• 16.11.2016

Wissenschaftsminister zeichnet Bauingenieur und Bildungswissenschaftlerin aus

Preis für gute Lehre an Philipp Dietsch und Doris Lewalter

Dr. Philipp Dietsch begeistert angehende Bauingenieurinnen und -ingenieure für den Holzbau. Prof. Doris Lewalter ermöglicht Studierenden, ihre eigene Persönlichkeit als künftige Lehrerinnen und Lehrer zu entwickeln. Für ihre Leistungen und ihr Engagement hat der bayerische Wissenschaftsminister nun den Wissenschaftler des Lehrstuhls für Holzbau und Baukonstruktion sowie die Professorin für Gymnasialpädagogik mit dem „Preis für gute Lehre“ ausgezeichnet.

Professorin Doris Lewalter mit Schulkindern in einem Museum
Passt diese Form des Schulunterrichts zur Persönlichkeit der künftigen Lehrerinnen und Lehrer? Prof. Doris Lewalter bezieht solche Fragen in ihre Lehre ein. (Bild: Eckert / TUM)

„Das Schöne an unserem Fach ist: Wir können Resultate in die Hand nehmen“, sagt Dr. Philipp Dietsch, akademischer Rat am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion. Mit Exponaten, auf Exkursionen und im Labor lehrt Dietsch mit so viel Begeisterung, dass sich seine Leidenschaft auf die Studentinnen und Studenten überträgt, die ihn bereits mehrmals mit dem Lehrpreis „Doce et Delecta“ der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt ausgezeichnet haben. Und wenn 300 Studierende keinen Platz im Labor finden, dann filmt Dietsch eben die Versuche, um sie im Hörsaal zu zeigen. Rund 50 Videos über Eigenschaften von Holzbauteilen hat er bereits initiiert, teils mit einer Hochgeschwindigkeitskamera. Die Filme werden inzwischen auch an Hochschulen in anderen Ländern eingesetzt.

Dietsch konzipiert nicht nur seine eigenen Lehrveranstaltungen, sondern organisiert das Studienangebot im Bereich Holzbau und Teile des Vertiefungsfachs Baukonstruktion. Er ist überzeugt, dass es, neben der Begeisterung, auch zu guter Lehre gehört, die Studierenden zu fordern. Künftige Bauingenieure und Architekten entwerfen deshalb in den Seminaren nicht nur, sondern sollen ihre Ideen bis zur sogenannten Ausführungsreife ausarbeiten. „Die Studierenden stöhnen zwar erst über den Planungsaufwand“, sagt Dietsch. „Aber nachher sagen sie, dass sie selten so viel gelernt haben.“

„Was kann ich später in der Schulklasse anwenden?“

An der TUM School of Education studieren künftige Lehrerinnen und Lehrer, wie guter Schulunterricht funktioniert. Doch es gibt nicht den einen richtigen Weg, die Theorie später in der Schulklasse anzuwenden. „Die Studierenden sollen sich die Frage stellen: In welcher Form kann ich persönlich das Erlernte umsetzen?“, sagt Prof. Doris Lewalter. Ein Beispiel: „Wir vermitteln, dass die Schüler auch autonom lernen sollten. Aber die Lehrerinnen und Lehrer müssen für sich selbst wissen: Wie viel Autonomie kann ich gewähren, ohne dass es für mich zu stressig wird?“

Um die Lehre entsprechend individualisieren zu können, hat Lewalter „Vorlesungsseminare“ konzipiert: Unmittelbar nach einem Vorlesungsteil haben die Studierenden die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren. Sie machen Rollenspiele, analysieren Probleme aus bisherigen Praktika oder setzen sich mit Erfahrungen ihrer eigenen Schulzeit auseinander. „Das Ziel ist, dass die Studierenden eine eigene Identität in Bezug auf ihren künftigen Beruf entwickeln können.“

Lewalter leitet derzeit außerdem die Entwicklung der „Toolbox: Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter“. Diese soll digitale Lehrmaterialien für sämtliche Phasen des Lehramtsstudiums allen Hochschulen online zur Verfügung stellen.

Preis mit 5.000 Euro dotiert

Den „Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern“ hat Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle heute 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

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