• 30.6.2017

TUM Presidential Entrepreneurship Award 2017 geht an KONUX

Alles im Blick mit smarten Sensoren

Am Anfang stand für KONUX ein Sensor zur Überwachung von industriellen Anlagen. Entscheidend war aber die Verbindung von Hardware und Analytik-Programmen. Dadurch lassen sich etwa Weichen eines Bahnsystems in Echtzeit überwachen. Jetzt wurde das Start-up mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award ausgezeichnet. KONUX konnte sich gegen zwei Konkurrenten durchsetzen, die ebenfalls mit Unterstützung der Technischen Universität München (TUM) und UnternehmerTUM gegründet wurden.

TUM Vizepräsident Thomas Hofmann (r.) überreicht den Presidential Entrepreneurship Award 2017 an Andreas Kunze, einen der drei Gründer von KONUX.
TUM Vizepräsident Thomas Hofmann (r.) überreicht den Presidential Entrepreneurship Award 2017 an Andreas Kunze, einen der drei Gründer von KONUX. (Bild: Eckert / TUM)

Das Streckennetz der Deutschen Bahn hat 66.454 Weichen. Fällt eine von ihnen aus, kann das weitreichende Auswirkungen haben. Um das zu vermeiden, müssen sie regelmäßig gewartet werden. Aber wie entscheidet man, wann welche Weiche an die Reihe kommt? Und was, wenn eine Weiche lange vor dem turnusmäßigen Wartungstermin Probleme macht? Die Systeme des Start-ups KONUX könnten eine Lösung für diese Probleme bieten.

Die drei Gründer Andreas Kunze, Dennis Humhal und Vlad Lata haben sich an der TUM kennengelernt. Gemeinsam entwickelten sie sehr genaue und robuste „smarte“ Sensoren. Zusammen mit auf künstlicher Intelligenz basierter Analyse-Software bilden sie ein System, das Einrichtungen wie Weichen in Echtzeit überwachen, aber auch den Wartungsbedarf vorhersagen kann. Dadurch lassen sich Ausfälle durch ungeplante Reparaturen oder Verzögerungen durch Wartungen, die nicht nötig gewesen wären, vermeiden. Das Prinzip ist auf viele industrielle Anlagen anwendbar.

Einen besonderen Schwerpunkt legt das 2014 gegründete Start-up auf die Vernetzung und Digitalisierung von Eisenbahnstrukturen. Mittlerweile hat KONUX bedeutende Unternehmen als Kunden gewonnen, mehrere Finanzierungsrunden abgeschlossen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Unterstützung an der TUM


Auf dem Weg von der Idee zum eigenen Unternehmen haben die Gründer zahlreiche Angebote von TUM und UnternehmerTUM, dem Zentrum für Gründung und Innovation, genutzt. Der Grundstein wurde in einem Seminar zum Thema „Business-Plan“ gelegt, in dem sich Kunze, Humhal und Lata kennenlernten.

Während Andreas Kunze und Dennis Humhal Teil des Programms Manage&More der UnternehmerTUM waren, durchlief Vlad Lata den Elitestudiengang Technology Management des CDTM (Center for Digital Technology and Management), einer gemeinsamen Einrichtung von TUM und LMU. Neben dem Angebot der TUM Gründungsberatung nahmen sie zum Beispiel an Coaching-Programmen teil und entwickelten Prototypen in der Hightechwerkstatt „MakerSpace“. Darüber hinaus hat der Venture Capital Fonds von UnternehmerTUM in KONUX investiert. Laut dem jüngsten „Gründungsradar“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft fördert keine große Hochschule Unternehmensgründungen so gut wie die TUM.

Die KONUX-Gründer konnten beim Entrepreneurship Day im Audimax der TUM am Freitag die Jury des TUM Presidential Entrepreneurship Awards von sich überzeugen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, die vom Bund der Freunde der TUM gestiftet wurden. Die Auszeichung wird jedes Jahr an ein herausragendes Spin-off vergeben, dessen Geschäftsidee maßgeblich auf Forschungsergebnissen der TUM basiert. Weitere Kriterien sind ein hohes Wachstumspotenzial und eine gesicherte erste Finanzierung.

KONUX konnte sich gegen zwei starke Mitbewerber durchsetzen:

eGym - Neue Ideen fürs Krafttraining

eGym stellt vollelektronische Krafttrainings-Geräte her, die mittlerweile in mehr als 650 Fitnessstudios in Deutschland und dem europäischen Ausland zu finden sind. Eigens entwickelte Software für die Maschinen und Mobiltelefon-Apps erlauben es den Sportlerinnen und Sportlern, besonders individuelle und effiziente Trainingspläne zu erstellen. Florian Sauter, einer der beiden Gründer und heute zuständig für Forschung und Entwicklung, war Student an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik.

ProGlove - Wearables für die Industrie

ProGlove entwickelt Arbeitshandschuhe mit eingebautem Scanner, die von Arbeiterinnen und Arbeitern in Industrie und Logistik genutzt werden können. Die Handschuhe liefern optisches, akustisches und haptisches Feedback und erlauben es, mit beiden Händen zu arbeiten, weil kein zusätzliches Gerät transportiert werden muss. Sie werden bereits von mehreren großen Kunden aus der Industrie eingesetzt.

Im Anschluss an die Preisverleihung konnten sich die Besucherinnen und Besucher an gut 50 Messeständen zum Thema Unternehmensgründung informieren. Neben Dienstleistern aus dem Bereich Entrepreneurship stellten sich auch zahlreiche Start-ups von Studierenden und Mitarbeitern der TUM vor.

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