• 3.12.2021
  • Lesezeit: 7 Min.

Jahresfeier der TUM „Dies Academicus“

Zahlreiche Erfolge für die Universität in 2021

Mit dem „Dies Academicus“ hat die Technische Universität München (TUM) das Hochschuljahr feierlich ausklingen lassen. Obwohl das Universitätsleben auch 2021 ganz maßgeblich von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geprägt wurde, konnte Präsident Thomas F. Hofmann über großartige Erfolge von Studierenden, Mitarbeitenden, Fördernden und Freunden der TUM berichten. Er dankte der TUM Familie für ihr enormes Engagement. Besonders würdigte er das medizinische Personal an den Kliniken der TUM für seinen Einsatz unter „unglaublicher Dauerbelastung“.

Andreas Heddergott / TUM
Der Dies Academicus im Audimax der TUM mit (v.l.) Prof. Alena Buyx, Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Präsident Thomas F. Hofmann, Prof. Alwine Mohnen und Prof. Urs Gasser

Hofmann erinnerte in seiner Festrede im Audimax am Stammgelände der TUM an den „schönsten Tag in diesem Jahr“, den 18. Oktober, an dem er 14.000 neue Studierende in Präsenz zum Wintersemester begrüßen konnte. „Sie erfüllen die TUM mit Leben – und uns mit Freude!“, sagte der Universitätspräsident. Mit insgesamt 48.200 Studierenden habe die TUM eine neue Rekordzahl erreicht. Der Anteil der Studentinnen kletterte auf 37 Prozent - das ist eine Verdoppelung in der vergangenen Dekade. Und mit einem Anteil von 38 Prozent internationalen Studierenden aus 140 Ländern sei die TUM so divers wie nie zuvor. „Sie machen uns zu einer echten Welt-Universität!“

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Zukunftspläne der TUM

Zugleich gab Präsident Hofmann einen Ausblick auf die Zukunftspläne der TUM: „Wir wollen Thought Leader für vertrauenswürdige, gesellschaftsfähige und nachhaltige Innovationen werden. Im Zentrum steht deshalb unser Leitmotiv: Human-centered Engineering.“ Dazu integrieren wir ökonomische, ökologische, politische und gesellschaftliche Fragestellungen in die Innovationsprozesse von Technologieentwicklung sowie in die Lehre. „Denn die Zukunft braucht keine Nerds, sondern exzellent ausgebildete Persönlichkeiten, die ihr eigenes Handeln besser reflektieren, politisch mitdenken und damit technische Systeme besser auf deren Funktionalität für den Menschen ausrichten können, aber auch im Sinne eines ökologisch nachhaltigen Kreislaufwirtschaftens denken und handeln können.“

Schools-Strukturreform kommt weiter voran

Mit Fokus auf die komplexen Herausforderungen mache sich die TUM auf den Weg zu einer systemintegrativen Universität mit einer innovationsfördernden Matrix-Struktur von Schools und Integrativen Forschungszentren. „Dies soll uns agiler, effizienter und in Forschung und Lehre wissenschaftlich dynamischer machen“, erläuterte Hofmann.

2021 gingen drei weitere Schools an den Start: Die TUM School of Engineering & Design verbindet Kompetenzen aus Maschinenwesen, Bau Geo Umwelt, Luftfahrt, Raumfahrt & Geodäsie sowie Teile der Elektrotechnik und der Architektur. Die TUM School of Social Sciences & Technology führt die Sozial-, Politik- und Bildungswissenschaften aus ihrer randständigen Positionen hinein in die Mitte der Universität. Und die TUM School of Management fokussiert auf die Schnittstellen von Management, Leadership und Technologien.

Pionierin war bereits 2020 die TUM School of Life Sciences in Weihenstephan. Und im kommenden Jahr werden die TUM School of Natural Sciences sowie die TUM School of Computation, Information & Technology folgen. Vollendet wird die Strukturreform 2023 mit der TUM School of Medicine & Health, in die auch die Sportwissenschaften integriert werden.

Lob von der Staatsregierung

Wissenschaftsminister Bernd Sibler sagte anlässlich der Festveranstaltung im Audimax am Stammgelände der TUM: „Exzellente Wissenschaft und Forschung sind die zentralen Faktoren dafür, dass wir auch in Zukunft gut leben können. Dabei sind die Herausforderungen unserer Welt so vielschichtig und komplex, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Austausch unterschiedlichster Fachrichtungen wesentlich für neue Sichtweisen, Lösungen und Erkenntnisse sind. Die TUM verkörpert den ganzheitlichen Wissenschaftsansatz mehr als mustergültig. Sie treibt die Verknüpfung der klassischen Stärken einer Technischen Universität auf Exzellenzniveau mit den Geistes- und Sozialwissenschaften weiter voran. Das ist die Grundlage für Innovationen der Zukunft, die unser aller Leben jeden Tag ein Stück besser machen können.“

Corona als ständige Herausforderung

Studierendenvertreter Fabian Richter ging in seiner Rede auf die Nebenwirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen an den Hochschulen ein. Er bezeichnete es als „unverständlich“, warum die Studierenden durch die staatlichen Regeln so stark eingeschränkt würden. Schließlich sei die Impfquote hier besonders hoch. Der Schaden durch ausfallenden Präsenzunterricht „lässt sich in Zahlen kaum erheben“, warnte Richter.

