an unserem Campus nutzen, um neue nachhaltige Technologien zu entwickeln und zu testen. Im Energie-Testzentrum PowerLab kann man beispielsweise alles von elektrischen Ladestationen bis hin zu Steuerungssystemen für zukünftige erneuerbare Energiesysteme ausprobieren. Auf unserem Campus in Lyngby wollen wir Klimaauswirkungen mit einer Wärmepumpe reduzieren, die 30 % des jährlichen Wärmebedarfs der DTU decken kann. Uns ist es wichtig, Raum für diese Art von Experimenten zu schaffen, um gleichermaßen unsere Universitätsgemeinschaft und ebenso die Gesellschaft zu inspirieren. Um mit dem, was wir tun, erfolgreich zu sein, müssen wir jedoch transparent machen, was wir meinen, wenn wir sagen, dass etwas nachhaltig ist. Aus diesem Grund hat die DTU das Center for Absolute Sustainability eingerichtet: Absolute Nachhaltigkeit bedeutet, die Toleranzgrenzen der Natur als Maßstab dafür zu nehmen, wie stark wir mit unseren Produkten und unserem Handeln auf das Klima einwirken können und dürfen. Die Forschenden des Zentrums arbeiten eng mit der Wirtschaft zusammen: Sie entwickeln nicht nur Modelle zur Berechnung „absoluter Nachhaltigkeit“ von Produkten, sondern generieren technologische Lösungen, die einen wirklichen Unterschied bei CO2-Emissionen ausmachen können.
Ein randvoller Hörsaal mit über 1.000 Studierenden. In den Grundlagenvorlesungen der Informatik ist das keine Seltenheit. Um trotzdem den Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht zu werden, haben Stephan Krusche, Professor für Software Engineering, und sein Team schon 2016 die Lernplattform Artemis entwickelt. Diese ähnelt bekannten Lernplattformen, bietet aber mehr Möglichkeiten. So erhalten Studierende über die Plattform nicht nur ihre Übungsaufgaben, sondern direkt Feedback, wo sie einen Fehler gemacht oder etwas noch nicht vollumfänglich verstanden haben.
Herr Prof. Spinner, die ersten Aids-Fälle wurden Anfang der 1980er Jahre beschrieben. Im Jahr 2024 werden in München mehr als 10.000 Expertinnen und Experten zur mittlerweile 25. Welt-Aids-Konferenz erwartet. Brauchen wir denn eine solche Großveranstaltung noch? Ja, unbedingt! Deutschland ist in Bezug auf das HI-Virus ein Niedriginzidenzland mit rund 96.400 Betroffenen und etwa 2.200 Neuinfektionen pro Jahr. In anderen Regionen der Welt sieht das ganz anders aus. Besonders betroffen sind viele afrikanische Länder und osteuropäische und asiatische Länder. In Osteuropa und Asien ist die Zahl der Neuinfektionen beispielsweise zwischen 2010 und 2019 um 72 Prozent angestiegen. Die Situation in Osteuropa wird in mehreren Fachvorträgen auf der Konferenz Thema sein. Wie kommt es zu einer so radikalen Verschlechterung? Das hat sehr viel damit zu tun, dass Übertragungswege wie Drogengebrauch und Sexarbeit dort immer stärker kriminalisiert werden. Menschen, die einem hohen HIV-Expositionsrisiko ausgesetzt sind oder bereits mit HIV leben, haben keinen Zugang zu geeigneter Information, Prävention und Therapien oder werden schlicht stigmatisiert. So kann sich HIV ungehindert ausbreiten – die Folge sind steigende HIV-Zahlen, wie sie derzeit aus Osteuropa gemeldet werden. Könnten Medikamente den Betroffenen helfen? Eine Erkrankung mit HIV ist mittlerweile gut behandelbar und das erworbene Immunschwächesyndrom kann wirksam verhindert werden. Mit modernen Medikamenten haben die Betroffenen eine potenziell normale Lebenserwartung und können das Virus auch nicht mehr weitergeben. Durch internationale Programme sind die Medikamente auch in ressourcenärmeren Ländern verfügbar. Dennoch ist der