Presidential Entrepreneurship Award
Mit dieser Auszeichnung werden Spin-offs der Universität gewürdigt, die sich auf Basis von Forschungsarbeiten und dem unternehmerischen Geist ihrer Gründer:innen, zu erfolgreichen Unternehmen mit nachhaltigem Impact etabliert haben.

Der TUM Presidential Entrepreneurship Award (PEA) wird seit 2013 an herausragende Spin-offs der Universität verliehen, deren Geschäftsideen maßgeblich auf Forschungsergebnissen der TUM beruhen. Weitere Kriterien sind eine gesicherte erste Finanzierung und ein hohes Wachstumspotential des Unternehmens.
Vor allem den innovativen und erfolgreichen Unternehmen, die eine Vorbildrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft einnehmen und dabei den nachkommenden Studierenden, Wissenschaftler:innen und Gründer:innen verbunden bleiben, gebührt damit unsere Wertschätzung.
Die Preisübergabe erfolgt im Rahmen des TUM Entrepreneurship Day und ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Freunde der TUM e.V..
Der TUM Presidential Entrepreneurship Award im Rückblick, mit einer Vorstellung der drei finalen Spin-offs im Film:
Bei vielen chronischen Krankheiten ist es wichtig, dass die Betroffenen regelmäßig Bewegungs- oder Atemübungen machen. Nicht immer ist dabei eine Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten möglich – zu Hause aber kann es vorkommen, dass die Übungen falsch ausgeführt werden. Kaia Health Software hat deshalb eine App mit Therapien für verschiedene chronische Krankheiten entwickelt. Mit einer Computer-Vision-Technologie kann die App die Übungen über die Handykamera kontrollieren und Hinweise zur Verbesserung geben. Darüber hinaus können die Anwenderinnen und Anwender mit ihren Therapie- und Arztpraxen interagieren. Bislang bietet die App Therapien für Rückenschmerzen und die Lungenkrankheit COPD, weitere sollen folgen.
Die Gründer Konstantin Mehl und Manuel Thurner, BWL- beziehungsweise Informatikabsolvent der TUM, wollen so auch dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Gefördert wurden sie durch das Center for Digital Technology and Management. Das CDTM bietet ein Zusatzstudium, bei dem die Studierenden in interdisziplinären Teams neue Technologien konstruieren, daraus konkrete Produkte entwickeln und eine Firmengründung vorbereiten. Nach der Gründung 2015 konnte das Start-up mehrere Finanzierungsrunden erfolgreich abschließen, beschäftigt heute mehr als 200 Mitarbeitende und betreibt eine Niederlassung in New York.
Finalist: Kewazo
Die Montage von Gerüsten ist für die Arbeiter körperlich enorm belastend und kann schnell gefährlich werden, weshalb es immer weniger Interessenten für diesen Beruf gibt. KEWAZO hat einen Roboter entwickelt, der das Material automatisiert transportiert und selbstständig seinen Weg findet. Er ist leicht installierbar und batteriebetrieben. Unternehmen können so den Fachkräftemangel ausgleichen, die Arbeitssicherheit verbessern und Montagekosten sparen. Darüber hinaus analysiert die Technologie Betriebsdaten und ermöglicht damit ein besseres Projektmanagement.
Das Gründungsteam, dessen Mitglieder Baurobotik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften studiert hatten, hatte sich beim Think.Make.Start-Hackathon kennengelernt und wurde in mehreren Formaten von TUM und UnternehmerTUM gefördert, darunter im US Venture Program und im XPRENEURS Inkubatorprogramm. Sein Produkt verkauft das Start-up heute nicht nur an Bauunternehmen, sondern auch an Betreiber großer Industrieanlagen und Schiffsbauwerften.
