TUM - Aktuelles https://www.tum.de/ Aktuelle Meldungen der TU München de-de TUM Wed, 27 Sep 2023 03:15:07 +0200 Wed, 27 Sep 2023 03:15:07 +0200 news-38571 Tue, 26 Sep 2023 12:00:00 +0200 Wie organische Solarzellen deutlich effizienter werden könnten https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/wie-organische-solarzellen-deutlich-effizienter-werden-koennten Die Sonne schickt enorme Energiemengen auf die Erde. Doch in Solarzellen geht ein Teil davon verloren. Gerade bei organischen Solarzellen, die für innovative Anwendungen in Frage kommen, ist das eine Hürde für ihre Nutzung. Ein Schlüssel, um sie leistungsfähiger zu machen: Ein verbesserter Transport der im Material zwischengespeicherten Sonnenenergie. Dass sich durch bestimmte organische Farbstoffe regelrechte Autobahnen ausbilden können, hat eine Forschungsgruppe der Technischen Universität München (TUM) nun gezeigt. Diese Energiesammler sind leicht, hauchdünn und schmiegen sich als flexible Beschichtung auf fast jede Oberfläche: Solarzellen, die auf organischen Halbleitern basieren, eröffnen für die Anwendung ganz neue Möglichkeiten. Beispielsweise als rollbare Solarpaneele und -folien oder für die Ausstattung von Smart Devices. Doch ein Handicap für viele Anwendungen ist der vergleichsweise schlechte Transport der gewonnenen Energie innerhalb des Materials. Um diesen zu verbessern, untersuchen Forschende die elementaren Transportprozesse von organischen Solarzellen.

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Nachhaltigkeit Forschung
news-38569 Tue, 26 Sep 2023 08:36:00 +0200 Von der Sterneküche ins Lebensmittellabor https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/von-der-sternekueche-ins-lebensmittellabor Stefan Klade liebt Essen. Als Achtjähriger lernt er an der Volkshochschule erste Rezepte, nach der Ausbildung zum Koch arbeitet er in einem Münchner Sternerestaurant. Dann entschließt er sich zu studieren und zu promovieren – im Fach Lebensmittelchemie. Heute koordiniert er die Forschung zu neuen proteinhaltigen Lebensmitteln bei TUMCREATE in Singapur. Mit seiner Leidenschaft für Kulinarik ist Stefan Klade in seiner Wahlheimat Singapur nicht allein: „Auswärts zu essen gehört hier zum Alltag“, sagt der gebürtige Nürnberger. „In Singapur gibt es eine unglaubliche Vielfalt – von kleinen Essensständen in den Gemeinschaftshöfen der Wohnblöcke bis hin zu gehobenen Restaurants. Deshalb drehen sich auch im Büro viele Gespräche darum, wo man zuletzt gut gegessen hat und was man als nächstes ausprobiert.“

Stefan Klades Arbeitsplatz liegt mitten in einem der lebendigen Univiertel der Metropole Singapur. Etwa 40 Wissenschaftler:innen arbeiten bei TUMCREATE. Hier führt die TUM gemeinsam mit Partneruniversitäten, Unternehmen und Behörden verschiedene Forschungsprojekte durch, darunter auch Proteins4Singapore, die Herzensangelegenheit von Stefan Klade. Forschende aus den Bereichen Ernährungswissenschaft, Verfahrenstechnik, Lebensmittelchemie und Agrarwissenschaften entwickeln hier proteinreiche Produkte, die gut schmecken, gesund sind und sich möglichst nachhaltig in einer Megacity wie Singapur herstellen lassen. Denn der Stadtstaat ist aufgrund des begrenzten Platzes fast vollständig auf Importe angewiesen. Bis 2030, so das Ziel der Regierung Singapurs, soll ein Drittel der hier verzehrten Lebensmittel auch vor Ort erzeugt werden.

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Community TUM Campus Magazin Nachhaltigkeit Forschung
news-38568 Fri, 22 Sep 2023 11:24:56 +0200 Klimawandel: Zunder für europäische Wälder https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/klimawandel-zunder-fuer-europaeische-waelder Die Veränderung der Klimabedingungen stellt den europäischen Wald vor immer größere Herausforderungen. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben erstmalig einen satellitenbilderbasierten Datensatz von über 64.000 Waldbränden zwischen 1986 und 2020 in Europa ausgewertet. Das Ergebnis: Die Zahl der Brände stagnierte, allerdings treten extrem große und schwere Feuer in Europa vor allem bei hoher Trockenheit auf. Der Klimawandel mit seinen trockenen Sommermonaten schafft für zukünftige Waldbrände daher ideale Bedingungen. Nachhaltigkeit Forschung news-38562 Fri, 22 Sep 2023 08:38:00 +0200 Generative KI: Wissen schafft Vertrauen https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/generative-ki-wissen-schafft-vertrauen Generative KI für alle? Zum Abschluss unserer globalen Diskursreihe „One Topic, One Loop“ fasst Enkelejda Kasneci, Professorin für Human-Centered Technologies for Learning an der TUM School of Social Sciences and Technology, die wichtigsten Erkenntnisse aus allen Beiträgen zusammen. In dieser Dialogreihe haben wir vier Länder und vier Perspektiven zum Thema Generative KI kennengelernt: von der Chance, Kreativität und kritisches Denken zu fördern, bis hin zu Strategien, um die Entwicklung der Technologie nicht in den Händen einiger weniger zu belassen. Von neurowissenschaftlichen Konzepten zur Unterscheidung der Äußerungen einer KI von denen eines Menschen bis hin zur Unverzichtbarkeit von Datensätzen, die die Lebenswirklichkeit aller Menschen auf der Erde widerspiegeln. Eine Reise, die uns die Komplexität und den Umfang des Diskurses über Generative KI vor Augen geführt hat. Abschließend will ich nun einige Gedanken meiner Kollegen festhalten, die sich mir besonders eingeprägt haben.

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Community Künstliche Intelligenz Studium Lehren
news-38564 Tue, 19 Sep 2023 17:26:02 +0200 Neues Testfeld für vernetzte Mobilitätssysteme https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/neues-testfeld-fuer-vernetzte-mobilitaetssysteme Die Technische Universität München (TUM) wird für ihre Mobilitätsforschung künftig mit einem eigenen Testfeld ausgestattet sein. Komplexe Verkehrsszenarien können auf der Anlage in Ottobrunn/Taufkirchen unter Laborbedingungen untersucht und das Zusammenwirken zukünftiger, autonomer Verkehrssysteme sowie deren sicherer und standardisierter Betrieb erforscht werden. Der Freistaat Bayern unterstützt das Vorhaben finanziell. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann unterzeichneten im Ministerium eine entsprechende Erklärung. Der Freistaat stellt 500.000 Euro für die erste Phase zu Verfügung. Das Testfeld befindet sich bereits im Bau und hat eine Fläche von mehr als einem Fußballfeld. Industriepartner und Bauherr der Anlage ist die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG); die TUM mietet das Gelände.