Zugang zur Therapie auf der Welt teilweise erheblich eingeschränkt und es fehlt vielen Verantwortlichen und Betroffenen an Wissen oder Bewusstsein über HIV und Aids. So kann sich die Krankheit leicht ausbreiten. Dem HI-Virus sind Grenzen und Gesellschaften ganz egal. Wie lässt sich die Situation verbessern? Entscheidend ist, dass die politischen Mandatsträgerinnen und -träger erreicht werden. Zum Glück ist die Bedeutung des Themas vielen Politikerinnen und Politikern bewusst – bei der Eröffnungsveranstaltung von AIDS 2024 wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz dabei sein. Natürlich gibt es auch in Osteuropa Unterstützer im Kampf gegen HIV und AIDS. Das zeigt das Beispiel Polen. Miłosz Parczewski, Präsident der polnischen Aids-Forschungs-Gesellschaft, ist einer der Hauptredner auf der Aids-Konferenz. Welche Rolle spielt das Thema Ausgrenzung von Betroffenen für Deutschland? Auch in Deutschland und vor allem in Bayern war der Umgang mit HIV nicht immer einfach. In den 80er Jahren wurden Menschen mit HIV ausgegrenzt. Einzelne Politiker haben sich gar bemüht, Risikogruppen und Betroffene an den Rand der Gesellschaft zu drängen. Es brauchte viel politisches Engagement auf Bundesebene, bis sich die Vernunft durchsetzte. Schließlich galt der Kampf der Krankheit und nicht den Betroffenen – mit Aufklärung, Zugang zur Diagnostik und Therapie und wirksamer Prävention.
Wenn am Sonntag das Finale der Fußball-Europameisterschaft läuft, könnte auch der Schiedsrichter wieder im Mittelpunkt stehen. Überraschend für die meisten TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer bei dieser EM: Während der Überprüfung strittiger Szenen am Spielfeldrand tauchte am Monitor erstmals eine Kurven-Grafik auf, die an ein EKG erinnert. Sie zeigt an, ob und wann der Ball berührt wurde, sodass die Schiedsrichter beispielsweise ein Handspiel ahnden können. Möglich wird dies durch einen hochpräzisen Bewegungssensor, der im Ball aufgehängt ist – entwickelt von der TUM-Ausgründung Kinexon. Das 2012 gegründete Start-up ist Experte für Sensortechnik, Software und Automatisierung. Sein Sensorchip sendet 500 Mal pro Sekunde, wo sich der Ball befindet, mit welcher Geschwindigkeit er unterwegs ist, wie er sich dreht und ob er berührt wird. Das Verhalten des Balls wird dabei nicht beeinträchtigt, der Chip wiegt nur drei Gramm. Die zugehörige Software liefert dem Schiedsrichter-Team Auswertungen, um schneller und besser entscheiden zu können, und den TV-Sendern Informationen, zum Beispiel wie hart der Torschuss von Harry Kane war. Höchste Präzision, Geschwindigkeit und Verlässlichkeit der Technologie waren ausschlaggebende Gründe für die Partnerschaft zwischen dem Ball-Produzenten Adidas und Kinexon.
Die faszinierende Welt von Naturwissenschaft und Technik erleben, überraschende Experimente selbst ausdenken und umsetzen, lernen wie man eine wissenschaftliche Frage verfolgt – das Schülerforschungszentrum (SFZ) Oberland wird Schülerinnen und Schülern viele Möglichkeiten bieten, wie Profis zu forschen. Mit Kursen für Schulklassen will das Zentrum Kinder und Jugendliche für die Wissenschaft begeistern. Bei Forschungsparcours und Summer Schools können Interessierte dann tief in Forschung eintauchen. Mehr noch: Für eigene Projekte können Schülerinnen und Schüler regelmäßig das Zentrum besuchen, Gleichgesinnte treffen und Kontakte zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen knüpfen. Die Lehrkräfte der Region profitieren von Fortbildungen, beispielsweise zu forschendem Lernen und digitalen Methoden.