Finalist: Kiutra
Mit der Nutzung von quantenmechanischen Effekten werden derzeit vollkommen neue und deutlich leistungsfähigere Technologien entwickelt. Doch für den Betrieb von Quantentechnologien werden in der Regel ultratiefe Temperaturen benötigt. Kiutra hat eine magnetische Kühltechnologie erfunden, die solche Temperaturen erzeugen kann, ohne dafür wie bisherige Verfahren tiefkalt-verflüssigte Gase wie etwa das seltene und teure Helium-3 zu benötigen. Das Produkt ist auch für eine dauerhafte Anwendung und damit für den industriellen Einsatz geeignet. Außerdem bietet das Unternehmen hochautomatisierte Geräte für Schnelltests bei niedrigen Temperaturen an.
Vier Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Topologie korrelierter Systeme haben Kiutra 2018 gegründet. Sie wurden von der TUM Gründungsberatung und in mehreren Lehrformaten von UnternehmerTUM gefördert. Das Start-up konnte mehrfach privates Kapital einsammeln und beschäftigt mehr als 30 Mitarbeitende
Die Leistungsfähigkeit von Batterien entscheidet maßgeblich, ob erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge künftig flächendeckend eingesetzt werden können. TWAICE hat eine Software entwickelt, mit der Lithium-Ionen-Batterien optimiert und analysiert werden können. Die verschiedenen Funktionen des Produkts können entlang des gesamten Lebenszyklus einer Batterie eingesetzt werden: Unternehmen können die Entwicklung verbessern, Strategien für eine effiziente Anwendung planen und im Einsatz den Zustand der Batterien überwachen.
Die Grundlage für die Technologie, die auch mit maschinellem Lernen arbeitet, haben die Gründer Dr. Michael Baumann und Dr. Stephan Rohr in ihren Promotionsarbeiten am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik entwickelt. Die Gründung von TWAICE 2018 wurde von TUM und UnternehmerTUM unterstützt, unter anderem im Inkubator-Programm XPRENEURS und mit einem Investment des Venture Capital Fonds von UnternehmerTUM, UVC. TWAICE hat inzwischen bereits 70 Mitarbeitende.
Finalist: Retorio
Auch professionelle Führungskräfte und Personalabteilungen schaffen es nicht immer, ihr Bauchgefühl oder Merkmale von Bewerberinnen und Bewerbern wie Alter, Geschlecht und Hautfarbe vollständig auszublenden. Retorio hat eine Software entwickelt, um eine objektivere und schnellere Personalauswahl zu ermöglichen. In Videos erkennt die Technologie mit Künstlicher Intelligenz Sprache, Stimme und Mimik und analysiert sie auf der Grundlage psychologisch fundierter Modelle. Bewerberinnen und Bewerber wiederum können sich mit dem Tool auf Vorstellungsgespräche vorbereiten.
Dr. Christoph Hohenberger und Dr. Patrick Oehler haben ihr Start-up als Doktoranden am Lehrstuhl für Strategie und Organisation vorbereitet. Der TUM Incubator und das Techfounders-Programm von UnternehmerTUM halfen bei der Gründung 2018. Heute hat Retorio mehr als 20 Mitarbeitende.
Finalist: Capmo
Auf Baustellen wird bislang nur selten digital gearbeitet, was zu ineffizienten Abläufen und steigenden Kosten führen kann. Capmo hat eine Software entwickelt, mit der Baustellen vollständig digital verwaltet werden können. Die beteiligten Unternehmen können nahtlos zusammenarbeiten und datenbasierte Erkenntnisse über ihre Projekte gewinnen. Für Auftraggeber werden die Prozesse transparenter. Capmo richtet sich auch an den Bedürfnissen des Mittelstandes aus, zu dem ein Großteil der Bauunternehmen zählt.
Die Gründer Florian Biller, Dr. Patrick Christ, Florian Ettlinger und Sebastian Schlecht haben sich am Center for Digital Technology and Management (CDTM)kennengelernt. Die gemeinsame Einrichtung von TUM und LMU bietet ein Zusatzstudium, bei dem die Studierenden in interdisziplinären Teams neue Technologien konstruieren, daraus konkrete Produkte entwickeln und eine Firmengründung vorbereiten. Gefördert wurde die Gründung unter anderem durch die UnternehmerTUM-Programme EIT Climate KIC und XPRENEURS sowie eine Finanzierung durch UVC. Bei Capmo arbeiten rund 60 Beschäftigte.
