• 31.1.2024
  • Lesezeit: 3 Min.

Machine Learning Start-up CyberDesk

Daten sicher verwalten in der Cloud

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der viele Daten in einer Cloud gespeichert werden, ist die Sicherheit sensibler Informationen eine zentrale Herausforderung. Leicht geht der Überblick verloren, wo vertrauliche Informationen hochgeladen wurden, wer Zugriffsrechte besitzt und welche Risiken sich hieraus ergeben. Das Team des an der TUM gegründeten Start-ups CyberDesk will das ändern: Sie haben eine Software entwickelt, mit der sie Unternehmen dabei unterstützen, Daten sicher und für Nutzer:innen nachvollziehbar in Cloud-Lösungen zu verwalten.

Das Team des Start-ups CyberDesk mit den beiden Gründern Tobias Lieberum und Prabhakar Mishra. Andreas Heddergott / TUM
Das Team des Start-ups CyberDesk mit den beiden Gründern Tobias Lieberum und Prabhakar Mishra.

Als sich Prabhakar Mishra und Dr. Tobias Lieberum kennenlernten, war schnell klar: Die beiden wollen ein Start-up gründen und sich dabei dem Problem der Datensicherheit in der Cloud widmen. Beide wurden zuvor immer wieder mit diesem Thema konfrontiert. Während Prabhakar Mishra sein Informatikstudium in Indien abschloss und anschließend einige Jahre in großen Banken verbrachte, studierte Tobias Lieberum BWL und promovierte nach einem Zwischenhalt als Unternehmensberater an der TUM School of Management.

„Die Analyse-Methoden, die ich für meine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Operations Management entwickelt habe, funktionieren auch im Bereich der Datensicherheit sehr gut. Letztendlich geht es darum, große Datensätze auf menschliches Verhalten hin zu analysieren“, sagt Tobias Lieberum.

Von der Idee zum Start-up

Mit ihrer Idee wandten sich die beiden an die Gründungsberatung der TUM. Für die Umsetzung in ein Start-up wurden sie von gleich zwei TUM Venture Labs gefördert: dem Legal Tech Colab und dem Venture Lab Software & AI. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams eine unmittelbare Anbindung an die Spitzenforschung, Expert:innen mit einem tiefen Verständnis für den spezifischen Markt, technische Infrastruktur sowie Zugang zu globalen Netzwerken aus Unternehmen und Kapitalgeber:innen. Außerdem nahmen die Gründer unter anderem am UnternehmerTUM-Inkubationsprogramm XPRENEURS teil, das High-Tech-Start-ups in einer frühen Phase auf dem Weg in den Markt unterstützt.

Datenschutz durch Künstliche Intelligenz

Im Rahmen eines Software-as-a-Service-Modells stellt das Team seine Software Unternehmen zur Verfügung. In einem ersten Schritt wird dabei eine Art Übersichtskarte mit allen sensiblen Daten erstellt, die das Unternehmen aktuell in Cloud-Lösungen abgelegt hat. Darüber hinaus wird kontinuierlich geprüft, wer auf diese Daten zugreifen kann und welche Gefahren sich daraus auf Datenebene ergeben. „Viele sensible Informationen, wie E-Mail-Adressen, Gesundheits- oder Kontodaten, kommen in jedem Unternehmen vor und werden von unserer Software standardmäßig erkannt. Die große Herausforderung besteht für uns darin, dass sich sensible Informationen aber auch von Unternehmen zu Unternehmen sehr stark unterscheiden können. Mithilfe unserer Software muss es also möglich sein, für jedes Unternehmen spezifische schützenswerte Daten und Zugriffsrechte anhand ihres Kontexts zu identifizieren und zu schützen“, sagt Prabhakar Mishra.

Da das Team sehr international und interdisziplinär aufgestellt ist, finden Meetings digital statt. Andreas Heddergott / TUM
Da das Team sehr international und interdisziplinär aufgestellt ist, finden Meetings digital statt.

Mithilfe der zahlreichen Fördermöglichkeiten an der TUM ist es den Gründern gelungen, in den letzten Wochen und Monaten eine stabile Betaversion ihrer Software auf die Beine zu stellen. Dabei haben die Gründer erste Pilotkund:innen bedient und sich von diesen Feedback und Verbesserungsvorschläge eingeholt. Diese Phase ist abgeschlossen und CyberDesk ist seit kurzem auf dem Markt. Auch im Team hat sich viel getan: Das sehr international und interdisziplinär aufgestellte Team ist in der Zwischenzeit auf über zehn Mitglieder angewachsen.

Wo sie langfristig hinwollen, ist den beiden Gründern klar: „Wir wollen der europäische Champion für die Datensicherheit in der Cloud werden. Aktuell wird der Markt hauptsächlich von den USA dominiert. Wir merken aber bei vielen unserer Kund:innen, dass sie aufgrund rechtlicher und interner Vorgaben in diesem Bereich europäische Anbieter bevorzugen. Hier versuchen wir eine Marktlücke zu schließen“, sagt Tobias Lieberum.

Weitere Informationen und Links

Jedes Jahr werden an der TUM mehr als 70 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus bedeutenden Wissenschaftsfeldern ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können Büros im TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture Capital Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau.

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