Verkehrsminister Christian Bernreiter erklärt: „Ich freue mich, dass wir die Zusammenarbeit mit der TU München weiter ausbauen. Es ist wichtig, dass wir den Transfer von Konzepten rund um das autonome Fahren in die Praxis erforschen. Das gilt insbesondere für das sichere Zusammenspiel verschiedener Verkehrsteilnehmer und unterschiedlicher Systeme. Als Bauministerium sind wir zudem am innovativen und besonders nachhaltigen Asphaltkonzept auf der Testfläche interessiert.“

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann betont: „Mit dem modernen Testfeld wollen wir einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, intelligente Mobilität leisten. Mit dem Testfeld bündeln wir Spitzenforschung mit der Konzeption zukunftsfähiger Verkehrssysteme über die Fahrzeug-, Sensor- und Kommunikationstechnologien bis hin zu den gesellschaftlichen Implikationen einer elektrifizierten autonomen Mobilität. Im Schulterschluss mit Wirtschaft und einer gesellschaftlich verantworteten Politikgestaltung wollen wir den urbanen Verkehr in eine nachhaltige Zukunft führen.“

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Mobilität Forschung
news-38560 Tue, 19 Sep 2023 11:56:43 +0200 Neue Ausgabe des Magazins „Faszination Forschung“ https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/biophysik-stroeme-regeln-wachstum-von-adern Adern passen sich an Strömungen an, denen sie ausgesetzt sind – das könnte der Schlüssel zu neuen Therapien gegen krankhafte Veränderungen von Blutgefäßen sein. Außerdem im Heft: Stadtsimulationen beantworten wichtige Zukunftsfragen und Forschungsprojekte im globalen Süden widmen sich drängenden Themen aus Medizin, Wirtschaft und KI-Ethik. Faszination Forschung Campus Forschung news-38558 Mon, 18 Sep 2023 13:55:09 +0200 Nicht nur auf die Bienen schauen https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/nicht-nur-auf-die-bienen-schauen Forscherinnen der Technischen Universität München (TUM) haben herausgefunden, dass in der Frühsaison Insekten wie Wespen, Käfer und Fliegen eine entscheidende Rolle für die Bestäubung von Pflanzen in städtischen Umgebungen spielen. Für die so bedeutende Artenvielfalt ist zudem das Nahrungsangebot entscheidender als beispielsweise die Flächenversiegelung, so die Studienautorinnen. Gärtner:innen bekommen dadurch eine Schlüsselfunktion für die Biodiversität und Bestäubung im städtischen Raum Während die Interaktionen von zwischen Bienen und Nutzpflanzen bereits gut untersucht sind, ist das Wissen über die Rolle von anderen Insekten bei der Bestäubung bisher noch begrenzt. In einer Studie beobachteten Forschende der Professur für Urbane Produktive Systeme an der TUM daher, wie verschiedene Pflanzen- und Insektenarten interagieren. Durchgeführt wurde die Untersuchung in 30 Gemeinschaftsgärten in Berlin und München, die das Team von Mai bis August monatlich aufsuchte. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag, Biodiversität besser zu verstehen und ihrem Verlust künftig entgegenzuwirken.

Unterschätzte Bestäuber: Wespen, Käfer und Co.

Honigbienen, Wildbienen und Hummeln übernehmen den überwiegenden Teil der Bestäubungsleistung. Die Forschenden stellten nun allerdings fest, dass in der Frühsaison andere Insekten wie Wespen, Käfer und Fliegen einen erheblichen Beitrag leisten. Besonders relevant ist dies, weil im Mai früh blühende Pflanzen Bestäubung benötigen, darunter bedeutende Nutzpflanzen wie Erdbeeren, aber auch viele Wildpflanzen. Dann sind diese eher unscheinbaren Insektenarten die häufigsten Blütenbesucher. „Viele dieser Bestäuber sind zudem robuster als Honigbienen und fliegen selbst unter schlechten Bedingungen noch. Ihr Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen wird leider völlig unterschätzt“, stellt Forscherin Dr. Julia Schmack dar.

Blütenvielfalt entscheidend für Insekten

Auch wie sich Urbanisierung und damit einhergehende Veränderungen in Blühangebot und Nistmöglichkeiten für Insekten auf deren Vielfalt auswirken, ist bisher wenig untersucht. Bei ihren Beobachtungen stellten die Forschenden fest: Blütenvielfalt zeigt die stärksten Effekte auf die Biodiversität der Insekten. Flächenversiegelung, Gartengröße, Blütenmenge und Nistplätze haben nur geringen Einfluss. Insektenexpertin Schmack erklärt: „Städte bergen ein großes Potential, dem Artensterben entgegenzuwirken, indem wir Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen.“

Insekten mit unterschiedlichen Nahrungsvorlieben

Um das Zusammenspiel zwischen Insekten und ausgewählten Nutz- und Wildpflanzen besser zu verstehen, beobachteten die Forschenden ihre Interaktionen. Die Insekten zeigten dabei unterschiedliche Nahrungsvorlieben. Lavendel wurde beispielsweise ausschließlich von Bienen angeflogen, Schafgarbe und Gänseblümchen nur von anderen Insekten. Andere Pflanzen zeigten ein breiteres Spektrum an Bestäubern. So bestäuben bei Oregano sowie Ringelblume hauptsächlich Honig- und Wildbienen. Bei Rotklee sowie Löwenzahn beobachtete das Forschendenteam überwiegend Ameisen und Schwebfliegen bzw. Ameisen und Käfer. Bei Erdbeeren sind Ameisen und Wildbienen am Häufigsten zu finden. Für Einwohner:innen von Städten ergibt sich somit ein großes Potenzial, mit ihrer Gartenarbeit mehr Biodiversität zu schaffen. Dr. Julia Schmack stimmen die Ergebnisse optimistisch: „Durch gezielte Pflanzungen können wir urbane Räume so gestalten, dass sie sich positiv auf Insekten auswirken“, so die Forscherin.

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Nachhaltigkeit Forschung
news-38547 Mon, 18 Sep 2023 08:30:00 +0200 Neuer Ansatz für Test auf Long Covid https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/neuer-ansatz-fuer-test-auf-long-covid Eine standardisierte Augenuntersuchung könnte in Zukunft verraten, ob Menschen unter dem Long-Covid-Syndrom beziehungsweise Post Covid leiden. Ein Team der Technischen Universität München (TUM) konnte einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und bestimmten Veränderungen der Äderchen im Auge zeigen. Zwischen zehn und 35 Prozent der Betroffenen leiden auch lange nach einer Corona-Erkrankung an Symptomen wie Atemproblemen oder Erschöpfung (Fatigue). Bislang sind keine körperlichen Merkmale, sogenannte Biomarker, bekannt, anhand derer sich eine Long-Covid-Erkrankung sicher diagnostizieren lässt.

Eines der Merkmale von Covid-19 sind Veränderungen der Blutgefäße. Betroffen ist hier insbesondere das Endothel, die Gefäßinnenwand. Durch die Veränderungen werden Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt.

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Covid-19 Forschung
news-38552 Fri, 15 Sep 2023 11:55:00 +0200 TUM eröffnet Munich Data Science Institute https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/tum-eroeffnet-munich-data-science-institute Die Technische Universität München (TUM) feiert den offiziellen Start des Munich Data Science Institute (MDSI), welches als zentrales Element ihrer TUM AGENDA 2030 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Das MDSI bündelt die Stärken der TUM in Datenwissenschaften, maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz von der Grundlagenforschung, über interdisziplinäre Fachanwendungen, bis hin zur Vermittlung von Datenkompetenzen für Master-Studierende, Forschende und berufstätiges Fachpersonal. Die Entwicklungen in maschinellem Lernen, künstlicher Intelligenz, der natürlichen Sprachverarbeitung oder der computerbasierten Bildgebung haben begonnen, die Gesellschaft, die Wirtschaft und selbst den Erkenntnisgewinn der Wissenschaft grundlegend zu verändern. Mit dem Ziel, die Grundlagen moderner Datenwissenschaften, Maschinellen Lernens und Künstlicher Intelligenz fortzuentwickeln und in potentialreiche Anwendungen zu bringen, hat die TUM das Munich Data Science Institute (MDSI) gegründet. Als integratives Forschungsinstitut bündelt das MDSI die Kompetenzen von über 60 Professor:innen über disziplinäre Grenzen hinweg.

