• 12.2.2019

Ziel in Exzellenzinitiative vorzeitig erreicht – 50 Prozent internationale Berufungen

Hundertste Tenure-Track-Professur an der TUM

Die Technische Universität München (TUM) besetzt ihre hundertste Tenure-Track-Professur mit der 31-jährigen Informatikerin Jana Giceva vom Imperial College London. Die Hälfte aller Berufenen kam von renommierten Einrichtungen aus dem Ausland an die TUM. Das Modell gilt als Vorbild, um das deutsche Berufungssystem international wettbewerbsfähig zu machen, weil es von Anfang an klar definierte Aufstiegsperspektiven innerhalb des TUM-Kollegiums bietet.

Hauptgebäude der TUM
100 junge Professorinnen und Professoren hat die TUM seit 2012 begrüßt. (Bild: A. Heddergott / TUM)

Die TUM erfüllt mit der Berufung ein Jahr früher als geplant ihr wichtigstes Ziel in der laufenden Runde der Exzellenzinitiative, nämlich 100 Tenure-Track-Professuren bis 2020 einzurichten (Offensive TUM 100). Die Einführung dieses Karrieremodells bedeutete einen Paradigmenwechsel in der deutschen Berufungskultur und brachte der TUM eine neue Lehr- und Forschungsdynamik.

Die TUM beruft herausragende Postdocs auf Assistant Professorships (W2-Besoldung). Zeigen sie exzellente Leistungen, steigen sie nach sechs Jahren auf eine Associate Professorship auf, die nicht nur unbefristet, sondern auch besser ausgestattet und höher dotiert ist (W3). Später können sie eine Full Professorship mit nochmals erweiterter Ausstattung erreichen. Dieses Modell entspricht bester internationaler Praxis.

Aufgrund der Chance auf diesen „echten“ Aufstieg nach verbindlichen, transparenten Kriterien gilt das „TUM Faculty Tenure Track“ als Vorbild im deutschen Hochschulsystem. Darüber hinaus garantiert es den Professorinnen und Professoren bereits zu Beginn ihrer Laufbahn – anders als frühere deutsche Modelle – volle Selbstständigkeit und ausreichend Zeit, um ein eigenes Forschungsprofil aufzubauen und größere, risikoreichere Projekte zu wagen.

Berufungen aus Stanford, Berkeley, Cambridge

Schnell zeigte sich, dass dieses Karriereangebot weltweit attraktiv ist. Die Hälfte der 100 Professorinnen und Professoren konnten aus dem Ausland berufen werden, unter anderem aus Stanford, Berkeley, Cambridge und Zürich, von der Harvard University und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT). Sie sind durchschnittlich 35 Jahre alt, 38 Prozent sind Frauen. Die Berufungserfolgsquote unter den Bewerbungen liegt unter drei Prozent, was für die an der TUM praktizierten Standards spricht.

Auf die hundertste Professur beruft die TUM nun Jana Giceva (31) vom Imperial College London. Die Informatikerin erforscht und lehrt, wie Computersysteme gestaltet sein müssen, um riesige Datenmengen (Big Data) schnell und effizient verarbeiten, analysieren und verstehen zu können. Dabei arbeitet sie an den Schnittstellen von Systemen, Datenmanagement und Computerarchitektur. Giceva hat an der ETH Zürich promoviert und absolvierte Forschungsaufenthalte bei Oracle Labs und Microsoft Research.

Gemeinsame Berufungen mit Max-Planck-Gesellschaft

„Die TUM ist internationaler, jünger und weiblicher geworden“, sagt Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM. „Die Wirkung unseres Modells reicht allerdings weit über München hinaus. Früher haben viele der besten Talente einen Bogen um Deutschland gemacht, weil ihnen hier selbst bei besten Leistungen keine klaren Zusagen für eine wissenschaftliche Laufbahn gemacht wurden. Wir haben gezeigt, wie wichtig eindeutige Karriereperspektiven neben optimalen Laboren und einem interdisziplinären akademischen Umfeld sind. Damit erfüllt unser Tenure-Track-System das Ziel der Exzellenzinitiative, den Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb höchstrangig konkurrenzfähig zu machen.“

Für dieses Ziel geht die TUM auch in der Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern neue Wege: Einen Teil der Professuren schreibt sie gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) aus; die Neuberufenen leiten zugleich eine Forschungsgruppe der MPG. Die Exzellenz der Berufenen lässt sich daran ablesen, dass schon zwei Jahre nach dem Start von „MaxPlanck@TUM“ rund die Hälfte einen ERC Grant eingeworben hat, der mit den anspruchsvollsten europäischen Förderbedingungen verbunden ist.

Förderung durch „TUM Tenure Track Academy“

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden auf ihrem „Tenure Track“ intensiv gefördert. Die „TUM Tenure Track Academy“ vermittelt das notwendige Rüstzeug für gute Lehre, Wissenschaftsmanagement und Personalführung und stärkt unternehmerisches Denken und Diversitätsbewusstsein.

Inzwischen haben die ersten Evaluierungen stattgefunden, wobei die Mehrzahl der Professorinnen und Professoren den Sprung auf eine Associate Professorship geschafft hat. Die Qualität der Verfahren sichert das „TUM Appointment and Tenure Board“ als fakultätsübergreifende Instanz. Festgelegt sind die Verfahren im Statut „TUM Berufungs- und Karrieresystem“ von 2012.

40 Professuren aus Bund-Länder-Programm

Die TUM hat sich Kapazität für weitere Assistant Professorships aus dem Tenure-Track-Programm des Bundes und der Länder geschaffen. Hier war die TUM in der ersten Runde 2017 mit 40 wohlbegründeten Anträgen die erfolgreichste Universität.

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