Hepatitis B ist weltweit verbreitet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht bei rund 250 Millionen Menschen eine chronische Hepatitis B. Die häufigste gesundheitliche Folge einer solchen chronischen Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus sind Leberschäden. Ursache ist oft nicht das Virus selbst, sondern die Immunantwort des Körpers, die sich gegen infizierte Zellen richtet. Immunzellen lösen Entzündungsvorgänge aus, die zu Fibrosen, also Vernarbungen des Lebergewebes, und Leberkrebs führen können. „Bei chronischer Hepatitis B versucht das Immunsystem des Körpers, infizierte Leberzellen zu zerstören, richtet dabei langfristigen Schaden an und wird das Virus trotzdem nicht los“, sagt Percy Knolle, Professor für Molekulare Immunologie an der TUM. Auffällig ist dabei, dass bei chronischen Infektionen einige der Immunzellen inaktiv sind, deren Rezeptoren das Hepatitis-B-Virus erkennen und es zerstören könnten.
Die TUM setzt sich kritisch mit ihrer Geschichte während der NS-Zeit auseinander: Auf dem Stammgelände an der Arcisstraße erinnert nun ein neuer Gedenkort an 17 vom NS-Regime entlassene und verfolgte Angehörige der ehemaligen Technischen Hochschule München und informiert über die Zeit der Hochschule im Nationalsozialismus. Er dokumentiert insbesondere die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Kriegsvorbereitung. Die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Hochschullehrer und die Aberkennung von Doktortiteln sind ebenso Themen wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Studierenden, Mitarbeitenden und Professoren im NS-Regime. Präsident Hofmann sagte: „Mit diesem Gedenk- und Informationsort wollen wir dazu beitragen, die Erinnerung an durch das NS-Regime verfolgte Mitglieder unserer Hochschule wachzuhalten. Die Geschichte lehrt uns, dass das Vergessen oder Verdrängen vergangener Verbrechen den Boden für ihre Wiederholung bereitet. Deshalb wollen wir die heutigen und kommenden Generationen immer wieder daran erinnern, wie wichtig es ist, sich für Menschenrechte, die Werte von Toleranz und Freiheit, Vielfalt und für den Schutz der Demokratie einzusetzen!“ Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch sagte: „Die Eröffnung dieses Gedenkortes kommt zur rechten Zeit. Seit dem 7. Oktober 2023 erleben jüdische Menschen einen Ausbruch an Judenhass, der gerade auch an Universitäten erschreckende Ausmaße angenommen hat. Wenn jüdische Studierende ihre Hochschule nur mit Angst betreten und ernsthaft der Abbruch der Beziehungen zu israelischen Universitäten und Wissenschaftlern gefordert wird, dann fühlen sich nicht nur Zeitzeugen an die finstere Zeit erinnert, um die es in der Ausstellung geht. Damals wurden jüdische Studenten und Professoren aus den Hochschulen verstoßen, ihrer Existenz beraubt – und schließlich vertrieben und ermordet. Indem die TUM dem Gedenken an dieses Unrecht einen festen Platz gibt, setzt sie auch einen Kontrapunkt gegen eine gefährliche Entwicklung in der heutigen Gesellschaft. An der TUM hat Judenhass keinen Platz – diese Botschaft ist klar und unüberhörbar.“
