Neue Infrastruktur für zukunftsweisende Forschung am TUM Klinikum
Baustart für Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit

Krankheiten schneller, verlässlicher und auf neue Arten und Weisen identifizieren, Therapien individuell gestalten und nicht zuletzt Gesundheitsdaten im großen Stil für die Forschung nutzbar machen und zugleich die Privatsphäre schützen: Digitale Medizin kann all das möglich machen. Das ZDMG der TUM wird sich diesen Herausforderungen künftig in einem Hightech-Gebäude auf dem Gelände des TUM Klinikums Rechts der Isar widmen.
Im Beisein des bayerischen Wissenschaftsministers Markus Blume wurde am Freitag, 27. Juni, der erste Spatenstich gesetzt. Bis voraussichtlich Ende 2027 entsteht im Münchner Stadtteil Haidhausen ein Neubau für interdisziplinäre Spitzenforschung. Auf etwa 2050 Quadratmetern Nutzungsfläche wird das Gebäude rund 140 Mitarbeitenden Platz bieten. Hier sollen künftig innovative KI- und Data-Science-Methoden für die Medizin entwickelt werden. Der Bau wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem ein Data Observatory und einen leistungsfähigen Computer-Cluster zur Verfügung stellen. Möglich wurde das durch eine Gesamtinvestition von 47,1 Millionen Euro durch den Freistaat Bayern und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
„Innovation mit der Gesellschaft im Blick“
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume betont: „Digital, vernetzt, mit Herz und Expertise – so lautet die Zukunftsformel der Medizin in Bayern. Mit dem heutigen Spatenstich für das ZDMG der TUM weht einmal mehr der unvergleichliche TUM-Spirit, der mit innovativen Visionen und Mut zur Umsetzung bahnbrechende Erfolge nach Bayern bringt. Das ZDMG ist eine echte Spitzenvision, die KI, Data Science und Klinikalltag vereint. Der Neubau schafft in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für Multiple Sklerose und zu TranslaTUM auf über 2.000 Quadratmetern Raum für 140 Mitarbeitende sowie Innovation und Vernetzung pur. Das unterstützt der Freistaat mit rund 25 Millionen. Und es geht noch mehr: Mit der Highmed-Agenda und der M1 – Munich Medicine Alliance schaffen wir auf lange Sicht beste Bedingungen für Spitzenmedizin im Freistaat. So ist und bleibt Bayern Taktgeber der Medizin von morgen.“
Prof. Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, sagt: „Das Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit verkörpert den Geist der TUM: fachübergreifende Spitzenforschung mit dem erklärten Ziel, die Ergebnisse schnell in die Praxis zu überführen. Entscheidend ist, dass Forschung und Innovation, die dort entstehen, von Beginn an die Gesellschaft im Blick haben – durch vertrauensvolle KI-Modelle ebenso wie durch den Fokus auf Datenschutz.“
Brückenschlag nach Garching
Der Standort des Zentrums ist kein Zufall. Es liegt in direkter Nähe zu den verschiedenen Kliniken und Instituten sowie zu Forschungsbauten wie dem Zentralinstitut für Translationale Krebsforschung (TranslaTUM) sowie dem in 2026 fertig gestellten Neubau für das Zentrum für Multiple Sklerose und Neurowissenschaften. Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor des TUM Klinikums, sagt: „Mit dem Neubau des Zentrums für digitale Medizin und Gesundheit auf dem Campus des TUM Klinikums verbinden wir die große Kompetenz unserer Clinician Scientists auf dem Gebiet Künstlichen Intelligenz und Datenwissenschaften in der Medizin noch enger mit der Krankenversorgung und fördern somit die Nutzung der Künstlichen Intelligenz in der klinischen Praxis.“
Prof. Stephanie Combs, Dekanin der TUM School of Medicine and Health, sagt: „Die innovativste Forschung ist interdisziplinär. Mit dem ZDMG bauen wir nicht nur ein Hightech-Gebäude, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam und über Fächergrenzen hinweg zukunftsorientierte Ideen vorantreiben können. Wir schaffen damit eine stabile Brücke von der Medizin in die anderen Schools an der TUM, etwa nach Garching zur TUM School of Computation, Information and Technology und zum Munich Data Science Institute. Das ZDMG ist ein weiteres TUM Role Model, das neben der Wissenschaft auch die Lehre auf ein interdisziplinäres Fundament stellt, und schnelle Translation in die moderne Krankenversorgung am Universitätsklinikum der TUM ermöglicht.“
Grundlagenforschung und Praxisbezug
Direktor des Zentrums für Digitale Medizin und Gesundheit ist Leibniz-Preisträger Prof. Daniel Rückert. Er sagt: „Wir werden am ZDMG Grundlagenforschung für digitale Medizinanwendungen der Zukunft betreiben. Ebenso wichtig ist uns aber die Nähe zur Praxis.“ In Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus dem MS-Zentrum wollen die Forschenden beispielsweise KI-gestützte Entscheidungshilfen entwickeln, die Informationen aus Bildgebung, dem individuellen genetischen Hintergrund und anderen Quellen verknüpfen. Gemeinsam mit dem TUM Klinikum Deutsches Herzzentrum sollen Ansätze entwickelt werden, mit denen sich das Risiko einer koronaren Herzerkrankung frühzeitig erkennen lässt. Durch neue, datenschutzfreundliche KI-Methoden sollen Bildgebungsdaten aus verschiedenen Kliniken kombiniert werden, um beispielsweise Brust- und Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen.
- Das ZDMG ist als eigenständiges Forschungszentrum dem Munich Data Science Institute der TUM zugeordnet.
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