Präsident Hofmann betonte in seiner Rede das gemeinschaftliche Engagement aller an der TUM beim Umgang mit der Pandemie. „Ich kann Ihnen allen gar nicht genug danken, für Ihren persönlichen Einsatz in der Forschung, Lehre, Verwaltung, für Ihre Flexibilität und Ihren Pragmatismus.“ Nur so habe die TUM ihren Weg durch die Corona-Krise gehen können. „Das ist unser gemeinsamer Erfolg! Ihre Verbundenheit und Treue weiß ich hoch zu schätzen – Danke!“

Universitäre Auszeichnungen

Während der Jahresfeier wurden eine Reihe von Auszeichnungen verliehen:

Mit der höchsten Auszeichnung der TUM, der Heinz Maier-Leibnitz-Medaille, wurde die Medizinethikerin Prof. Alena Buyx ausgezeichnet. Die Geschäftsführende Vizepräsidentin der TUM, Prof. Juliane Winkelmann, sagte: „Ihr ist es gelungen, die teils hochemotionalen Debatten in der Pandemie zu versachlichen.“ Die Medaille würdige den herausragenden Einsatz von Buyx bei der wissenschaftlich fundierten Information und Beratung von Öffentlichkeit und Politik als Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Buyx bedankte sich für die große Unterstützung der TUM bei ihrer Tätigkeit im Ethikrat.

Den TUM Sustainability Award erhielten Prof. Johannes Fottner und Prof. Magnus Fröhling für den Aufbau des CirculaTUM-Netzwerks und ihre Forschung zur Kreislaufwirtschaft. Der Geschäftsführende Vizepräsident der TUM, Prof. Gerhard Kramer, begründete die Entscheidung mit dem Paradigmenwechsel vom linearen Wirtschaften hin zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft.

Als TUM Entrepreneur of Excellence wurde das aus der TUM als Start-up hervorgegangene und inzwischen mit einem zweistelligen Milliardenbetrag bewertete Unternehmen Celonis ausgezeichnet. Der Geschäftsführende Vizepräsident der TUM, Prof. Gerhard Müller, würdigte, dass die drei Gründer und TUM-Alumni Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk sich in beispielhafter Weise für den fachlichen Nachwuchs an unserer Universität engagieren.

Klenk dankte der TUM für die große Unterstützung: „Hier an der TUM haben wir Gründer uns kennengelernt. Hier haben wir die theoretischen Grundlagen für unsere Geschäftsidee erlernt. Hier entstand bei der Recherche in der Bibliothek die Idee für unsere Process Mining-Software. Hier haben wir vielfältige Unterstützung bei der Gründung und dem Aufbau von Celonis erhalten.“

Ein vorbildliches Beispiel für Social Entrepreneurship wurde das aus der TUM hervorgegangene Start-up Social Bee hervorgehoben. Das Unternehmen hilft Geflüchteten und behinderten Menschen beim Sprung in den Arbeitsmarkt, indem es sie qualifiziert und direkt mit der Wirtschaft verhandelt.

Sehr stolz zeigte sich Präsident Hofmann auf die Studierendeninitiative TUM Boring. Die 60 Studierenden aus 16 Departments und 16 Nationen setzten sich in einem Tunnelbohrwettbewerb mit ihrer selbstgebauten Maschine gegen 400 andere Studierendenteams aus der ganzen Welt durch. Das Team ließ dabei alle Konkurrenten weit hinter sich.

Siegreich war auch das TUM-Team bei der Indy Autonomous Challenge auf dem Indianapolis Motor Speedway. Es gewann ein Hochgeschwindigkeitsrennen komplett ohne menschliche Fahrer – ausschließlich durch Künstliche Intelligenz gesteuert.

Und auch bei der XPRIZE Carbon Removal Student Competition überzeugte ein Gewinnerteam der TUM mit dem Prototypen eines neuen Anlagenkonzepts zu Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Damit lässt sich ohne Brenngasverluste eine nahezu 100-prozentige Nutzung des Methans aus Biogas erreichen.

Besondere externe Auszeichnungen in 2021 für Forschende der TUM:

In seiner Festrede erwähnte Präsident Hofmann einige besonders hochrangige Auszeichnungen, die 2021 an Forschende der TUM verliehen wurden.

Der Mediziner Prof. Jürgen Ruland wurde mit dem renommierten Leibniz-Preis 2021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – dotiert mit 2,5 Mio Euro – ausgezeichnet. Damit wurden seine richtungsweisenden Arbeiten zur Signalübertragung in Immun- und Krebszellen gewürdigt: Er hat einen „Not-Aus-Schalter“ von fehlerhaften Zellen entdeckt.

Prof. Francis Kéré wurde mit der Thomas Jefferson Foundation Medal in Architecture 2021 gewürdigt.  Er zählt zu den wichtigsten Vertretern der sozial engagierten Architektur der Gegenwart. In wunderbarer Weise kombiniert er traditionelle Baumaterialien mit modernster Ingenieurstechnik.

Prof. Alena Buyx erhielt den Deutschen Nationalpreis 2021 für ihre brillante Arbeit als Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Immer wieder ist es ihr gelungen, die teils hoch emotional geführten Debatten in der Pandemie zu versachlichen.

Der Mathematiker Prof. Jürgen Richter-Gebert wurde von DFG und Stifterverband mit dem Communicator Preis 2021 ausgezeichnet – der wichtigste Preis seiner Art in Deutschland und dotiert mit 50.000 Euro. Er hat für die Öffentlichkeit, für Studierende, und für Kinder im Corona-Lockdown immer wieder neue Zugänge zur Mathematik geschaffen: Mit interaktiven Ausstellungen und kreativen digitalen Angeboten motiviert er zum eigenständigen Experimentieren und zum Erforschen der Schönheit der Mathematik.

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