Das Format „Jugend trainiert“ für Grundschulen wurde zum Schuljahr 2022/23 von der Deutschen Schulsportstiftung ins Leben gerufen. Ziel ist dabei, auch die jüngsten Schulkinder für Bewegung zu begeistern und ihnen den Teamgedanken näherzubringen. Im Unterschied zu seinem großen Bruder „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ kann der Wettbewerb von allen Grundschulen zeitlich flexibel auf dem eigenen Schulgelände durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, wie in diesem Fall, einen zentralen Wettbewerb mit mehreren Schulen zu organisieren. „Die inhaltliche Aufbereitung ist aus unserer Sicht für Grundschulen ideal, um einerseits den Wettbewerb im Klassenverbund zu gestalten, andererseits eine breite sportmotorische Grundausbildung bei Schulkindern zu fördern“, sagt Georg Clarke, Vizepräsident im Deutschen Handballbund (DHB), der als beteiligter Spitzensportverband im Deutschen Olympischen Sportbund an der Konzeption des Grundschulwettbewerbs mitgewirkt hat. „Neben unserem DHB-Grundschulaktionstag ist der Wettbewerb ein gelungenes Handlungsfeld für Grundschulen. Mit der Technischen Universität München haben wir dafür einen perfekten Partner gefunden.“
Für sein Ranking befragt der britische Hochschuldienstleister QS Studierende nach ihren Erfahrungen und Wünschen sowie Unternehmen, wie sie die Absolventinnen und Absolventen beurteilen. Die Beschäftigungsrate junger Menschen wird ebenso einbezogen wie die Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten, die Internationalität der Universitäten und der Anteil der Studierenden an der Stadtbevölkerung. Zudem berücksichtigt das Ranking eine Reihe internationaler Indizes, die unter anderem den Grad an Inklusion, Sicherheit und Umweltqualität sowie weitere Faktoren der Lebensqualität messen. München steht in der neuen Ausgabe von „QS Best Student Cities Ranking“ auf Rang 4. Daneben bilden London, Tokio, Seoul, Melbourne, Sydney, Paris, Zürich, Berlin und Montreal die Top 10. Auch das kürzlich veröffentlichte Ranking „The world’s 10 friendliest university cities“ des Bildungsdienstleisters Immerse Education zeigt, dass München eine hervorragende Adresse für ein Studium ist. Hier steht München auf Rang 6. Auch dieses Ranking berücksichtigt verschiedene Indizes zur Lebensqualität. Außerdem bezieht es die Zahl der Museen, die Qualität der Grünflächen und die Zahl der Restaurants, Cafés und Kneipen mit ein. München ist neben Zürich die einzige Stadt, die in beiden Rankings zu den Top 10 gehört.
Wie können wir die Grundlagen der KI vorantreiben? Wie können wir KI in gesellschaftlich relevanten Anwendungen einsetzen, von der Medizin, über die Erdbeobachtung bis zum autonomen Fahren? Wie können wir sicherstellen, dass KI-Systeme dabei sicher und zuverlässig sind? Diese und weitere Fragen thematisierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Munich AI Day. Ziel der Veranstaltung war es, Wissen und Ideen auszutauschen, aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu präsentieren sowie die Vernetzung zu fördern. Neben Forschenden nahmen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Medien teil.