Bereits seit 2006 vertreibt und installiert Scintomics vollautomatisierte Produktionssysteme für etablierte Radiopharmaka in klinischen Einrichtungen weltweit. In den letzten Jahren dringt das Unternehmen zunehmend auch in den pharmazeutischen Sektor vor. Dies gelingt Scintomics durch hoch-innovative Radio-Diagnostika und Therapeutika, die größtenteils an der TUM entwickelt und patentiert wurden. Scintomics begleitet somit den gesamten Prozess, von der Produktion bis zur Zulassung neuer Radiopharmaka. Auch die fachlichen Voraussetzung des interdisziplinären unternehmerischen Ansatzes haben ihren Ursprung an der TUM: Gründer Prof. Hans-Jürgen Wester ist Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Radiochemie an der TUM, während Geschäftsführerin Saskia Kropf an der TUM Maschinenwesen studiert hat.
Finalist: DyeMansion
Der zweite Platz beim Presidential Entrepreneurship Award 2019 geht an die DyeMansion GmbH. Das Unternehmen entwickelt industrielle Lösungen zur Oberflächenveredelung und Einfärbung von pulverbasierten, additiv gefertigten Kunststoffteilen. Der gesamte Prozess wird als „Print-to-Product“ bezeichnet und deckt alle Schritte der Veredelung vom Rohteil bis zum fertigen Produkt ab.
Einer der beiden Gründer hat an der TUM Maschinenwesen und TUM-BWL studiert und das Unternehmen mit Hilfe der Gründungsberatung der TUM auf den Weg gebracht. UVC Partners, die eigenständige Venture Capital-Gesellschaft der UnternehmerTUM hat 2018 in DyeMansion investiert.
Finalist: Agrilution
Der vertikale Mini-Gewächsgarten mit Saatmatten und App von Agrilution ermöglicht es Kundinnen und Kunden auf kleinstem Raum Salate, Kräuter und Gemüse anzubauen. Beide Gründer haben an der TUM studiert, an der Gründungsberatung der TUM und am Start-up Accelerator des Climate-KIC teilgenommen. An diesem europäischen Innovations-Netzwerk zur Minderung des Klimawandels ist die TUM als einer der ersten Partner seit dessen Gründung durch das Europäische Institut für Innovation und Technologie maßgeblich beteiligt.
Vorstellung der finalen Spin-offs im Video
Die Nutzerinnen und Nutzern von NavVis können sich mit Hilfe ihrer Smartphones in komplexen Gebäudeanlagen wie Werks- und Messehallen, Flughäfen, Bahnhöfen oder Einkaufszentren einfach und schnell zurechtfinden oder ganze Ausstellungen online erleben. Dafür digitalisiert das Unternehmen Innenräume mittels fahrbarer Trolleys, die mit verschiedenen Kameras ausgestattet sind. Aus den Aufnahmen werden fotorealistische und zentimetergenaue 3D-Kartierungen von Gebäuden erstellt und durch eine Navigationssoftware und interaktive ortsbezogene Dienste ergänzt.
Die Technologie für ein Kamera-basiertes Navigationssystem entwickelte Georg Schroth, einer der späteren Gründer, während seiner Promotion am Lehrstuhl für Medientechnik der TUM. Erste Mitarbeiter im anschließenden Forschungsprojekt waren die Doktoranden Sebastian Hilsenbeck und Robert Huitl. Später stieß der promovierte Ökonom Felix Reinshagen zum Team und mit der Unterstützung von TUM und Unternehmertum, dem Zentrum für Innovation und Gründung, etwa im Rahmen des „KICKSTART“-Programms für unternehmerische Qualifizierung, gründeten die vier 2013 NavVis. Neben der Grundlagenforschung und Gründungsförderung spielte die TUM auch beim Großteil der technischen Entwicklung eine Rolle. So entstanden beispielsweise die Trolley-Prototypen und das Corporate Design des Unternehmens in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Industriedesign.