Die offizielle Eröffnung des Instituts fand am Donnerstag im Galileo auf dem TUM Forschungscampus in Garching statt.

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Künstliche Intelligenz Forschung Studium Lehren Präsident
news-38554 Fri, 15 Sep 2023 10:28:21 +0200 Francis Kéré erhält bedeutenden Kunstpreis für sein Lebenswerk https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/francis-kere-erhaelt-bedeutenden-kunstpreis-fuer-sein-lebenswerk Weitere Spitzenauszeichnung für Francis Kéré: Der Architekt und Professor an der Technischen Universität München (TUM) wird von der Japan Art Association für sein Lebenswerk geehrt und erhält den Praemium Imperiale Preis. Bereits im vergangenen Jahr wurde Kérés Arbeit mit dem bedeutenden Pritzker-Preis gewürdigt. Seit Oktober 2017 ist Kéré an der TUM Professor für Architectural Design and Participation. „Deutschland ist meine intellektuelle Heimat und ich schätze die TUM als repräsentative Institution hierfür sehr“, sagt Kéré über seine Arbeit an der TUM.

Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, gratuliert: „Wir sind sehr froh, mit Francis Kéré einen der bedeutendsten und einflussreichsten Architekten der Gegenwart an der TUM zu haben. Seine einzigartige, die Zukunft unseres Planeten als Ganzes in den Blick nehmende Arbeit ist eine große Inspiration insbesondere für die Studierenden, aber auch für unsere Universität insgesamt.“

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Community Campus Forschung
news-38550 Thu, 14 Sep 2023 17:09:33 +0200 Neue Ausgabe des „TUMcampus“-Magazins https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/bibliothekarin-mit-begeisterung-1 In dieser Ausgabe von „TUMcampus“ porträtieren wir die neue Leiterin der Universitätsbibliothek Caroline Leiß, wir stellen die Architektin Jeannette Kuo vor, die zu nachhaltigen Baumaterialien forscht, und sprechen mit Enkelejda Kasneci darüber, wie ChatGPT zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen kann. Auch im Heft: Statistiker Emmanuel Owiredu Odame, der mit dem TUM.Africa Talent Program aus Ghana an die TUM kam, um das Jetlag-Syndrom zu erforschen. Community TUM Campus Magazin Campus news-38548 Thu, 14 Sep 2023 12:35:30 +0200 Förderung von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen ohne akademisches Elternhaus https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/foerderung-von-studentinnen-und-wissenschaftlerinnen-ohne-akademisches-elternhaus Die soziale Herkunft entscheidet noch immer maßgeblich über ein Hochschulstudium. Nur 27 Prozent der jungen Menschen aus nicht-akademischem Elternhaus studieren, während der Anteil bei einem akademischen Hintergrund fast dreimal so hoch ist. Traditionell besonders schwierig ist zudem die Situation für Frauen an Technischen Universitäten. Das neue Agnes-Mackensen-Programm der Technischen Universität München (TUM) zielt darauf ab, diese Hürden abzubauen und mehr Frauen für universitäre Bildung im MINT-Bereich zu begeistern. Das Programm richtet sich an Frauen und queere Menschen (FINTA*) und vermittelt ihnen Mentor:innen, die ihnen helfen, sich an der Universität zurechtzufinden und ihre Karriere voranzutreiben. Darüber hinaus werden Workshops angeboten, die die Basis für eine spätere Tätigkeit als Unternehmensgründerin, Wissenschaftlerin oder Führungskraft legen. Damit möchte die TUM das Innovationspotential in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft steigern. Benannt ist das Programm nach Agnes Mackensen, der ersten Frau, die an der TUM studierte, im Jahr 1915 ein Diplom erwarb und somit als erste Absolventin gilt – und auch sie hatte kein akademisches Elternhaus.

Die Geschäftsführende Vizepräsidentin für Talent Management & Diversity, Prof. Dr. Claudia Peus, ruft junge Menschen aus den Zielgruppen dazu auf, sich für das Programm zu bewerben: „Wir dürfen nicht zulassen, dass so viele Talente derzeit noch nicht ihr volles individuelles Potenzial entfalten können. Die soziale Spaltung im deutschen Bildungssystem ist leider enorm. Darunter leiden die Betroffenen und wir als Gesellschaft insgesamt. Deshalb nehmen wir an der TUM die Aufgabe an und arbeiten konkret an einer Verbesserung der Situation.“

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Community Campus Studium TUMstudinews
news-38543 Thu, 14 Sep 2023 08:01:00 +0200 Raumfahrtforschung, deutsch-asiatische Beziehungen und Tipps zum Studienbeginn https://www.tum.de/aktuelles/podcasts/we-are-tum#c119919 Weltraummissionen werden zunehmend privatwirtschaftlich durchgeführt. Was das für die Zukunft der Raumfahrt bedeutet, beantwortet Professorin für Raumfahrtantriebe Chiara Manfletti in dieser Folge von „We are TUM“. Sie ist kürzlich von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) an die TUM School of Engineering and Design gewechselt. Weitere Themen: Die Studierenden Merle Neumann und Simon Gruber stellen die Hochschulgruppe Asian-European Society Munich vor, Hidden Champions Henrik Eickhoff und Luis Schnürer berichten vom diesjährigen Drachenbootrennen – außerdem gibt Studentin Emma Jung Tipps für die Anfangsphase des Studiums. Community Forschung Studium news-38541 Tue, 12 Sep 2023 09:43:00 +0200 Möglichkeit für empfindlichere Sensoren gefunden https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/moeglichkeit-fuer-empfindlichere-sensoren-gefunden Sensoren elektronischer Geräte arbeiten mit hochfrequenten Signalen. Damit dabei die Messungen möglichst präzise sind, wird der Effekt der parametrischen Verstärkung genutzt. Forschende der Technischen Universität München (TUM) untersuchen, wie mithilfe der parametrischen Verstärkung die Funktionalität von Sensoren deutlich erweitert werden kann. Mögliche Anwendungen sind die verbesserte Standortbestimmung mit mikroelektromechanischen Sensoren, wie sie etwa in Smartphones eingesetzt werden. Jeder kennt wohl das Phänomen aus seiner Kindheit: Man steht auf der Schaukel und möchte diese durch rhythmisches In-die-Knie-Gehen anschieben. Langsam schwingt die Schaukel auf einer vorgegebenen Bahn immer höher und höher. Dieser Vorgang heißt in der Physik und angewandten Mathematik parametrische Verstärkung und ist in vielen elektronischen Geräten zu finden. Auf diesen Effekt wird unter anderem zurückgegriffen, um die Sensitivität dieser Geräte zu vergrößern und dadurch die Messgenauigkeit zu verbessern. So nutzen mikro- und nanostrukturierte Bauteile in Navigationssystemen, Smartphones und anderen mobilen Endgeräten die parametrische Verstärkung. Auch in selbstfahrenden Autos kommt sie zum Einsatz. Forschende der TUM arbeiten daran, die bisherigen Grenzen der Technik zu erweitern. Eine neue Studie errechnet, wie diese Grenzen überwunden werden können.