Das Imperial College London ist ein hervorragender Ort, um an den Herausforderungen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit zu arbeiten. Im Zentrum dieser Arbeit steht das Grantham Institute. Es bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Universität zusammen, um interdisziplinäre Forschung zu betreiben und ihre Arbeit in zugängliche Informationen, Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen umzusetzen, die einen Unterschied machen können. In unserer „Undaunted“-Initiative zum Beispiel kommt all dies im Bereich der Klimainnovation zusammen. Hier ist es eines meiner Hauptziele als Direktorin, Investorinnen, Investoren und Gründende zusammenzubringen und bestmöglich bei der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen zu unterstützen. Als eine der weltweit führenden technischen Universitäten konzentriert sich ein Großteil unserer Arbeit auf die frühen Phasen der Innovation. Unsere Programme sind darauf ausgerichtet, Klimaunternehmertum zu schaffen und zu inspirieren. Innovation ist auch Teil unserer Curricula – zum Beispiel im Masterstudiengang Climate Change, Management and Finance oder in unserem neuen Masterstudiengang Cleantech Innovation. Neben der Ausbildung von Talenten sind wir auch auf der Suche nach Forschungsergebnissen, die uns bei der Bewältigung des Klimawandels helfen können. In unserem neuen Programm Climate Solutions Catalyst analysieren wir die Literatur und suchen gemeinsam mit Forschenden aus ganz Großbritannien nach Forschungsarbeiten, die das Potenzial haben, neue Lösungen für den Klimawandel zu liefern. Außerdem untersuchen wir, wie diese akademische Arbeit in Start-up-Unternehmen umgesetzt werden kann.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte: „Bayern ist Spitzenzentrum der Herzmedizin: Mit dem Herzzentrum haben wir ein internationales Aushängeschild in München mit dem weltweit einzigen Zentrum für Herz-OPs mit Katheter bei Frühchen. Im Freistaat fand auch die erste Herztransplantation Deutschlands statt. Bayern setzt auf Wissenschaft und Forschung. Sie geben Antworten auf die Fragen von morgen – insbesondere in der Medizin. Diese Chancen wollen wir nutzen. Darum fördern wir mit der Highmed und HighCare Agenda die Zukunft der Spitzenmedizin und der Pflege. Mit der künftigen Verbindung des Herzzentrums mit dem TU-Klinikum rechts der Isar senden wir zudem ein starkes Signal und erhöhen die Strahlkraft aller. So ermöglichen wir vielen Menschen ein längeres und gesünderes Leben. Danke für die großartige Arbeit, herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft!“ Wissenschaftsminister Markus Blume gratulierte ebenfalls: "Happy Birthday Deutsches Herzzentrum München! Wir feiern 50 Jahre Herzzentrum im Bayerischen Landtag, in der Herzkammer unserer Demokratie. In den 70er Jahren aus der Not heraus gegründet, aber von Beginn an mit dem Anspruch zu absoluten Spitzenleistungen: Heute steht das DHM für absolute Exzellenz und ist eines der Top-3-Zentren für Kardiologie in Europa. Die einzigartige Erfolgsgeschichte haben vor allem Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte durch herausragendes Engagement geschrieben. Herzlichen Dank! Mit der Hightech Agenda und ihrer Verlängerung in der Medizin - der Highmed Agenda - sorgen wir für beste Ausbildung, beste Forschung und beste Versorgung für die Menschen in Bayern auch in Zukunft. Und wir machen das Herzzentrum zum Uniklinikum: In einer klugen Verbindung mit dem Klinikum rechts der Isar gründen wir das neue TUM Universitätsklinikum und starten in eine neue Ära der Spitzenmedizin." Auch der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums, Prof. Dr. med. Peter Ewert, betonte die erfolgreiche Entwicklung und die zukünftigen Ziele der Einrichtung: "In den vergangenen 50 Jahren haben wir große Fortschritte in der Behandlung von Herzkrankheiten erzielt. Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Jahrzehnten die Herzmedizin weiter voranzubringen und neue, innovative Therapien zu entwickeln, um unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen."
Das besonders starke Entrepreneurship-Netzwerk rund um die Technische Universität München (TUM) betonte die „Financial Times“ London kürzlich, als sie UnternehmerTUM zu Europas bestem Gründungszentrum wählte. Gestern kamen mehr als 3.000 Besucherinnen und Besucher zum TUM Entrepreneurship Day, um dieses Netzwerk zu stärken, voneinander zu lernen und sich über Innovationstrends auszutauschen. Mehr als 100 Start-ups sowie Studierende, Forschende, Investorinnen und Investoren sowie Industrievertreterinnen und -vertreter trafen sich bei Pitches, Workshops und Diskussionsrunden. Auf dem Programm stand beispielsweise ein „Matchmaking“, bei dem Start-ups Co-Founder suchen, oder ein Strategiespiel zur Kreislaufwirtschaft. Gründungsinteressierte erfuhren alles über die Förderangebote von TUM, UnternehmerTUM und TUM Venture Labs. Auf einer großen Messe präsentierten sich die Start-ups. Und vom Spin-off Celonis konnte man erfahren, wie man zum Decacorn mit einer 10-Milliarden-Dollar-Bewertung wird. Einer besonders vielversprechenden Ausgründung wurde der TUM Presidential Entrepreneurship Award verliehen. Mit dem Preis werden Geschäftsideen ausgezeichnet, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Verein Freunde der TUM.
