• 21.2.2014

Wissenschaftler entwickeln Konzepte für Vermarktung von Forschungsergebnissen

TUM IdeAward zeichnet Ideen mit Marktpotenzial aus

Eine biotechnische Kläranlage für schwer belastete Klinikabwässer. Eine individualisierte Heilmethode für chronische Wunden. Und ein Brustimplantat, das nach und nach körpereigenem Gewebe weicht. Diese drei Ideen mit Markpotenzial sind mit dem TUM IdeAward ausgezeichnet worden. Die Technische Universität München, die Zeidler-Forschungs-Stiftung und die UnternehmerTUM GmbH wollen mit dem Preis Wissenschaftler motivieren, ihre Erfindungen mit einer Unternehmensgründung zu vermarkten.

Das Siegerteam - sein Physco Filter reinigt mit einem Moss Klinikabwässer von Antibiotika und Hormonen. (Bild: U. Benz / TUM)
Das Siegerteam - sein Physco Filter reinigt mit einem Moss Klinikabwässer von Antibiotika und Hormonen. (Bild: U. Benz / TUM)

Viele Technologien, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TUM entwickeln, haben das Potenzial für neue Produkte und Dienstleistungen. Als unternehmerische Universität fördert die TUM gezielt, dass aus Forschungsergebnissen tatsächlich Innovationen entstehen – vor allem durch Unternehmensgründungen. Mit dem IdeAward zeichnet die TUM zusammen mit der Zeidler-Forschungs-Stiftung und der UnternehmerTUM herausragende Ideen mit Marktpotenzial aus.

33 Teams haben sich für den Preis beworben. Die neun vielversprechendsten Konzepte wurden bei der Preisverleihung vorgestellt, die drei besten prämiert. Neben einem Coaching durch die <link wirtschaft/entrepreneurship/gruendungsberatung/ _blank>TUM Gründungsberatung</link> und die UnternehmerTUM erhalten die Sieger ein beachtliches Preisgeld: 15.000 Euro für Platz 1, 12.500 Euro für Platz 2, 10.000 Euro für Platz 3. Die Preisgelder stellt die Zeidler-Forschungs-Stiftung.

Platz 1: Physco Filter

Eines der größten Probleme von Krankenhausabwässern besteht darin, dass Stoffe wie Antibiotika, Röntgenkontrastmittel oder Hormone von den konventionellen Kläranlagen nur unzureichend gereinigt werden können. Somit gelangen diese Stoffe in das Grundwasser und werden eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Ein Team vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt hat nun eine biotechnische Lösung für dieses Problem gefunden: Eine weitgehend autarke Produktionsanlage produziert mit Hilfe eines Mooses Enzyme, die zum Schadstoffabbau in das Abwasser eingeleitet werden. Perspektivisch könnte der Physco Filter auch in kommunalen und industriellen Kläranlagen eingesetzt werden.

Platz 2: EmaCure

Chronische Wunden können zu einer Qual für Patientinnen und Patienten werden, die Lebensqualität leidet stark. Ein Team vom Klinikum rechts der Isar hat nun eine Methode entwickelt, wie man diesen Menschen helfen kann: Während der individualisierten Therapie wird dem Patienten Blut abgenommen, das in einen Bioreaktor gefüllt wird, der eine Wundumgebung simuliert. Das Blut bildet Wundheilungsmediatoren, die mit Hilfe eines bioaktiven Verbands auf die Wunde aufgetragen werden können. Dieser Verband reaktiviert die Wundheilung des Körpers.

Platz 3: Bio Breast

Brustimplantate können heute noch nicht hundertprozentig an die individuellen Wünsche der Patientinnen angepasst werden. Ein Team vom Klinikum rechts der Isar will das mit Bio Breast ändern: Mit Hilfe einer 3D-Animation kann vor einer Operation bestimmt werden, wie das Brustimplantat aussehen soll. Das dann individuell gefertigte, biologisch abbaubare Polymerimplantat wird, kombiniert mit einer Eigenfetttransplantation, eingesetzt. Das Polymergerüst baut sich langsam im Körper ab, ohne schädliche Stoffe freizusetzen. Zeitgleich bildet sich körpereigenes Gewebe, das eine individuell geformte Brust bildet.

 

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