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Forschung
news-38536 Sat, 09 Sep 2023 18:40:00 +0200 Reichweitenstärkstes Elektroauto der Welt kommt aus München https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/reichweitenstaerkstes-elektroauto-der-welt-kommt-aus-muenchen Studierende der Technischen Universität München (TUM) haben das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt entwickelt. Das Team fuhr über 2.573 Kilometer mit nur einer Akkuladung. Im Zuge der IAA Mobility kämpfte das Team am Flughafen München um den neuen Weltrekord und konnte den Titel erfolgreich nach München holen. Ganze sechs Tage dauerte der Versuch, für den das Team auf Feldbetten im Flughafenhangar schlief. Es war ein Marathon und kein Sprint, der dem TUfast Eco Team bevorstand, um einen neuen Weltrekord an die TUM zu holen. Sechs Tage sollte es schließlich dauern, bis feststand: Das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt kommt aus München. Für den Guinness-Weltrekord modifizierte die Studierendeninitiative den „muc022“, mit dem das Team bereits an Wettbewerben für effiziente Elektroautos teilnahm. Dabei setzen die Studierenden vor allem auf eine durchdachte Aerodynamik und auf Leichtbau. Damit das Fahrzeug weltrekordtauglich wurde, bauten die jungen Ingenieur:innen einen größeren Akku ein, der 15,5 Kilowattstunden leistet.

Um die Rekordfahrt zu ermöglichen, stellte der Flughafen München einen leeren Flugzeughangar zur Verfügung. Der Hangar garantierte dem Team, auch bei schlechten Wetterbedingungen den Rekord einzufahren. Die Messlatte des bisherigen Rekordhaltenden lag bei 1608,54 Kilometern. Diese Strecke konnten die Münchner bereits nach vier Tagen zurücklegen. Da der Akku des muc022 aber noch nicht leer war, fuhr das Team weiter. Am Ende standen nach 99 Stunden Fahrzeit 2.573,79 Kilometer auf dem Tacho. Übersetzt bedeutet das Resultat auch, dass das TUfast Eco Team einen Verbrauch von 0,6 Kilowattstunden auf 100 Kilometer verzeichnen kann. Zum Vergleich: Extrem sparsame Serienfahrzeuge verbrauchen rund 13 kWh auf 100 Kilometer.

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Mobilität Nachhaltigkeit Forschung Studium
news-38508 Fri, 08 Sep 2023 08:34:00 +0200 Daten quantensicher verschlüsseln https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/daten-quantensicher-verschluesseln Aufgrund ihrer speziellen Funktionsweise wird es für Quantencomputer möglich sein, die derzeit verwendeten Verschlüsselungsmethoden zu knacken. Ein Wettbewerb der US-Bundesbehörde NIST soll das ändern. Gesucht werden Algorithmen, die Cyberangriffen von Quantencomputern standhalten. Bisher zeigt sich allerdings, dass es gar nicht so einfach ist, solche Schemata zu entwickeln. Forschende der Technischen Universität München (TUM) beteiligen sich mit zwei Verfahren am Wettbewerb und sind optimistisch. Wir surfen ohne Bedenken im Internet, geben beim Online-Shopping unsere Bankdaten preis und nutzen ganz selbstverständlich Online-Banking. Wir gehen davon aus, dass unsere Daten verschlüsselt übertragen werden und dadurch sicher sind.

Doch was passiert, wenn unsere derzeit verwendeten Verschlüsselungstechniken nicht mehr sicher sind? Aktuell steckt hinter unserer Verschlüsselung die Idee, dass es schwierig ist, eine große Zahl in ihre Faktoren zu zerlegen. Sobald Quantencomputer leistungsfähig genug sind, um solche mathematischen Probleme zu lösen, wird sich dies jedoch ändern.

Verschlüsselungsverfahren werden in so gut wie allen elektronischen Geräten verwendet. Viele von ihnen besitzen eine sehr lange Lebensdauer und können nicht oder nur sehr aufwendig durch ein Update aktualisiert werden. Satellitenkommunikation ist hierfür ein Beispiel.

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Quantentechnologie Forschung
news-38522 Thu, 07 Sep 2023 09:40:00 +0200 „Unsere Verantwortung endet nicht mit der Schlüsselübergabe“ https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/unsere-verantwortung-endet-nicht-mit-der-schluesseluebergabe In dieser Folge „NewIn“ lernen wir die Architektin Jeannette Kuo kennen. Um nachhaltiger und klimagerechter zu bauen, möchte sie grundlegend ändern, wie unsere gebaute Umwelt gestaltet wird. Dafür gibt es nicht die eine Lösung, ist sie überzeugt. Community TUM Campus Magazin Nachhaltigkeit Campus news-38534 Thu, 07 Sep 2023 06:44:00 +0200 Preis für optimale Gründungsförderung https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/preis-fuer-optimale-gruendungsfoerderung Für ihre engagierte Unterstützung von Start-ups sind Prof. Klaus Diepold, Prof. Markus Lienkamp, Prof. Hana Milanov und Prof. Helmut Schönenberger als „Unipreneur“ ausgezeichnet worden. Die TUM war bei der Preisverleihung, die herausragende Gründungsförderung an Hochschulen würdigt, als einzige Universität vier Mal vertreten. Unipreneurs gilt als eine der wichtigsten Anerkennungen für Wissenschaftler:innen, die sich für Start-up-Teams an Hochschulen engagieren. Die Jury wählte 20 Preisträger:innen aus mehr als 700 Nominierungen aus, die von Gründer:innen eingereicht worden waren. Von der TUM wurden ausgezeichnet:

  • Prof. Klaus Diepold, Lehrstuhl für Datenverarbeitung, Aufsichtsrat des Center for Digital Technology and Management (CDTM)
  • Prof. Markus Lienkamp, Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, Co-Direktor des Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube)
  • Prof. Hana Milanov, Professur für International Entrepreneurship, Aufsichtsrätin des Center for Digital Technology and Management (CDTM)
  • Prof. Helmut Schönenberger, Vizepräsident für Entrepreneurship der TUM, CEO von UnternehmerTUM

Unipreneurs ist eine Initiative der Investoren Matthias Hilpert und Martin Schilling, des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, des Bundesverbands Deutsche Startups, des Branchenverbands Bitkom und des Unternehmens Startupdetector. Die Schirmherrschaft haben Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger übernommen.

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Entrepreneurship
news-38519 Wed, 06 Sep 2023 10:30:00 +0200 Strategien für ein neues Normal in der Lehre https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/strategien-fuer-ein-neues-normal-in-der-lehre Corona hat eine neue Normalität in der universitären Lehre geschaffen: Digitale, analoge und hybride Formate sollen so kombiniert werden, dass sie den Lehr- und Lernerfolg ideal fördern. Um das zu unterstützen, hat das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das Programm „NewNormal“ ins Leben gerufen. Die TUM ist eine der vier Pilothochschulen. Im Interview erklären Professor Karsten Stahl und Rudolf Motzet vom Lehrstuhl für Maschinenelemente sowie Dr. Alexandra Strasser von ProLehre | Medien und Didaktik ihr Projekt der Entwicklung einer kompetenz- und bedarfsoptimierten Lehrstrategie. Lieber Herr Professor Stahl, die Lehre an der TUM ist im Umbruch. Die TUM Lehrreform hat es sich zum Ziel gesetzt, Lehre holistisch zu verstehen und zu gestalten, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen zu können. Das betrifft neben vielem anderen natürlich auch die Lehrformate. Die Corona-Pandemie hat die enorm kurzfristige und umfassende Einführung von digitalen oder hybriden Lehrformen erzwungen. Auch wenn Lehrveranstaltungen zwischenzeitlich wieder in Präsenz stattfinden können, sollen die Erfahrungen der Corona-Zeit auch nach der Pandemie fruchtbar gemacht werden.

Karsten Stahl: Ja, unbedingt. Wir wollen keinesfalls einfach zum vorherigen Status zurückkehren. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hatte deshalb zusammen mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft im vergangenen Jahr das „NewNormal“-Programm ausgeschrieben, mit dem eben ein neues „Normal“ in der Hochschullehre etabliert werden soll: analoge Lehrformate verzahnt mit digitalen. Die TUM ist eine von vier Hochschulen, die gefördert wurden. Wir haben im Mai 2022 ein Pilotprojekt gestartet und uns dabei die Entwicklung einer kompetenz- und bedarfsoptimierten Lehrstrategie vorgenommen.