Die Mitglieder des DZKJ haben sich zusammengeschlossen, um altersspezifische Krankheitsrisiken und -mechanismen zu erforschen, moderne Diagnostik und neue Therapieansätze zu erforschen und neue Ansätze zur Prävention zu entwickeln. In den kommenden zwei Jahren wird das bundesweit organisierte und vernetzte Forschungszentrum aufgebaut. Diese Phase fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 30 Millionen Euro. Die DZKJ-Geschäftsstelle wird in Göttingen eingerichtet. Am Dienstag, 25. Juni, haben sich die Mitglieder des Standort München vorgestellt. Neben der TUM und ihrem Universitätsklinikum rechts der Isar sind an diesem Bündnis die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und ihr Klinikum, Helmholtz Munich sowie das Max-Planck-Institut für Biochemie beteiligt.
Wenn Audio- oder Videodateien über das Internet geschickt werden, ist der Ablauf aus heutiger Sicht recht einfach: Alle 20 Millisekunden wird ein Datenpaket geschnürt, aus dem die für das menschliche Sehen und Hören irrelevante Informationen bereits rausgefiltert wurden. Das reduziert die Datenmenge. Informationen werden dabei lediglich in eine Richtung geschickt, zum Empfangenden. Bei der Übertragung von haptischen Informationen spielen Sendende und Empfangende gleichermaßen eine Rolle. Soll etwa ein Roboterarm aus der Ferne bewegt werden, gibt die Nutzerin oder der Nutzer das durch ihre oder seine Bewegung vor. Greift die Hand am Roboterarm etwa einen Tennisball, spürt die Nutzerin oder der Nutzer das aus der Ferne. Informationen müssen in beide Richtungen fließen. Ein globaler Regelkreis entsteht, in dem sich die Kommandos zum Roboter in der entfernten Umgebung und das haptische Feedback, das zurück zum Nutzenden übertragen wird, gegenseitig beeinflussen. Die Übertragung der haptischen Information muss nun idealerweise in einer Millisekunde von statten gehen, eine Geschwindigkeit, mit der in der physischen Interaktion mit Robotern üblicherweise gearbeitet wird. Um die zu versendende Datenmenge zu reduzieren, gibt es so genannte Codecs, die Daten für die Übertragung codieren und decodieren. So wird eine effiziente Übertragung der Daten möglich. „Im erstmals veröffentlichten IEEE-Standard 1918.1.1 wird ein Codec als Standard für den taktilen Datentransfer definiert“, erläutert Prof. Eckehard Steinbach, Leiter des Lehrstuhls für Medientechnik der TUM. Er erfasst also zum einen die Empfindungen für Bewegungen, also für Positionen der Gliedmaßen und Kräfte, die dort wirken, als auch für die Sensibilität der Haut, um etwa Oberflächen etwa von Papier oder Metall spüren zu können. Ergänzt werden diese beiden haptischen Codecs durch ein standardisiertes Protokoll für den Austausch der Geräteeigenschaften, das so genannte Handshaking, beim Verbindungsaufbau. So funktioniert HCTI: Bis zu 4.000 Datenpakete pro Sekunde Anders als in den Bild-, Audio- und Videokompressionsstandards war es für die Übertragung taktiler Information bisher üblich, bis zu 4.000 Mal pro Sekunde Datenpakete in beide Richtungen loszuschicken. „Das stellt sehr hohe Anforderungen an das Kommunikationsnetz, das die Datenpakete transportiert“, erläutert Steinbach. Vorteil der hohen Taktung: Die Teleoperation ist wirklichkeitsnah und die Übertragung ist sehr robust, selbst wenn einzelne Datenpakete verloren gehen. Dennoch wollen die Forschenden die Taktung auf etwa 100 Mal pro Sekunde reduzieren. „Das ist nahe an der Wahrnehmungsschwelle des Menschen“, sagt Steinbach. 