• 25.4.2018

Biotech-Netzwerker Jérôme Lutz

“Gemeinsam wird Science Fiction Realität”

Menschen zusammenbringen und Innovatives (er-)schaffen – das wollte Jérôme Lutz eigentlich schon immer. Als er die Füße nicht mehr stillhalten konnte, kündigte er seinen Job und startete als Netzwerker in der Biotech-Szene.<br /><br />

Große Passion für Synthetische Biologie: Netzwerker Jérôme Lutz. (Foto: privat)
Große Passion für Synthetische Biologie: Netzwerker Jérôme Lutz. (Foto: privat)

Technik und die Gründung innovativer Unternehmen – dafür begeisterte sich TUM Alumnus Jérôme Lutz schon während seines TUM-BWL-Studiums. Angetan von den technischen Fortschritten, die in einem Netzwerk aus unterschiedlichen Disziplinen möglich sind, entdeckte er die UnternehmerTUM GmbH für sich und engagierte sich dort als Werkstudent. Inspiriert von diesem Gründerumfeld startete er parallel sein erstes eigenes Start-up, das seit 2008 die Software der Infoscreens der TUM betreibt.

Nach dem Studium zog es ihn wieder in die Gründerhauptstadtstadt Berlin, wo er in unterschiedlichen Start-ups arbeitete und Gründerluft schnupperte. Doch nach vier Jahren ließ ihn sein Wunsch, technologische Innovationen mit anderen Tech-Begeisterten zu schaffen nicht los. Daher gründete er 2015 die Online-Plattform SynBio.Info und stieg damit in die Biotechnologie-Szene ein – eine Disziplin, für die seine Begeisterung bereits während der Schulzeit entstand.

Kollektives Hirn der Tech-Community

SynBio steht für Synthetische Biologie – eine relativ junge Disziplin der Biotechnologie. Synthetische Biologie ist für Lutz die „erstaunlichste Industrie, die es momentan gibt.“ In der Disziplin arbeiten Molekularbiologen mit Software-Experten, Maschinenbauern, Chemikern und Designern zusammen.

So kann beispielsweise DNA programmiert, im Labor nachgebaut und schließlich in einen Organismus eingesetzt werden. „Eine Welt ohne Hunger, Krankheiten und Energieprobleme rückt in greifbare Nähe“, drückt Jérôme Lutz seine Begeisterung aus.

Mit der Non-Profit-Infrastruktur SynBio.Info kreierte Jérôme Lutz ein „kollektives Hirn“, wie er es bezeichnet, das zum Austausch anregen soll. Ursprünglich begann er damit als persönliches Notizbuch, merkte aber schnell, dass daraus die ideale Plattform entstehen könnte, um sich zu diesem Thema mit anderen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Mittlerweile ist SynBio eine Community und ein gemeinschaftlicher Blog. Mehr als 20 Autoren dokumentieren und teilen die Fortschritte und Entdeckungen der Synthetischen Bio-Szene.

Gegenseitig inspirieren und zusammen kreieren

Sein Ziel, die Tech-Community mit den Ideen der Synthetischen Biologie zu verbinden, verfolgt Lutz konsequent – auch außerhalb seiner eigenen Plattform.

Als passionierter Netzwerker organisiert er monatliche Meetups, bei denen sich Begeisterte und Profis der Synthetischen Biologie austauschen und inspirieren können. Seiner Generation entsprechend glaubt er fest an den Erfolg durch Kooperation und im Kollektiv. „‘Sharing‘ statt stilles Kämmerlein“ lautet das Motto der Generation Y und den Tech- und Hack-Experten der Gegenwart.

Dies ist auch ein Grund, warum Lutz 2016 nach München und an die UnternehmerTUM zurückkehrte und dort die Abteilung [x] zusammen mit Gleichgesinnten gründete. Unter dem Motto „We bring science fiction to your doorstep“, organisiert das [x]-Team Hackathons und Prototyping Challenges. Dabei vernetzt es (Bio-)Hacker, Studierende, Entrepreneure und Unternehmen, die in gemeinsamer Arbeit die Technik von morgen Wirklichkeit werden lassen.

Seine Leidenschaft für die Synthetische Biologie lässt Lutz optimistisch in die Zukunft blicken: „Wer weiß, vielleicht können wir bald sogar so weit gehen und das Konzept eines zeitlich begrenzten Lebens für überholt erklären – ob über biologische Ansätze, durch Hochladen des Gehirns in die Cloud oder man lebt eines Tages als Roboter.“
 

  • 150 Alumni-Geschichten: TUM Alumni und ihre Geschichten kennenlernen, so wie Dr. Carlos Härtel, der sich für die Studierenden der TUM engagiert; TUM Ambassador Ben L. Feringa, der den Nobelpreis nicht erwartet hatte; Weltraum-Managerin Claudia Kessler, die gerne einen Planeten erkunden würde oder TUM Alumna Maren Hainzerling, die Grundschulkindern "Zauberhafte Physik" erklärt:
    150 Alumni Geschichten

 

Technische Universität München

Corporate Communications Center

HSTS