TUM Trust Center
Plattform für digitale Siegel und Signaturen

Früher mussten in der Abteilung Graduation Office and Academic Records des TUM Center for Study and Teaching jedes Semester etwa 7.000 Bescheinigungen ausgedruckt, unterschrieben, in Umschläge gesteckt und verschickt werden. Heute geht das einfacher und vor allem sicherer: Die Studienabschlussbescheinigung beispielsweise wird mit einem elektronischen Siegel versehen und ist im nächsten Moment online verfügbar. Das Team kann sich viele Stunden Arbeit sparen. Inzwischen sind weit über eine halbe Million Dokumente automatisch gesiegelt worden, sagt Franziska Bokhorst, Leiterin des Graduation Office. Ob Studienabschlussbescheinigungen, Kurszertifikate oder die eidesstattliche Erklärung, dass man die Abschlussarbeit selbstständig verfasst hat – all diese Dokumente können mittlerweile digital gesiegelt beziehungsweise signiert und fälschungssicher verschickt werden.
Gerade für Unterlagen, bei denen zahlreiche Beteiligte an unterschiedlichen Standorten ihre Zustimmung geben müssen, etwa für Verträge über Drittmittelprojekte, lässt sich so viel Zeit sparen. Und das über eine TUM-eigene Plattform und nicht – wie sonst bei Unternehmen und Universitäten oft üblich – via Standardsoftware. Solche Lösungen sind – bei der großen Menge an Dokumenten, die an der TUM über die Schreibtische gehen – erstens teuer. Zweitens werden die Daten in der Regel auf US-Servern verarbeitet.
Von Forschenden der TUM entwickelt
Das TUM Trust Center dagegen ist eine hauseigene – und damit technisch souveräne - Lösung, entwickelt von Stefan Genchev und Nina Schwanke. Beide promovieren bei Prof. Georg Carle, Inhaber des Lehrstuhls für Netzarchitekturen und Netzdienste an der School of Computation, Information and Technology. „Das ist ein echter Brückenschlag von der Forschung zur Praxis“, sagt Alexander Braun, Vizepräsident für Digitalisierung und IT-Systeme. „Und ein schönes Beispiel dafür, wie unsere Froschung maßgeschneiderte Lösungen für die Verwaltung schaffen und diese entlasten kann.“ Diese erfolgreiche Zusammenarbeit setzt Nina Schwanke jetzt fort und ist, neben ihrer Forschung, auch im IT-Management der TUM tätig.
„Das Trust Center ist ein Meilenstein im Digitalisierungskonzept der TUM“, freut sich Kanzler Albert Berger. Gerade bei Dokumenten, an denen mehrere Teams beteiligt sind und bei denen die Verantwortlichkeiten klar ersichtlich sein müssen, sei die digitale Form eine enorme Erleichterung, so der Chef der TUM-Verwaltung.
Bei der Unterschrift gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Die „fortgeschrittene“ Signatur ist kostengünstig und für die meisten Prozesse an der TUM ausreichend. Die „qualifizierte“ Signatur ist besonders sicher, da die Daten der notwendigen Schlüssel besonders abgesichert werden. „Sie sind vor Angriffen durch spezielle Hardware geschützt und dadurch sicherer als eine Unterschrift auf Papier im Aktenschrank“, sagt Nina Schwanke. Deshalb ist die qualifizierte Variante nach EU-Recht einer handschriftlichen Signatur gleichgestellt. Mit einem online-tauglichen Personalausweis können alle Angehörigen der TUM innerhalb von Sekunden eine qualifizierte Signatur erstellen.
Ein positiver Nebeneffekt: Mit dem Trust Center wird für auch Home-Office für viele Mitarbeitende einfacher. Sie können über ihren Rechner Dokumente verschicken und wieder bearbeiten, ohne dafür ins Büro kommen zu müssen.
- Mit ihrem TUM-Account können Sie auf das Trust Center zugreifen
- Informationstechnologie an der TUM
Technische Universität München
Corporate Communications Center
- Jeanne Rubner
- jeanne.rubner @tum.de
- presse @tum.de
- Teamwebsite
Kontakte zum Artikel:
Nina Schwanke
schwanke(at)net.in.tum.de
Lehrstuhl für Netzarchitekturen und Netzdienste
TUM School of Computation, Information and Technology