2014 startete eine Arbeitsgruppe innerhalb der IEEE Standardization Association mit Forschenden unter anderem aus dem Imperial College in London, der New York University of Abu Dhabi (NYU Abu Dhabi), der Chinesischen Dalian University sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Konsortialführung der TUM mit dem Ziel, einen Standard für die haptische Kommunikation zu entwickeln. „Der neue Codec ist so etwas wie JPEG oder MPEG, nur für die Haptik“, erläutert Prof. Steinbach, der die Standardisierungsgruppe die letzten acht Jahren geleitet hat. Für den neuen Kompressionsstandard, kurz HCTI genannt, haben die Forschenden sowohl den Regelkreis zwischen Sendenden und Empfangenden als auch die Kompression der Daten optimiert. Das Besondere: Selbst wenn Datenpakete über weite Strecken versendet werden, darf das am anderen Ende der Leitung nicht zu merken sein. „Die integrierte Regelung wirkt stabilisierend. Die Kräfte, die etwa von einem weit entfernt stehenden Roboter eingesetzt werden, werden leicht gedämpft. Harte Oberflächen fühlen sich weicher an“, sagt Steinbach über die nun standardisierte Lösung, an deren Konzeption auch Prof. Sandra Hirche und Prof. Martin Buss von der TUM beteiligt waren. Mögliche Anwendungen für den taktilen Standard Interessant wird der Standard für diverse künftige Anwendungen: Telechirurgie: Der neue Standard vermeidet Oszillationen über beliebige Distanzen hinweg. Somit lässt sich ein aus der Ferne bedienter OP-Roboter genauso gut einsetzen wie direkt vor Ort. Expertinnen und Experten etwa von renommierten Herzzentren in München oder New York können zu bestimmten Operationen hinzugerufen werden und selbst operieren. Teledriving: Unternehmen, die am autonomen Fahren arbeiten, bieten derzeit bereits Teleoperations-Services an. Die Fahrerinnen und Fahrer sitzen dabei nicht am Steuer des Fahrzeugs, sondern in „Fahrzentren“, von denen aus sie Fahrzeuge in der Ferne steuern. Ultraschall im Rettungswagen: Rettungshelferinnen und Rettungshelfer dürfen zwar Personen erstversorgen, sind allerdings nicht berechtigt, Ultraschallbilder zu machen. Das könnte eine Ärztin oder ein Arzt in kritischen Situationen schon während des Transports zum Krankenhaus übernehmen. Gaming und Filmindustrie: Über HCTI wird es möglich, das Computerspiel oder den Kinofilm näher an die Realität zu bringen und spürbar zu machen. Über ein Exoskelett lassen sich etwa Vibrationen im Auto übertragen oder Fliehkräfte in Kurven. Einkauf: Wer seine Kleidung online einkauft, braucht sich die Produkte nicht zusenden zu lassen, um zu erfahren, wie sie sich anfühlen. „Auch bei JPEG, MP3 oder MPEG entstanden viele Anwendungen, nachdem der Standard öffentlich war“, erläutert Prof. Eckehard Steinbach von der TUM, „das erwarte ich auch von unseren neuen haptischen Codecs.“
Die molekularen Prozesse im Körper, die dazu führen, dass ALS-Patientinnen und -Patienten zunehmend die Kontrolle über motorische Funktionen verlieren, sind nach wie vor schlecht verstanden. Bisherige Studien haben sich auf einzelne Aspekte der molekularen Vorgänge beschränkt. Ein Konsortium unter der Leitung von Prof. Paul Lingor, Neurologe an der TUM, hat ALS mit einem sogenannten „Multi-Omics“-Ansatz untersucht. Dabei kartierten die Forschenden gleichermaßen codierende und nicht-codierende RNA-Moleküle und die Gesamtheit der Proteine.
