• 27.3.2013

TU München ernennt neuen Direktor für das Institute for Advanced Study

Prof. Dr. Gerhard Abstreiter übernimmt die Leitung des TUM-IAS

Mit Wirkung zum 1. April wurde Prof. Gerhard Abstreiter zum neuen Direktor des Institute for Advanced Study der Technischen Universität München (TUM-IAS) ernannt. Der in den Bereichen Halbleiterforschung und Nanotechnologie international renommierte Prof. Abstreiter ist bereits seit 1987 ordentlicher Professor am Physik-Department der TUM sowie Gründungsdirektor des Walter Schottky Instituts und des Zentrums für Nanotechnologie und Nanomaterialien. Sein Vorgänger, Prof. Patrick Dewilde, war der erste Direktor des TUM-IAS und wird nach seinem Ausscheiden in sein Heimatland Belgien zurückkehren.

Prof. Gerhard Abstreiter

Das TUM Institute for Advanced Study wurde als zentraler Bestandteil des TUM-Zukunftskonzepts in der ersten Runde der Exzellenzinitiative gegründet. Bei der Exzellenzinitiative handelt es sich um ein intensiv gefördertes und äußerst wettbewerbsorientiertes Programm, das dazu beitragen soll, das Profil von Forschungsuniversitäten in Deutschland zu schärfen. Konzipiert wurde das TUM-IAS, um neue Forschungsfelder in den Bereichen Technologie und Wissenschaft zu schaffen und kreativen Forschern – ob aus dem Hochschulbereich oder aus der Industrie, ob heimisch oder international, oder ob bereits etabliert oder noch am Anfang ihrer Karriere – den nötigen Freiraum zu bieten, um innovative oder gar risikoreiche Ideen zu entwickeln. Seit 2006 hat das TUM-IAS eine Gemeinschaft von weit über 100 Forschern hervorgebracht, von denen 70 ein Langzeit-Fellowship (drei Jahre) erhalten haben. Erhebliche Fördermittel von der Europäischen Union tragen ab 2013 zur weiteren Stärkung der Programme bei. Mit einer neuen, nach dem TUM-Nobelpreisträger Rudolf Mößbauer benannten Fellowship-Kategorie unterstützt das IAS die TUM dabei, 100 neue Tenure-Track-Professuren bis 2020 einzurichten.

„Im Mittelpunkt unserer Initiative steht die Vielfalt der Talente. Unser Ziel ist es, die Universität mit neuem Leben zu erfüllen und sie international wettbewerbsfähiger zu machen“, sagt TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann. „Einen wichtigen Beitrag leisten hier nicht nur das TUM-IAS oder das TUM Faculty Tenure Track-System, sondern auch besondere Menschen mit ihren außerordentlichen Leistungen. Prof. Patrick Dewilde und Prof. Gerhard Abstreiter sind weltweit als Spitzenwissenschaftler in ihren jeweiligen Forschungsbereichen anerkannt und haben gezeigt, dass sie Forschungsprojekte innovativ und effizient leiten können.“ 

Der neue Direktor ist sowohl in Bayern als auch im Ausland bekannt

Als Autor bzw. Koautor von über 600 wissenschaftlichen Publikationen, die rund 16.000 Mal zitiert wurden, ist Prof. Abstreiter ein international bekannter Spitzenforscher. Sein Tätigkeitsbereich ist die experimentelle Forschung und insbesondere die Halbleiterphysik. Er hat wichtige Beiträge in verschiedenen Feldern der Spitzenforschung geleistet: strukturelle, elektronische und optische Eigenschaften von Nanometerstrukturen; Molekularstrahlepitaxie zur Realisierung höchstreiner Hetero- und -nanostrukturen; Selbstordnung und Selbstorganisation von Halbleiter-Quantenpunkten und Quantendrähten; und Entwicklung neuartiger Bauelemente für Nanoelektronik, Optoelektronik, Quanteninformationstechnologie und Biosensorik.

Prof. Abstreiter wurde in Bayern geboren und ist seit Beginn seines Physikstudiums 1968 mit der TUM verbunden. Nachdem er 1975 an der TUM in Physik promovierte, war er vier Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Grenoble tätig. 1979 wurde er Arbeitsgruppenleiter am Physik-Department der TUM, bevor er 1987 zum ordentlichen Professor berufen wurde. Gleichzeitig wurde er zum Gründungsdirektor des Walter Schottky Instituts ernannt. Er war maßgeblich an der Entstehung des Zentrums für Nanotechnologie und Nanomaterialien in 2010 beteiligt. Am TUM-IAS war Prof. Abstreiter als Carl von Linde Senior Fellow und Mitglied des Advisory Council tätig.

Seine internationale Erfahrung und seinen weltweiten Einfluss konnte Prof. Abstreiter dank zahlreicher Gastprofessuren in den USA und in Japan erweitern. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Walter Schottky-Preis (1986), der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (1987), der Max Born-Preis sowie die Max Born-Medaille (1998), das JSPS Senior Fellowship (2000), der Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis (2006) und die Heinz Maier-Leibnitz-Medaille (2006). Seit 1992 ist er Fellow der American Physical Society sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2007) und der Acatech (2009).

Prof. Abstreiter und Prof. Dewilde: Rückblick und Ausblick

„Das TUM-IAS hat sich unter der Leitung von Prof. Patrick Dewilde in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich entwickelt und ist mittlerweile aus internationaler Sicht eines der angesehensten Forschungszentren der TUM. Als neuer Direktor möchte ich diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen und weiterhin innovative Forschungsprojekte und internationale Kooperationen über das inzwischen gut etablierte Fellow-Programm hinaus fördern. Ganz besonders ist mir daran gelegen, das IAS langfristig als Zentrum für Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit innerhalb der TUM zu etablieren.“

Prof. Dewilde fand folgende Worte zu seinem Abschied: „Dass ich als erster hauptamtlicher Direktor am Aufbau des TUM Institute for Advanced Study mitwirken konnte, war für mich eine wundervolle Erfahrung und der krönende Abschluss meiner Karriere. Durch die klare Zukunftsvision der TUM konnte das TUM-IAS in den ersten sechs Jahren 70 Langzeit-Fellowships vergeben und genauso viele, äußerst vielversprechende Doktoranden unterstützen. Es ist uns so gelungen, einige der besten Wissenschaftler aus aller Welt zu uns zu holen und mehr als 20 Fokusgruppen zu bilden, um neue Technologien zu erforschen, innovative Forschungsprojekte an der TUM zu fördern und einen Ort für den internationalen Austausch im Zentrum des Garchinger Campus zu schaffen. Dem neuen Direktor des TUM-IAS und seinen herausragenden Mitarbeitern wünsche ich eine erfolgreiche Zeit, in der das Institut weiter wächst und einen wertvollen Beitrag sowohl für die TUM als auch für die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie weltweit leistet.“

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