Finalist: ParkHere
ParkHere vereinfacht Parken für Autofahrer und Parkplatzbetreiber durch die Kombination von smarter Hardware und lernender Software. Alle drei Gründer sind Absolventen der TUM und beschäftigten sich in ihren Bachelorarbeiten mit der Entwicklung des Sensors bzw. der Businessplanung. Durch das EXIST Gründerstipendium erhielten sie die Möglichkeit, ihre Idee zu einer reifen Geschäftsidee weiterzuentwickeln und schließlich auszugründen. Heute beschäftigt das Unternehmen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat bereits mehr als 10.000 Parkplätze mit Sensoren ausgestattet.
Finalist: Customized Drinks
Weil ihnen die klassische Bierauswahl zu langweilig war, hatten Dominik Guber, Ping Lu und Wolfgang Westermeier die Idee, ein Set zum Selbstbrauen anzubieten. Im Rahmen des „Manage & More“-Stipendienprogramms der UnternehmerTUM entwickelten die drei TUM-Studenten zunächst das Konzept des „Braufässchens“. Heute vertreibt das Unternehmen auch andere Kits, mit denen Lebensmittel und Getränke zu Hause selbst hergestellt werden können.
Das Streckennetz der Deutschen Bahn hat 66.454 Weichen. Fällt eine von ihnen aus, kann das weitreichende Auswirkungen haben. Um das zu vermeiden, müssen sie regelmäßig gewartet werden. Aber wie entscheidet man, wann welche Weiche an die Reihe kommt? Und was, wenn eine Weiche lange vor dem turnusmäßigen Wartungstermin Probleme macht? Die Systeme des Start-ups KONUX könnten eine Lösung für diese Probleme bieten.
Die drei Gründer Andreas Kunze, Dennis Humhal und Vlad Lata haben sich an der TUM kennengelernt. Gemeinsam entwickelten sie sehr genaue und robuste „smarte“ Sensoren. Zusammen mit auf künstlicher Intelligenz basierter Analyse-Software bilden sie ein System, das Einrichtungen wie Weichen in Echtzeit überwachen, aber auch den Wartungsbedarf vorhersagen kann. Dadurch lassen sich Ausfälle durch ungeplante Reparaturen oder Verzögerungen durch Wartungen, die nicht nötig gewesen wären, vermeiden. Das Prinzip ist auf viele industrielle Anlagen anwendbar.
Einen besonderen Schwerpunkt legt das 2014 gegründete Start-up auf die Vernetzung und Digitalisierung von Eisenbahnstrukturen. Mittlerweile hat KONUX bedeutende Unternehmen als Kunden gewonnen, mehrere Finanzierungsrunden abgeschlossen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Finalist: ProGlove
ProGlove entwickelt Arbeitshandschuhe mit eingebautem Scanner, die von Arbeiterinnen und Arbeitern in Industrie und Logistik genutzt werden können. Die Handschuhe liefern optisches, akustisches und haptisches Feedback und erlauben es, mit beiden Händen zu arbeiten, weil kein zusätzliches Gerät transportiert werden muss. Sie werden bereits von mehreren großen Kunden aus der Industrie eingesetzt.
Finalist: eGym
eGym stellt vollelektronische Krafttrainings-Geräte her, die mittlerweile in mehr als 650 Fitnessstudios in Deutschland und dem europäischen Ausland zu finden sind. Eigens entwickelte Software für die Maschinen und Mobiltelefon-Apps erlauben es den Sportlerinnen und Sportlern, besonders individuelle und effiziente Trainingspläne zu erstellen. Florian Sauter, einer der beiden Gründer und heute zuständig für Forschung und Entwicklung, war Student an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik.
