• 7.9.2012

Doktorandenausbildung

Weltweiter Austausch statt „Brain Drain“

Viele junge Forscher gehen im Laufe ihrer Karriere ins Ausland. Damit sie ihren Heimatländern nicht auf Dauer verloren gehen, plädieren Leiter von Graduiertenschulen aus 15 Ländern dafür, internationale Karrieren von Wissenschaftlern stärker zu fördern. Werden Doktoranden und Masteranden beispielsweise bereits während ihrer Ausbildung auf internationale Karrieren vorbereitet, erhöht sich auch die Chance für ihre Rückkehr. Wenn Universitäten und Graduiertenschulen ihre internationalen Netzwerke verstärken, befördert das zudem den weltweiten Austausch oder "brain circulation" von Nachwuchswissenschaftlern. Auf eine Reihe weiterer<link http://www.cgsnet.org/sites/default/files/pr_Summit2012_Sept6_final.pdf - external-link-new-window "Opens external link in new window"> Prinzipien</link> haben sich die Leiter von Graduiertenschulen aus 15 Ländern nun verständigt.

Das Qualifizierungsprogramm der TUM Graduate School unterstützt die wissenschaftlichen Kompetenzen der Promovierenden.

Zu den am 6. September 2012 beim "International Summit on Graduate Education" verabschiedeten Prinzipien gehören beispielsweise die Einbindung internationaler Erfahrungen in die Graduiertenausbildung, die Identifizierung und Vermittlung von internationalen Kompetenzen („global skills“) an junge Wissenschaftstalente sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern um die Mobilität von Wissensträgern zu befördern.   

Die Prinzipien wurden im Anschluss an das internationale Gipfeltreffen der Graduiertenschulen bekannt gegeben. Unter dem Titel „From Brain Drain to Brain Circulation: Graduate Education for Global Career Pathways” wurde der Gipfel gemeinsam von dem US-amerikanischen Council of Graduate Schools (CGS) und der Technischen Universität München veranstaltet. Der Global Summit ist eine jährliche Tagung zur Förderung guter wissenschaftlicher Praxis auf internationalem Niveau in Master- und Promotionsstudiengängen.


Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stand erneut der „Braindrain“, also die Abwanderung von Spitzenkräften ins Ausland. Beleuchtet wurde das Thema vor dem Hintergrund diverser globaler Trends:

•    Globale Forschungsnetzwerke und neue Kollaborationstechnologien schaffen Impulse für eine Wissenschaft ohne Grenzen, die zahlreichen Ländern und Regionen zugutekommt.
•    Viele Länder investieren derzeit in nationale Graduiertenprogramme, um eine breite Basis an inländischen Spitzenkräften zu fördern und neue internationale Studenten zu gewinnen.
•    Es gibt deutliche Anzeichen für eine zunehmende Internationalisierung der Berufsbiografien von Wissenschaftlern und Hochqualifizierten.

Auf der Agenda standen Themen wie neue Mobilitätsmuster bei Talenten nach Ländern und Regionen, neue Chancen für Studenten zur Entwicklung globaler Kompetenzen und die Zusammenarbeit zwischen internationalen Universitäten, um Absolventen auf den globalen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Professor Ernst Rank, Direktor der TUM Graduate School und International Graduate School of Science and Engineering, erklärte: „Natürlich gibt es immer noch Länder, die eindeutig von der Abwanderung von Spitzenkräften betroffen sind, während andere Länder vom Zuzug hochqualifizierter junger Leute profitieren. Unser internationales Gipfeltreffen hat aber gezeigt, dass diese Kategorien nicht mehr einfach mit dem Gewinn oder dem Verlust von Talenten gleichzusetzen sind. Im Gegenteil, die globalisierte Wissenschafts- und Wirtschaftsgemeinschaft erfordert einen Kreislauf der Talente – sprich Mobilität in Netzwerken, Offenheit für Austauschprogramme und einen ungehinderten Fluss von Ideen und Informationen.“

 „Unsere Empfehlungen sollen dazu beitragen, den internationalen Dialog in einem Bereich zu fördern, der für Graduiertenschulen von zentraler Bedeutung ist: Es geht darum, Doktoranden bei ihrem Start in eine erfolgreiche Karriere zu helfen“,  kommentiert Debra Stewart, die Präsidentin der CGS. „Mit unseren Richtlinien betreten wir auch ein Stück Neuland — sie sollen die Universitäten dabei unterstützen, künftige Wissenschaftler auf die Chancen und Konsequenzen einer globalen Karriere vorzubereiten.”

Zu den 34 Teilnehmern des Summit gehörten Dekane und andere Leiter von Graduiertenschulen sowie Vertreter nationaler und internationaler Organisationen im Bereich Graduiertenbildung. Neben Deutschland und den Vereinigten Staaten waren folgende Länder vertreten: Australien, Brasilien, Kanada, Chile, China (VR China und Hongkong), Dänemark, Ungarn, Luxemburg, Malaysia, die Niederlande, Singapur, Südafrika und Südkorea.

Technische Universität München

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