• 25.5.2023
  • Lesezeit: 3 Min.

Gründer von OpenAI zu Gast in München

Sam Altman diskutiert an der TUM über ChatGPT

Selten hat eine Technologie so intensive Diskussionen ausgelöst wie ChatGPT, der auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Chatbot. Der Kopf dahinter und Mitgründer des Unternehmens OpenAI, Sam Altman, hat heute die TUM besucht. Im Audimax erklärte er, was den Erfolg ausgelöst hat, warum ChatGPT keine Open-Source-Technologie ist und wie sie reguliert werden könnte.

Sam Altman im Audimax der TUM Lennart Preiss / TUM
Sam Altman erklärte, warum ChatGPT in einem frühen Stadium öffentlich gemacht wurde.

Nach weniger als einer halben Stunde war der Audimax mit seinen 1.100 Plätzen ausgebucht, für die einzige öffentliche Veranstaltung des 38-Jährigen in Deutschland während einer Besuchsreise durch Europa. Befragt von Reinhard Heckel, Professor für Maschinelles Lernen, erzählte Sam Altman gemeinsam mit OpenAI-Entwickler Johannes Heidecke von der Entwicklung des Sprachmodells bis zur aktuellen vierten Version. „Sogar bei GPT-3 war nicht das gesamte Unternehmen überzeugt“, sagte Altman. Entscheidend für den Erfolg sei die Chat-Möglichkeit in natürlicher Sprache, die eine noch bessere Schnittstelle zwischen Mensch und Computer sei als der Touchscreen. ChatGPT werde allerdings immer noch als große Datenbank missverstanden.

Altman erklärte, warum OpenAI die Technologie in einem frühen Stadium nach der Devise „show, not tell“ öffentlich nutzbar gemacht habe: „Wir glauben fest daran, dass wir die Welt darüber aufklären und den Menschen Zeit geben sollten, die Technologie nach und nach zu adaptieren.“ So könne eine Diskussion über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz geführt werden. Dies sei besser, als Technologien lange im Labor geheim zu halten, weil es vermeintlich Menschen verängstigen würde, sie zu früh veröffentlichen.

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Internationaler Rahmen für die Regulierung

Eine Grenze zog Altman beim Wunsch aus dem Publikum, den Code Open Source zur Verfügung zu stellen, also offen zur Nutzung und Weiterbearbeitung. „Wenn wir etwas Open Source machen, wollen wir relativ sicher sein, dass wir seine Fähigkeiten und die Auswirkungen auf die Gesellschaft verstehen – denn wir können es dann nicht mehr zurückholen.“ Grundsätzlich müsse der Mensch die Kontrolle über die Technologie behalten.

Auch zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz äußerte sich Altman: “Eine Art internationale Rahmenordnung ist eine sehr gute Idee und wir sollten damit so schnell wie möglich beginnen.“ Als Beispiel nannte der CEO die Arbeit der Internationalen Atomenergie-Organisation. Altman sprach sich gegen eine Pause bei der Entwicklung leistungsfähiger KI aus, die andere Unternehmer:innen kürzlich gefordert hatten. OpenAI wolle nun erfahren, welche Werte und Grenzen sich die Nutzer:innen für ChatGPT wünschen und wie das System je nach Land, Gesetzgebung und Kultur angepasst werden sollte.

„Die beste Zeit für eine Karriere im Technologie-Bereich“

Nach den Unterschieden zwischen der Technologie-Branche in den USA und Europa gefragt, betonte Altman die viel größere amerikanische Risikobereitschaft: „Es ist gesellschaftlich akzeptiert, an etwas super Ehrgeizigem zu arbeiten.“ Scheitere man, werde man nicht ausgelacht. Davon sollten sich die Studierenden in Europa aber nicht entmutigen lassen: „Jetzt ist die beste Zeit, um eine Karriere im Technologie-Bereich zu starten.“

TUM-Präsident Thomas F. Hofmann hatte bei Altmans Begrüßung betont, wie grundlegend die neue Generation generativer KI die gesamte Zivilisation verändern werde. „Wir müssen sicherstellen, dass wir für diese Entwicklungen nicht den höchsten Preis bezahlen, die Menschlichkeit und Selbstbestimmung.“

Die TUM und die TUM Speakers Series hatten die Veranstaltung gemeinsam mit Digital Life Design (DLD) organisiert, der internationalen Konferenz- und Innovationsplattform von Hubert Burda Media.

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