Jeden Tag gehen riesige Mengen an Energie in der Industrie und im Verkehr ungenutzt verloren. Überall dort entsteht Abwärme. Um diese gewissermaßen zu recyceln, hat ein Team der TUM eine neue Technologie entwickelt. Das Gerät kann zur Stromerzeugung in Fabriken oder Biogasanlagen, in Lastwagen und Schiffen genauso wie in Baumaschinen angeschlossen werden. Es funktioniert wie ein Dampfkraftwerk, nur dass ein organisches Fluid statt Wasser eingesetzt wird.
Dieses Prinzip, Organic Rankine Cycle (ORC) genannt, ist an sich nicht neu, sondern wird bereits bei Großkraftwerken eingesetzt. Es fehlte aber bislang eine Technologie, die kleine Mengen an Abwärme mit niedriger Temperatur effizient nutzbar macht und die zudem ohne großen Aufwand betrieben werden kann und für eine große Anzahl an Nutzern finanzierbar ist.
Richard Aumann, Dr. Andreas Sichert und Dr. Andreas Schuster haben seit 2004 am Lehrstuhl für Energiesysteme gleich mehrere Probleme der bisherigen Kraftwerkstechnik gelöst – 20 verschiedene Patente sind das Ergebnis. 2008 gründeten sie Orcan Energy, 2013 brachten sie ihr erstes Produkt auf den Markt. Inzwischen haben sie nicht nur einen bedeutenden Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley und einen großen Energieversorger als strategischen Partner überzeugt. Ihre Technologie wird bereits in mehreren europäischen Ländern eingesetzt.
Der Jury des TUM Presidential Entrepreneurship Awards imponierte, dass sich das Team vor dem Markteintritt bewusst viel Zeit für die Produktentwicklung auf der Basis seiner Forschungsergebnisse genommen hat. „Deshalb kann das Unternehmen nun ein Produkt mit einem hohen Qualitätsniveau anbieten, das eine bislang ungenutzte CO2-neutrale Energiequelle erschließt – mit immensem Potenzial für die Gesellschaft“, sagte Prof. Thomas Hofmann, Vizepräsident der TUM für Forschung und Innovation, in seiner Laudatio auf dem gestrigen TUM Entrepreneurship Day.
Finalist: INVENOX
Invenox hat eine neue Bauweise für Energiespeicher entwickelt. Die Batteriemodule erreichen dadurch eine sehr große Energiedichte und eine hohe Lebensdauer. Die Produktion wird kostengünstiger, defekte Batteriezellen können leicht ausgetauscht werden.
FInalist: KINEXON
Kinexon hat Sensornetzwerke zur zentimetergenauen Ortung und Bewegungserfassung von Personen und Objekten entwickelt. Die kabellose Technologie und ein Analysetool machen Anwendungen in ganz unterschiedlichen Bereichen möglich, von Prozessbeobachtungen in der smarten Fabrik über Trainingsauswertungen im Sport bis hin zur Überwachung von Veranstaltungen.
Vorstellung der finalen Spin-offs im Video
In den IT-Systemen von Unternehmen schlummern unzählige Daten über die tagtäglichen Prozesse, die in den einzelnen Bereichen der Firmen ablaufen. Process Mining, oder auch Automated Business Process Discovery, nennt man Verfahren, diese Prozessdaten ans „Tageslicht“ zu fördern. Und sie so auszuwerten, dass die komplizierten Geschäftsabläufe besser nachvollziehbar werden und verbessert werden können.