Was ist darunter genau zu verstehen?

Karsten Stahl: Mit unserem Projekt wollen wir eine ganzheitliche Perspektive auf Lehrformate verankern. Im Projektteam arbeitet primär ein Mitarbeiter meines Lehrstuhls, dem Lehrstuhl für Maschinenelemente, und eine Mitarbeiterin von ProLehre | Medien und Didaktik zusammen. Unterstützt werden wir dabei von rund zehn weiteren Lehrstühlen, die an der Lehre im Maschinenbaustudium beteiligt sind. Grundgedanken des Projektes waren dabei, dass Nachteile des einen Formats durch die Vorteile eines anderen kompensiert werden sollen und zugleich die Lehrformate gezielt auf die Bedürfnisse der Studierenden und den intendierten Kompetenzerwerb eines Moduls abgestimmt werden sollen.

Alexandra Strasser: Genau, dafür orientieren wir uns bei den Studierendenbedürfnissen an den drei Grundbedürfnissen nach Deci und Ryan: soziale Eingebundenheit, Kompetenzerleben und Autonomie. Je nachdem, in welcher Studienphase sich die Studierenden befinden, steht mehr das eine oder das andere Bedürfnis im Vordergrund. Der Beginn des Studiums stellt beispielsweise einen neuen Lebensabschnitt für die Studierenden dar. Hier ist es wichtig, dass ihnen eine schnelle Integration, die Knüpfung von Kontakten und der Beziehungsaufbau zu den Lehrenden ermöglicht wird. Das kann vor allem durch Präsenzelemente, wie Vorlesungen im Hörsaal oder Diskussionen in Kleingruppenübungen, gelingen. Im weiteren Verlauf nimmt der Wunsch nach Autonomie und Kompetenzerleben zu. Asynchrone digitale Elemente wie Moodle-Lektionen, bestehend aus Videos und Zwischenfragen, haben hier ihren Vorteil. Sie geben den Studierenden zeitliche und räumliche Flexibilität, wodurch eine stärkere Selbstorganisation und -steuerung der Studierenden ermöglicht, aber auch gefordert wird.

Rudolf Motzet: Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Kompetenzoptimierung der Lehrstrategie. Denn es gibt Kompetenzen, die am besten erworben werden können, wenn sie analog oder digital vermittelt werden. Das Fertigen von Bauteilen lernt man eben am besten an der Fertigungsmaschine. Im Gegensatz dazu kann das Konstruieren mittels einer CAD-Software oder das Erstellen eines SPS-Programmes rein digital vermittelt werden.

Welche Schritte sind Sie während der Pilotphase an der TUM gegangen, um eine solche Lehrstrategie in der Praxis zu verankern?

Rudolf Motzet: Zu Beginn der Pilotphase haben wir aufbauend auf diesen Grundgedanken eine Handreichung für Lehrende ausgearbeitet. Diese definiert zunächst einmal wichtige Fachbegriffe und stellt  anschließend analoge, digitale synchrone und asynchrone Lehr- und Lernelemente gegenüber. Auf dieser Basis werden Leitlinien und Empfehlungen für die Wahl und Ausgestaltung von Lehrformaten gegeben. Eine ausgearbeitete Konzeptionsmatrix stellt den Digitalisierungsgrad aller Lehrveranstaltungen eines Studiengangs dar und soll eine Abstimmung zwischen den einzelnen Modulen erleichtern und die Studierbarkeit gewährleisten. Abgerundet wird das Ganze durch eine Methodensammlung, die den Lehrenden Anregungen für die Ausgestaltung der gewählten Lehrformate geben soll, und ein umfangreiches Glossar, das eine einheitliche Begriffsverwendung garantieren soll.

Im nächsten Schritt wurden, aufbauend auf dem Projekt connecTUM, Lehrstühle für die Pilotphase gewonnen. Mit ihnen zusammen haben wir zuerst für die insgesamt zehn Module und die entsprechend 18 Lehrformate die Konzeptionsmatrix ausgefüllt und dabei die Bedürfnisse und die zu erwerbenden Kompetenzen der Studierenden für das jeweilige Modul und die Stellung im Studium berücksichtigt. Abschließend wurden den Verantwortlichen der einzelnen Module die ausgearbeiteten Unterlagen zur Verfügung gestellt. Damit konnten sie ihre Lehrveranstaltung anpassen oder sich Anregungen für die Ausgestaltung des Formats holen. Währenddessen konnten sie jederzeit Rat und Unterstützung durch die Projektverantwortlichen erhalten.

Alexandra Strasser: Um dann zu erfahren, was die Studierenden als lernförderlich und lernhinderlich empfunden haben, und ob die Berücksichtigung der Studierendenbedürfnisse und die zu erwerbenden Kompetenzen bei der Wahl des Lehrformats einen Einfluss auf die Zufriedenheit und den Kompetenzerwerb der Studierenden haben, haben wir zwei Evaluationen durchgeführt. Bei der ersten Zwischenevaluation im Dezember hatten wir leider sehr wenig Rücklauf. Die zweite haben wir dann angepasst und in die zentrale Evaluation der Lehrveranstaltungen integriert – diesmal mit sehr großer Resonanz.

Was waren die Ergebnisse der Evaluation?

Alexandra Strasser: Die Ergebnisse waren sehr interessant. Sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden waren mit dem jeweils gewählten Lehrformat zufrieden und hatten das Gefühl, dass es für die Vermittlung der Inhalte gut geeignet ist. Die Anmerkungen und Änderungswünsche geben darüber hinaus einen Einblick, was die Studierenden als motivierend und lernförderlich oder aber als lernhinderlich empfinden. Betrachtet man die Ergebnisse weiter, lässt sich, wie vermutet, eine starke Schwankung im Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden im Zusammenhang mit dem gewählten Lehrformat feststellen: Präsenzveranstaltungen fördern den Austausch, reine Online-Formate mindern ihn. Grundsätzlich zeigt sich in den Ergebnissen, dass sich die Studierenden im dritten Semester mehr digitale Formate wünschen als zu Beginn ihres Studiums.

Rudolf Motzet: Erstaunlicherweise zeigte sich zudem, dass das Flipped-Classroom-Format teils schlechter bewertet wurde als die anderen Formate. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass dieses Format viel Verantwortung an die Studierenden übergibt. Zudem ist es nicht so intuitiv und leicht umsetzbar und bedarf einer sehr guten Konzeptionierung. Hier wäre es für Lehrende empfehlenswert, sich bei der Ausarbeitung des Konzepts von Didaktik-Expert:innen beraten und begleiten zu lassen.

Zudem geben die Ergebnisse erste Hinweise darauf, wie wichtig es für die Studierenden ist, dass sie sich sozial eingebunden fühlen. Das bedeutet, dass man nicht nur in Präsenzveranstaltungen den Kontakt zu und zwischen den Studierenden suchen und fördern sollte, sondern auch in reinen Online-Formaten „präsent“ sein sollte. Vor allem in asynchronen digitalen Formaten, in denen eine hohe Autonomie gefordert wird, ist es gerade für schwächere Studierende wichtig, eine zentrale Ansprechperson zu haben, die ihnen bei Problemen weiterhilft und sie anleitet.

Welches Fazit ziehen Sie nach der Pilotphase – und wie geht es in den nächsten Semestern weiter?

