• 30.8.2012

Resistenten Keimen auf der Spur:

Wie wirkt sich die Haltung von Schweinen auf den Antibiotikaeinsatz aus?

Antibiotika kommen in der Schweinehaltung zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten zum Einsatz. Die Kehrseite der Medaille: Sie sorgen auch dafür, dass manche Erreger resistent und damit die von ihnen ausgelösten Krankheiten schwer therapierbar werden. Bislang ist nur wenig darüber bekannt, inwiefern unterschiedliche Haltungsbedingungen und das Betriebsmanagement einen Einfluss auf den Antibiotikaeinsatz haben. Ein neues Forschungsprojekt von Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) und des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) soll das ändern. Es untersucht unter anderem, welche Auswirkungen beispielsweise die Zusammensetzung des Futters oder das Hygienemanagement auf die Antibiotika-Resistenz von Bakterien haben.

Die systematische Untersuchung von Haltungsbedingungen und Betriebsmanagement in Bezug auf den Einsatz von Antibiotika kommt Mensch und Tier zugute. (Bild: xalanx-Fotalia)

Der Einsatz von Antibiotika  in der Nutztierhaltung gilt als eine der Ursachen für die Verbreitung antibiotikaresistenter Keime. Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wollen Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) dem Zusammenhang zwischen landwirtschaftlichen Haltungspraktiken und dem Einsatz von Antibiotika auf den Grund gehen. Im Fokus stehen dabei unterschiedliche Fütterungsregime sowie das Hygienemanagement, zum Beispiel bei Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen. Aus den Ergebnissen sollen Strategien entwickelt werden, die dabei helfen, den Antibiotikabedarf nachhaltig zu minimieren und einer Resistenzentwicklung entgegenzuwirken.

Parallel dazu wird am TUM-Lehrstuhl für Tierhygiene unter der Leitung von Prof. Johann Bauer die Verbreitung von resistenten Keimen im landwirtschaftlichen Betrieb untersucht. Insbesondere stellt sich die Frage, ob und wie ein Transfer resistenter Keime vom Schwein auf den Landwirt erfolgt. Wie sich verschiedene resistente Bakterienstämme verbreiten, ermitteln die Wissenschaftler mithilfe genetischer Analysen.

Das interdisziplinäre Projekt wird seit  Juni 2012 vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit mit rund einer Million Euro gefördert und stellt einen Beitrag für die gemeinsamen Bemühungen zur Umsetzung der Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie (DART) dar.

Kontakt:
Lehrstuhl für Tierhygiene
Prof. Johann Bauer
Weihenstephaner Berg 3
85354 Freising
Tel.: +49.8161.71-3312
tierhygienespam prevention@wzw.tum.de
http://www.th.wzw.tum.de/

Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
pressestellespam prevention@lgl.bayern.de

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