• 9.1.2023
  • Lesezeit: 3 Min.

Ein Vorschlag der TUM Future Learning Initiative lieferte den Impuls für mehr Pausen in der Lehre

Einfach mal Pause machen

Die nächste Klausur steht an, also heißt es lernen, lernen, lernen! Vielleicht wäre es allerdings viel besser, erst einmal Pause zu machen. Denn um Gelerntes auch wirklich verarbeiten und speichern zu können, braucht unser Gehirn regelmäßige Erholungsphasen. Die Hochschuldidaktiker:innen Dr. Alexandra Strasser und Denis Sedlmeier von ProLehre wollen solche Phasen in der Lehre an der TUM systematisch ermöglichen. Sie haben deshalb ein studentisches Projekt aufgegriffen, das bei der ersten TUM Future Learning Initiative ausgezeichnet wurde.

Aktive Pause während der Vorlesung: Prof. Diepold ist im Hörsaal von hinten zu sehen, wie er die Arme nach oben reckt, vor ihm Studierende, ebenfalls mit nach oben gereckten Armen TUM / ProLehre
Aktive Pausen sind eine gute Möglichkeit, um Körper und Geist während der Lehrveranstaltung zu erfrischen

Wenn die Prüfungsphase naht und der Lernstoff überwältigend scheint, gönnen sich viele Studierende kaum Pausen. Doch gerade dann sind sie besonders wichtig. Und das gilt nicht nur für die Vorbereitung von Klausuren. Auch in den täglichen Lehrveranstaltungen sind Erholungsphasen wichtig – denn die braucht das Gehirn, um das Gelernte vom Arbeits- ins Langzeitgedächtnis zu bringen.

Den mentalen Schreibtisch aufräumen

„Unser Arbeitsgedächtnis ist unser mentaler Schreibtisch“, erklärt Dr. Alexandra Strasser. „Wenn er voll ist, ist er voll, und dann wird es unübersichtlich. Deshalb ist es wichtig, dass man den Schreibtisch immer wieder aufräumt.“ Und das geht am besten in einer kurzen Arbeitspause, in der die Gedanken schweifen, neue Verknüpfungen und Assoziationen entstehen können. Dabei können solche Pausen ganz unterschiedlich sein: In biologischen Pausen können Studierende etwas essen oder frische Luft schnappen, in sozialen Pausen sich mit ihren Kommiliton:innen austauschen oder in aktiven Pausen mit kurzen Bewegungseinheiten Geist und Körper erfrischen.

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Bei Klaus Diepold, Professor an der TUM School of Computation, Information and Technology, sind solche aktiven Pausen schon lange fester Bestandteil seiner Vorlesungen. Seit er vor rund zwanzig Jahren einen ProLehre-Workshop zu aktivierenden Lehrmethoden besucht hat, integriert er kurze Bewegungsphasen in seine Lehrveranstaltungen – egal, ob 20 oder 800 Studierende da sind. Und die sind begeistert: „Man ist direkt motivierter dabei“, berichtet Omar, der Elektrotechnik und Informationstechnik studiert.

Solche Ideen und Angebote wollen Dr. Alexandra Strasser und Denis Sedlmeier allen Lehrenden zugänglich machen. Gemeinsam mit Dr. Sofia Vio haben sie ein Wiki aufgebaut, in dem Informationen und Material zu verschiedenen Pausenformen gesammelt sind, die Lehrende in ihre Lehrveranstaltungen integrieren können.

Anregung durch die TUM Future Learning Initiative

Einen wichtigen Impuls dafür lieferte „Breakmore“. Das studentische Projekt, das aus der TUM: Junge Akademie hervorgegangen war, hatte es sich zum Ziel gesetzt, durch ein strukturiertes Pausenprogramm an der TUM die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg in Lehrveranstaltungen zu verbessern. Für dieses Konzept wurde das Team 2020 bei der ersten TUM Future Learning Initiative ausgezeichnet.

Dieser Wettbewerb richtet sich an alle Studierenden der TUM. Sie sind aufgerufen, ihre Ideen für die weitere Verbesserung von Studium und Lehre an der TUM zu entwickeln und zu präsentieren. In diesem Jahr wird die TUM Future Learning Initiative zum zweiten Mal stattfinden. Einreichungen sind voraussichtlich ab März 2023 möglich. Dank der Proposals der Studierenden können neuartige Lösungen umgesetzt werden, die zum Beispiel dabei helfen können, die TUM nachhaltiger zu machen, die Potenziale der Digitalisierung in der Lehre kreativ zu nutzen – oder eben dabei, einfach einmal Pause zu machen.

Technische Universität München

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