Karsten Stahl: Die Ergebnisse aus der Pilotphase geben uns wichtige Anhaltspunkte für die Wahl und Ausgestaltung von Lehrformaten. Dabei ist es nicht nur wichtig, die Studierenden mit ihren Bedürfnissen und zu erwerbenden Kompetenzen in den Mittelpunkt zu stellen, sondern es sollte ganzheitlich an die Konzeptionierung einer Lehrveranstaltung herangegangen werden.

Rudolf Motzet: Es sollte einerseits eine Bereitschaft auf Seiten der Lehrenden geschaffen werden, sich motiviert mit einer Neu- oder Umkonzeptionierung der Lehrveranstaltung auseinanderzusetzen. Dafür könnten Anreize wie personelle und finanzielle Unterstützung geschaffen werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, mit der Abteilung für Qualitätsmanagement von Studienangeboten an der Universität von Beginn an eng in Austausch zu sein. Und es ist eben enorm wichtig, die Studierenden zu beteiligen. Denn die haben viele konkrete Ideen, was für sie beim Lernen hilfreich oder hinderlich ist. Entsprechend vielversprechend ist es, die Sicht der Studierenden bei der Ausgestaltung von Lehrformaten mit einzubeziehen.

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Studium Lehren
news-38523 Wed, 06 Sep 2023 08:00:00 +0200 Mikroroboter für die Erforschung von Zellen https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/mikroroboter-fuer-die-erforschung-von-zellen Eine Forschendengruppe der Technischen Universität München (TUM) hat weltweit erstmals einen Mikroroboter entwickelt, der im Zellverbund navigieren und einzelne Zellen gezielt stimulieren kann. Die Professorin für Nano- und Mikrorobotik Berna Özkale Edelmann sieht darin das Potenzial, neue Behandlungsmethoden für den Menschen zu finden. Sie sind rund, halb so dick wie ein Haar, enthalten Goldstäbchen und fluoreszierenden Farbstoff, sind umgeben von einem Biomaterial, das aus Algen gewonnen wird und können sich – angetrieben von Laserlicht – zwischen Zellen bewegen: Die winzigen Roboter sind eine Erfindung von Prof. Berna Özkale Edelmann. Genauer gesagt hat die Bioingenieurin und Leiterin des Microrobotic Bioengineering Labs mit ihrem Forschendenteam eine technologische Plattform entwickelt, mit der beliebig viele dieser Vehikel hergestellt werden können. Eingesetzt werden sie aktuell außerhalb des menschlichen Körpers, in vitro.

Mini-Roboter: Mit dem Taxi zur Zelle

Die „TACSI-Microrobots“ unterscheiden sich von klassischen humanoiden Robotern oder Roboterarmen in Fabrikhallen. Denn das gesamte System erfordert ein Mikroskop für die Vergrößerung der Mikrowelten, einen Computer sowie einen Laser als Antriebswerkzeug für die etwa 30 Mikrometer großen Mikroroboter, die von einem Menschen gesteuert werden. Das Besondere: Die Roboter können nicht nur erwärmt werden, sie zeigen auch ständig ihre Temperatur an. Das ist wichtig, denn sie sollen sich nicht nur zu einzelnen Zellen hinbewegen, sondern lokal einzelne Zellen oder Zellverbünde erwärmen.

TACSI ist ein Kürzel und steht für „Thermally Activated Cell-Signal Imaging“. Einfach gesagt ist das ein bildbasiertes System, das in der Lage ist, Zellen zu erwärmen und dadurch zu aktivieren. Ausgesprochen lässt sich der Ausdruck nicht von „Taxi“ unterscheiden, was auch passend ist: Schließlich „fährt“ der Roboter künftig exakt zu dem Ort, an dem Zellvorgänge erforscht werden sollen. „Wir haben zum ersten Mal weltweit ein System entwickelt, mit dem sich nicht nur Mikroroboter durch Zellverbände navigieren lassen, sondern Zellen auch gezielt, über Veränderungen der Temperatur, stimulieren lassen“, sagt Prof. Özkale Edelmann.

Wie baut man einen Mikroroboter?

Die Basis für die Produktion von Mikrorobotern ist ein so genannter mikrofluider Chip, auf dem der Fabrikationsprozess abgebildet ist. Auf dem Chip wird von links durch einen Kanal Biomaterial zugeführt, dann von oben und unten über weitere 15 bis maximal 60 Mikrometer dicke Kanäle ein Öl mit spezifischen Komponenten zugegeben, bevor rechts dann fertige Mikroroboter herauskommen. Im Falle des TACSI-Mikroroboter werden folgende Bestandteile hinzugegeben:

  • Ein fluoreszierender Farbstoff: Hier wurde das orange Rhodamin-B verwendet, das mehr und mehr seine Farbintensität verliert, je höher die Temperatur ist. So wird der Mikroroboter zum Thermometer für den Betrachter.
  • Gold-Nanoteilchen: Die 25 mal 90 Nanometer kleinen Edelmetallzylinder haben die Eigenschaft, sich durch die Bestrahlung mit Laserlicht sehr schnell aufwärmen (und auch wieder abkühlen) zu können. Es dauert gerade einmal wenige Millisekunden, um den Roboter um fünf Grad zu erhitzen. Die Nanoteilchen können auf bis zu 60 Grad Celsius erwärmt werden. Durch den automatischen Temperaturausgleich der Nanoteilchen (Konvektion genannt) setzt sich der Roboter in Bewegung, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 65 Mikrometer pro Sekunde.  

„Bis zu 10.000 Mikroroboter können so in einem Produktionslauf hergestellt werden“, erläutert Wissenschaftler Philipp Harder aus dem Forschendenteam. 

Zellen reagieren auf Veränderungen der Temperatur

Um Vorgänge in der Zelle zu beeinflussen, reichen manchmal leichte Veränderungen der Temperatur aus. „Bei einer Verletzung an der Haut, etwa durch einen Schnitt, steigt die Körpertemperatur leicht an, wodurch das Immunsystem aktiviert wird“, erläutert Özkale Edelmann, die mehr darüber erfahren will, ob diese „thermische Stimulation“ für die Wundheilung eingesetzt werden kann. Auch in Hinsicht auf Krebszellen ist noch nicht ausreichend erforscht, ob sie durch Anregung aggressiver werden oder nicht. Aktuelle Studien zeigen, dass bei hohen Temperaturen (60 Grad) Krebszellen absterben und dass Arrhythmien im Herzen und Depressionen behandelt werden können.

Calcium-Import: Ionenkanäle in Zellen öffneten sich

Forschungen im Team von Prof. Özkale Edelmann an Zellen der Niere haben gezeigt, dass sich die Mechanismen der Ionenkanäle in Zellen beeinflussen lassen. Dafür navigierten die Forschenden mit den TACSI-Microrobots an die Zelle heran. „Über den Infrarotlaser haben wir die Temperatur erhöht und über die Intensität von Rhodamin-B die Temperatur bestimmt“, erläutert Wissenschaftler Harder. Und es zeigte sich, dass sich die Ionenkanäle der Zellen bei bestimmten Temperaturen öffneten und beispielsweise Calcium in die Zelle hineinließen. „Wir haben an diesem konkreten Beispiel gezeigt, dass Wärme konkrete Änderungen in der Zelle bewirkt, und zwar schon bei leichten Temperaturerhöhungen“, sagt Özkale Edelmann, die sich nun neue therapeutische Ansätze durch weitere Forschungen erhofft – etwa indem Wirkstoffe in die Zelle geschleust werden können. 

