• 14.5.2014

TU München darf nach Systemakkreditierung ihre Studiengänge selbst akkreditieren

Qualitätssiegel für TUM-Qualitätsmanagement

Die Technische Universität München (TUM) hat erfolgreich die Systemakkreditierung durchlaufen, die das interne Qualitätssicherungssystem einer Hochschule prüft. Der Akkreditierungsrat bescheinigt damit der TUM, dass sie mit ihren eigenen Mitteln eine hohe Qualität ihrer Studiengänge sicherstellen kann. Ihr System gehe weit über das Erforderliche hinaus. Die TUM ist die erste Exzellenzuniversität und die erste bayerische Universität, die systemakkreditiert wurde.

Vorlesung an der TU München
Permanente Qualitätssicherung - die Studierenden beurteilen jede einzelne Lehrveranstaltung. (Bild: Eckert / TUM)

Die Bundesländer hatten im Jahr 2003 eine verpflichtende Akkreditierung für alle Bachelor- und Masterstudiengänge beschlossen. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder Studiengang bestimmte Qualitätskriterien erfüllt, etwa beim Konzept, der Studierbarkeit, den Prüfungen und der Ausstattung. Statt jeden Studiengang in der sogenannten Programmakkreditierung einzeln von den damit beauftragten Agenturen akkreditieren zu lassen, können die Hochschulen ein eigenes Qualitätsmanagement aufbauen und dieses im Ganzen akkreditieren lassen. Anschließend dürfen sie selbst sicherstellen, dass ihre Studiengänge die Qualitätsstandards erfüllen.

Diese Systemakkreditierung hat die TU München nun erfolgreich und ohne Auflagen absolviert. Das Qualitätsmanagementsystem stellt künftig den verbindlichen, auch vom Bayerischen Wissenschaftsministerium anerkannten Rahmen für alle Studienangebote der TUM dar. Damit werden auch die Verwaltungsprozesse erheblich vereinfacht.

„Selbstverantwortlich handelnde Universität“

„Bereits jetzt geht das Qualitätsmanagementsystem der TUM weit über das intern Erforderliche hinaus“, schreibt die Gutachtergruppe. Es „wurde in beeindruckend kurzer Zeit gesamtuniversitär implementiert.“ Die TUM begreife Exzellenz in der Lehre nicht nur als individuelle Aufgabe der Lehrenden, sondern als institutionelles Ziel.

„Als unternehmerische Universität verstehen wir die Lehre als hochwertige Dienstleistung, die fachkundig ausgestaltet und professionell administriert wird“, betont TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann. „Die Systemakkreditierung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur selbstverantwortlich handelnden Universität.“

Das Qualitätsmanagement der Lehre besteht im Wesentlichen aus zwei Bausteinen:

1) Die TUM hat einen verbindlichen Prozess für den gesamten Zyklus der Studiengänge eingeführt – von der Entwicklung über den Betrieb und die Evaluation bis zur Weiterentwicklung oder Einstellung. Dabei sind die Rollen aller beteiligten Akteure genau festgelegt.

Schon die erste Konzeptskizze der jeweiligen Fakultät wird dem Hochschulpräsidium zur Prüfung vorgelegt. Grundlage für alle weiteren Schritte ist eine detaillierte Studiengangsdokumentation, gewissermaßen ein Businessplan. Hier sind neben dem Curriculum unter anderem konkrete Ziele, ein Qualifikationsprofil, eine Bedarfsanalyse und eine Ressourcenplanung gefordert. Auch die Studierenden können dazu Stellung nehmen.

2) Der zweite Baustein des Qualitätsmanagements ist das Evaluationssystem, das alle Bereiche der Lehre erfasst: die einzelnen Lehrveranstaltungen, die Studiengänge sowie die Fakultäten mit ihren Lehrprofilen und Organisationsstrukturen. Neben den Studierenden werden auch Absolventen, Fachexperten und Vertreter aus den jeweiligen Berufsfeldern befragt. Damit mögliche Missstände sofort erkannt werden, hat die TUM an jeder Fakultät einen Qualitätsmanagement-Zirkel aus Mitarbeitern und Studierenden eingerichtet, der regelmäßig über das Feedback berät.

Um diesen Ansprüchen laufend gerecht zu werden, gibt es an der TUM drei Einrichtungen:

  • Das Hochschulreferat Studium und Lehre (gegründet 2010) entwickelt Qualitätsstandards, berät die Fakultäten und prüft an den entscheidenden Stellen des Studiengangszyklus die Konzepte und Dokumentationen.
  • Der Vorstand Lehre setzt Arbeitsgruppen ein, die Vorschläge für die Lösung übergeordneter Probleme erarbeiten. Er setzt sich zusammen aus der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, drei Studiendekanen, zwei Studierendenvertretern und dem Sprecher der wissenschaftlichen Mitarbeiter.
  • Das Parlament Lehre berät über die Vorschläge des Vorstands Lehre und stellt sie dem Hochschulpräsidium vor. In ihm sitzen die Vorstandsmitglieder, die weiteren Studiendekane, zwei weitere Studierende und die Frauenbeauftragte.

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