In den letzten Jahren sind neuronale Methoden für kamerabasierte Rekonstruktion sehr beliebt geworden. Diese benötigen allerdings meist hunderte von Kameraperspektiven. Auf der anderen Seite gibt es klassische photometrische Verfahren, die zwar aus wenigen Perspektiven hochpräzise Rekonstruktionen auch aus Objekten mit einer geringen Oberflächentextur berechnen, die aber typischerweise nur in kontrollierten Laborumgebungen funktionieren.
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof teilte heute mit, dass die Klage abgewiesen wurde. Die Revision wird nicht zugelassen. Das vollständige Urteil mit Begründung wird in den nächsten Monaten erwartet. Kernpunkt des Rechtsstreits war eine Auflage in der Betriebsgenehmigung der Forschungs-Neutronenquelle von 2003. Diese sah vor, dass der FRM II auf einen Brennstoff mit einer Anreicherung von höchstens 50 Prozent des spaltbaren Uran-235 umrüstet, „sobald der neue Brennstoff entwickelt, qualifiziert und industriell verfügbar ist“. Dies war aber bislang technisch und wissenschaftlich nicht der Fall. Inzwischen wurde an der Technischen Universität München (TUM) jedoch in jahrelanger, aufwändiger Forschung ein Verfahren entwickelt, sogar komplett auf niedrig angereichertes Uran 235 mit Werten unter 20 Prozent umzusteigen. Dieser Weg wird derzeit vom FRM II mit Nachdruck vorangetrieben. Kürzlich wurde mit der französischen Firma Framatome bereits ein Vertrag zur Industrialisierung der Herstellung des neuen Brennstoffs unterzeichnet. Im Jahr 2025 wird der FRM II einen Genehmigungsantrag für die Umrüstung vorlegen. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume sagte: „Das ist eine Entscheidung für die Wissenschaft und gegen Ideologie! Der FRM II ist Deutschlands leistungsfähigster Forschungsreaktor. Es geht hier um extrem wichtige Forschungsinfrastruktur für Bayern, Deutschland und Europa. Kerntechnische Expertise ist beispielsweise entscheidend für medizinischen Fortschritt. Forschungsstärke und Technologieoffenheit ohne ideologische Scheuklappen sind Voraussetzung für eine gute und sichere Zukunft.“ FRM II-Direktor Pfleiderer sagte: „Wir werden weiterhin mit vollem Einsatz und gemäß Fahrplan die Umrüstung auf niedrig angereichertes Uran verfolgen. Denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Krebspatientinnen und -patienten sowie Industrieunternehmen benötigen die Neutronen der Forschungs-Neutronenquelle dringend.“ Seit 2004 ist der FRM II in Betrieb und liefert Neutronen für Wissenschaft, Medizin und Industrie. So haben Forschende des späteren Corona-Impfstoffherstellers BionTech mRNA-Partikel mit Neutronen am FRM II untersucht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nutzen die Neutronenstrahlen für ihre Arbeit, etwa um Batterien ohne Cobalt zu ermöglichen und Akkus mit längerer Lebensdauer zu entwickeln. Aber auch Antibiotika gegen resistente Bakterien, neue Legierungen für effizientere Gasturbinen und bessere Materialien für die Quantentechnologien werden am FRM II erforscht. Derzeit befindet sich der FRM II in einer längeren Wartungspause. Der Zentralkanal, eine wesentliche Komponente im Reaktorbecken, muss ersetzt werden.
Ziel der Partnerschaft ist es, die technologische Entwicklung im Zeitalter der Digitalisierung maßgeblich voranzutreiben. Die TUM wird mit neun Lehrstühlen in den SAP Labs Munich Campus genannten Komplex einziehen. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Künstlicher Intelligenz und betrifft beispielweise die Bereiche Digital Supply Chain, Environmental, Social und Governance, Zukunft der Arbeit, synthetische Daten oder auch Quantencomputing.