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Künstliche Intelligenz Forschung
news-38518 Tue, 05 Sep 2023 15:05:00 +0200 Generative KI in internationalen Allianzen gestalten https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/generative-ki-in-internationalen-allianzen-gestalten In der Serie „One Topic, One Loop“ diskutieren vier Professor:innen aus vier Ländern zum Thema Generative Künstliche Intelligenz. Sune Lehmann Jørgensen von Dänemarks Technischer Universität (DTU) betont in dieser Folge die aus seiner Sicht notwendige, umfassende internationale Zusammenarbeit, um Transparenz und gleichberechtigten Zugang zu Generativer KI zu gewährleisten. Als ChatGPT-4 herauskam, war ich von dessen Fähigkeiten überwältigt. Es fühlte sich an, als würde etwas vollständig Neues passieren. Ich erinnere mich noch daran, dass ich am ersten Abend lange damit spielte und erst spät einschlafen konnte. Ich hatte das Empfinden, dass diese Technologie die Welt verändern würde.

Es ist verrückt: Auf der einen Seite scheinen Large Language Models (LLMs) genau die Werkzeuge zu sein, die eine Art menschliche Utopie ermöglichen. ChatGPT, Claude, Bard und was auch immer als Nächstes kommt, werden in der Lage sein, uns bei der Lösung komplexer Probleme zu helfen, z. B. bei der Bekämpfung des Klimawandels, der Heilung von Krankheiten und bei der Lösung von Arbeitsaufgaben, an denen Menschen nicht interessiert sind.

Auf der anderen Seite steht die Sorge, dass die LLMs zu einer massiven strukturellen Arbeitslosigkeit führen oder dass sie für Zwecke genutzt werden, die der Menschheit nicht nutzen sondern schaden. Sie könnten die Auflösung unseres sozialen Gefüges beschleunigen, wenn sie unsere einzige Informationsquelle werden, die Rolle von Freund:innen einnehmen und eine Unterhaltung schaffen, die so fesselnd ist, dass viele von uns nicht lange wegschauen können. Ich denke, diese Sorgen resultieren daraus, dass LLMs von einer kleinen Gruppe von Unternehmen als Teil ihrer Geschäftsmodelle entwickelt werden.

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Community Künstliche Intelligenz
news-38525 Tue, 05 Sep 2023 12:05:00 +0200 Neun ERC Starting Grants gehen 2023 an die TUM https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/neun-erc-starting-grants-gehen-2023-an-die-tum Neun Nachwuchsforschende der TUM erhalten dieses Jahr ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC). Mit dieser finanziellen Förderung unterstützt die EU Wissenschaftler:innen in einem frühen Karrierestadium. Sie haben sich mit bahnbrechenden Forschungsprojekten darum beworben und wurden von hochrangigen Expertengremien ausgewählt. Hinzu kommt ein ERC Proof of Concept Grant. TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann gratulierte den Preisträgern: „Die ERC Starting Grants sind eine hochrangige, internationale Bestätigung für die wissenschaftliche Qualität der Forschenden. Die TUM ist begeistert, diese besonders vielversprechenden Talente in ihren Reihen zu habe. Und ich freue mich schon sehr auf die Ergebnisse der spannenden und wegweisenden Forschungsprojekte.“

Forscherinnen und Forscher an der TUM konnten bislang insgesamt 198 der renommierten ERC Grants einwerben. Diese werden jedes Jahr in verschiedenen Kategorien vergeben. Starting Grants richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Sie sind mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert. Zusetzlich wird ein weiteres Projekt mit einem  Proof-of-Concept Grant gefördert. Diese werden an Wissenschaftler:innen vergeben, die prüfen wollen, ob aus ihren ERC-Forschungsprojekten marktfähige Innovationen entstehen können.

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Forschung
news-38517 Mon, 04 Sep 2023 13:24:00 +0200 Bibliothekarin mit Begeisterung https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/bibliothekarin-mit-begeisterung Mit mehr als zwei Millionen gedruckten und elektronischen Medien und 1,5 Millionen Besucher:innen jährlich an neun Standorten ist die Universitätsbibliothek (UB) das wissenschaftliche Informationszentrum der TUM. Seit dem 1. Juni 2023 hat die UB eine neue Leiterin: Dr. Caroline Leiß. Den Schreibtisch in ihrem Büro ganz hinten in der Ecke hat Dr. Caroline Leiß umgestellt – sie will sehen, wer zur Türe hereinkommt. Schließlich teilt sie sich ihr Büro mit ihrem Leitungsteam – den meisten Platz nimmt der große, ovale Besprechungstisch ein. An dem sitzt sie oft, denn: „Wir besprechen uns viel.“

Ihr Vorgänger Dr. Reiner Kallenborn ist zum 1. März 2023 in den Ruhestand gegangen. Schon davor, im September 2022, hat sie von ihm die Interimsleitung der TUM-Bibliothek übernommen, und seit 1. Juni macht sie den Job ganz offiziell.

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Community
news-38515 Fri, 01 Sep 2023 09:37:58 +0200 TUM zeigt neues Forschungsfahrzeug auf der IAA https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/tum-zeigt-auf-der-iaa-sein-neues-forschungsfahrzeug Mit dem Forschungsfahrzeug EDGAR präsentiert die Technische Universität München (TUM) ihre Fortschritte im Bereich des Autonomen Fahrens auf der IAA MOBILITY 2023 in München. Der Versuchsträger soll 2024 als Oktoberfest-Shuttle auf Münchens Straßen unterwegs sein und zeigen, dass er sich auch in schwierigen Situationen souverän im urbanen Umfeld bewegen kann. EDGAR eröffnet für den Messestand des Mobilitätsclusters MCube die Messewoche. Verteilt über sechs Tage bietet das Cluster auf dem Marienplatz Bürger:innen die Möglichkeit zum Dialog und zeigt Konzepte für die Mobilität von morgen. Auch am Königsplatz präsentieren sich Projekte der TUM. Autonomes Fahren, innovative Stadtplanung und die Neunutzung vorhandener Flächen – diese Themengebiete sind nur ein Auszug dessen, was die TUM im Zuge der Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 05.09. bis 10.09. in München der Öffentlichkeit präsentiert. Als Teil des sogenannten Open Space der Messe, zeigt die Universität unterschiedliche Forschungsprojekte und Ansätze für die Mobilität der Zukunft. Der Open Space verteilt sich über weite Teile der Münchner Innenstadt und ist ohne Messeticket kostenlos zugänglich.

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Mobilität Nachhaltigkeit Forschung
news-38502 Tue, 29 Aug 2023 22:25:50 +0200 Deutschlandticket führt kaum zum Verzicht aufs Auto https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/deutschlandticket-fuehrt-kaum-zum-verzicht-aufs-auto Die Einführung des Deutschlandtickets hat zu einer Erhöhung der Ticket-Abozahlen für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) um 10 Prozent geführt. Aber nur ein Fünftel der Neu-Abonnenten haben bislang gleichzeitig auch ihre Autonutzung reduziert. Das zeigen die Daten des Forschungsprojekts Mobilität.Leben, das durch ein interdisziplinäres Forscher-Team der Technischen Universität München (TUM) am TUM Think Tank organisiert wurde. Zudem ergeben die in Umfragen und per Smartphone-App erhobenen Daten, dass das im Mai 2023 eingeführte, standardisierte und bundesweit gültige neue ÖPNV-Deutschlandticket besonders wenig Einfluss auf die Autonutzung von Personen hat, die vorher schon im Besitz eines ÖPNV-Abos waren. Sie reduzierten ihre Autonutzung nur um 7 Prozent. Über alle Studienteilnehmer:innen mit Deutschlandticket hinweg stieg der Anteil der Nutzung des ÖV an ihrer Tagesmobilität im Schnitt um 5 bis 7 Prozentpunkte.