Eine solche Technologie haben Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke entwickelt – auf der Grundlage der Forschungsergebnisse, an denen sie als Studierende der Informatik, des Finance and Information Managements und der Mathematik an der TUM mitgearbeitet hatten. Ihre Software ist in allen Systemen einsetzbar und kann Unternehmensprozesse in Echtzeit analysieren. 2011 gründeten die Absolventen Celonis, heute ist das Start-up bereits Weltmarktführer im Bereich Process Mining. Firmen aus einem Dutzend Branchen und mehreren Ländern gehören zu seinen Kunden, darunter global agierende Großunternehmen. So konnte Celonis den Umsatz jedes Jahr mehr als verdoppeln und beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das Celonis-Team wurde von der TUM-Gründungsberatung unterstützt und von einem EXIST-Gründerstipendium gefördert, bei dem die Universität einen Mentor und Arbeitsplätze stellt. Nicht nur während der Gründungsphase, auch jetzt noch tauschen sich die Unternehmer mit verschiedenen Lehrstühlen aus. Sie engagieren sich außerdem in mehreren Programmen der TUM zu Unternehmertum und Berufsorientierung. So wirken sie auch als Vorbilder für Studierende bei der Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen.
Finalist: ImevaX
Die ImevaX GmbH entwickelt hochspezifische Impfstoffe gegen Erreger von Infektionskrankheiten, die global weit verbreitet sind. Im Fokus steht derzeit das Bakterium Helicobacter pylori, das Magengeschwüre und Magenkrebs auslösen kann. Das Team um Markus Gerhard, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, wurde von der TUM-Gründungsberatung unterstützt.
Finalist: Magazino
Die Magazino GmbH baut Roboter, die mit 2D/3D-Kameras Objekte vermessen und erkennen sowie sicher greifen können. Sie sind damit in der Lage, in Warenlagern einzelne Stücke autonom zusammenzutragen – was bislang immer noch vom Menschen erledigt werden muss. Nikolas Engelhard, einer der Gründer, studierte Informatik an der TUM. Neben einer EXIST-Betreuung wurde das Team von UnternehmerTUM, dem Gründerzentrum der TUM, unterstützt und profitierte vom „Design Enterprise“ des Lehrstuhls für Industrial Design.
Vorstellung der finalen Spin-offs im Video
Das Sieger-Unternehmen Dynamic Biosensors, das aus dem Walter-Schottky-Institut, dem Zentralinstitut der TUM für Halbleiterelektronik, gegründet wurde, hat einen neuartigen Biosensor entwickelt, der in der Pharmaforschung zum Einsatz kommt. Mit der switchSENSE-Technologie von Dynamic Biosensors zur Messung molekularer Interaktionen können eine Vielzahl von Daten gleichzeitig aus einer Messung erhoben werden. Die Jury war beeindruckt von der schnellen Unternehmensentwicklung in einer Branche, in der lange Innovationszyklen die Regel sind. Faszinierend sei auch die persönliche Entwicklung der Gründer von Grundlagenforschern zu Unternehmern.
Das Forscherteam um die Geschäftsführer Dr. Ulrich Rant und Dr. Dirk Scholl hat Dynamic Biosensors 2012 gegründet und wird durch Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie durch ein Konsortium renommierter Business Angels bzw. Venture Capital Investoren unterstützt.
Finalist: KONUX
berührungslose Messtechnologie
Finalist: NavVis
neuartige Technologieplattform für die 3-D-Kartierung von Gebäuden und für die Indoor-Navigation über das Smartphone
Vorstellung der finalelen Spin-offs im Video
Als Sieger kürte die Jury das Unternehmen fos4X, das aus dem Lehrstuhl für Messsystem- und Sensortechnik ausgegründet wurde. Die Jury ist überzeugt, dass die Energiewende eine der größten Herausforderungen unserer Generation ist – die Messsysteme von fos4X leisten einen Beitrag, dass diese Herkulesaufgabe gelingen kann. Mit ihnen kann die Belastung an Rotorblättern von Windkraftanlagen erfasst werden. Das hilft dabei, Betriebs- und Wartungskosten, Lebensdauer, Investitionskosten und den Ertrag von Windenergieanlagen zu optimieren. Darüber hinaus bietet fos4X weitere faseroptische Messtechnik an, wie etwa Sensoren für Faserverbundwerkstoffe.
Finalist: SurgicEce
Medizintechnik-Hersteller
Finalist: ZS-Handling
Systeme für die berührungslose Handhabung empfindlicher Bauteile
Vorstellung der nominierten Spin-offs im Video