Als positiv wertet Dr. Allister Loder, Erstautor der Studie, den Marketingerfolg des Deutschlandtickets für 49 Euro pro Monat: „Erste Ergebnisse zeigen, dass es gelungen ist, das Ansehen des ÖPNV in Deutschland zu heben und Schritte hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätssystem anzustoßen“, sagte Loder. „Nun muss aber dringend das ÖPNV-Angebot flächendeckend weiter ausgebaut werden, um noch mehr Menschen auch tatsächlich eine sinnvolle Nutzung des Deutschlandtickets zu ermöglichen.“

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Mobilität Nachhaltigkeit Forschung
news-38499 Mon, 28 Aug 2023 12:13:03 +0200 Geschmacksgeheimnis von Sauerteigbrot entschlüsselt https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/geschmacksgeheimnis-von-sauerteigbrot-entschluesselt Forschenden der Technischen Universität München (TUM) ist es gelungen, den Geschmack und den Geruch von Sauerteigbrot zu entschlüsseln. Sie stießen bei ihren Messungen und Analysen auf molekularer Ebene auf zehn Schlüsselgeschmacksstoffe und zusätzlich elf Schlüsselgeruchsstoffe, mit denen es möglich war, den charakteristischen Eindruck von Sauerteigbrotkrume nachzubilden. Für die Untersuchung nutzten die Forschenden vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und Molekulare Sensorik an der TUM School of Life Sciences das sogenannte Sensomics-Konzept, eine Kombination aus instrumentell-analytischen Techniken und sensorischen Analysen. Erstautorin Laura Eckrich, die das Projekt im Rahmen ihrer Doktorarbeit bearbeitete, erwartet durch die neuen Erkenntnisse Vorteile für die Backindustrie: "Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse und die entwickelte Quantifizierungsmethode den Bäckern helfen werden, eine gleichbleibende Qualität ihrer Sauerteige zu erreichen. Sie können zum Beispiel aktiv verhindern, dass das Brot zu sauer wird.“

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Forschung
news-38495 Wed, 23 Aug 2023 10:10:00 +0200 Inklusion und verantwortungsvolle KI https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/inklusion-und-verantwortungsvolle-ki In der dritten Ausgabe unserer globalen Diskursreihe „One Topic, One Loop“ befasst sich Prof. Jerry John Kponyo von der Kwame Nkrumah' University of Science and Technology (KNUST) in Ghana mit dem Konzept einer verantwortungsvollen Künstlichen Intelligenz. Er betont die Bedeutung ethischer, transparenter und inklusiver Ansätze, beschreibt, wie am Responsible AI Lab der KNUST afrozentrische Datensätze generiert werden und endet mit einer Frage an Prof. Sune Lehmann Jørgensen von der Technischen Universität Dänemark. Künstliche Intelligenz (KI) berührt alle Aspekte des menschlichen Lebens. Sie hat enormen Einfluss auf unsere Arbeitswelt und macht uns produktiver, effizienter und effektiver. KI bringt jedoch auch eine Reihe unbeabsichtigter Folgen mit sich, darunter die Aufrechterhaltung bestehender Stereotype gegenüber Minderheiten und die einfache Verbreitung von Fehlinformationen. 

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Community Künstliche Intelligenz Studium Lehren
news-38476 Tue, 22 Aug 2023 11:29:00 +0200 Von Ghana nach München https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/fuer-die-forschung-von-ghana-nach-muenchen Drei Monate lang auf einem anderen Kontinent Forschungserfahrung sammeln – dies ermöglicht die erste Runde des TUM.Africa Talent Program sechs Doktorand:innen aus Subsahara-Afrika. Einer von ihnen ist der Statistiker Emmanuel Owiredu Odame aus Ghana. Mit seinem deutschen „Buddy“ Franz Aschl erforscht er an der TUM, wie es zum Jetlag kommt. „Mit diesem Typen würde ich sofort zusammenarbeiten“, dachte sich Emmanuel Owiredu Odame von der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST), als er Franz Aschl über ZOOM kennenlernte. Ihre Doktorarbeitsbetreuer:innen hatten das digitale Treffen arrangiert. Odames zweiter Gedanke war dann: „Am TUM.Africa Talent Program teilzunehmen, ist eine tolle Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern, zu lernen wie Wissenschaft woanders funktioniert.“ Ein paar Monate später saß er im Flugzeug nach München, wo er seinen „Buddy“ Franz Aschl persönlich kennenlernte.

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Community Forschung
news-38488 Fri, 18 Aug 2023 09:31:00 +0200 App-Angebot schrumpft nach Verbot personalisierter Werbung https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/app-angebot-schrumpft-nach-verbot-personalisierter-werbung Ein Verbot, mit Apps Daten zu erfassen und damit Werbung zu personalisieren, würde das App-Angebot und die Zahl der Updates deutlich reduzieren. Dies zeigt eine Studie der Technischen Universität München (TUM) anhand des Verbots bei Kinder-Android-Apps. Die Ergebnisse können den Unternehmen bei ihren Geschäftsmodellen und der Politik bei der Regulierung des „Targeted Advertising“ helfen. Die meisten Smartphone-Apps sind kostenlos, die Anbieter:innen finanzieren sie mit Werbung – vielfach mit sogenanntem Targeted Advertising. Die Apps werten Daten wie das Nutzungsverhalten und den Standort bis hin zu Fotos und Nachrichten aus, um dann Werbung anzuzeigen, die auf die Personen zugeschnitten ist. Diese Praxis steht als Eingriff in die Privatsphäre in der Kritik, ihr Verbot wird vielfach gefordert. Die EU wird Targeted Advertising mit dem Digital Services Act ab 2024 stärker regulieren, in den USA gibt es ähnliche Pläne. Unternehmen wenden sich gegen Einschränkungen und argumentieren, ohne Einnahmen aus personalisierter Werbung könnten viele Apps nicht mehr angeboten werden und fehle der Anreiz, neue Produkte zu entwickeln.

Prof. Jens Förderer und Tobias Kircher von der Professur für Innovation und Digitalisierung am TUM Campus Heilbronn haben deshalb erstmals empirisch untersucht, wie sich ein Wegfall von personalisierter Werbung auf das App-Angebot auswirkt. Dafür analysierten sie die Folgen des Verbots von Targeted Advertising, das Google 2019 in seinem Play Store für Android-Apps erließ, die sich an Kinder richten. Die Forscher verglichen den Zeitraum ein Jahr vor und zehn Monate nach dem Bann.

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Forschung
news-38481 Thu, 17 Aug 2023 11:38:00 +0200 „The State of Design“ https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/the-state-of-design Einen interdisziplinären Blick auf das Thema Design wirft die TUM Senior Excellence Faculty in ihrer neuesten Veröffentlichung "The State of Design". Das Debattenbuch mit Beiträgen von über 25 Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft befasst sich mit der Rolle von Design in der schnelllebigen und technologiegetriebenen Welt. Design wird dabei nicht nur als gestalterisch-ästhetisches Add-on am Ende eines Entwicklungsprozesses verstanden, sondern als wesentlicher und treibender Bestandteil der Entwicklung selbst. "The State of Design" richtet sich gleichermaßen an Designer:innen, Ingenieur:innen, Architekt:innen, Soziolog:innen, Materialwissenschaftler:innen und Forschende anderer Disziplinen und regt dazu an, Design als integralen Bestandteil von Forschung und Lehre zu begreifen. Es betont die Bedeutung der Integration in die interdisziplinäre Ausbildung insbesondere auch an Technischen Universitäten. Neben Präsident Prof. Thomas F. Hofmann haben der wegweisende Industriedesigner Prof. Dieter Rams und der ehemalige Direktor des TUM Architekturmuseums, Prof. Winfried Nerdinger, einleitende Beiträge verfasst.

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