• 5.12.2019
  • Lesezeit: 2 Min.

Chemiker und Informatiker erhalten bedeutendste DFG-Auszeichnung

Leibniz-Preise für Thorsten Bach und Thomas Neumann

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet zwei Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2020 aus: Thorsten Bach, Professor für Organische Chemie, und Thomas Neumann, Professor für Datenbanksysteme. Die Preise werden jährlich an bis zu zehn Forscherinnen und Forscher vergeben und sind mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert.

Prof. Thorsten Bach (links) und Prof. Thomas Neumann Astrid Eckert / TUM
Der Chemiker Prof. Thorsten Bach (links) und der Informatiker Prof. Thomas Neumann werden mit dem mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Das Spezialgebiet von Prof. Thorsten Bach ist die Photochemie. Mit der Verleihung des Leibniz-Preises würdigt die DFG seine richtungsweisenden Arbeiten auf diesem Gebiet und insbesondere seine weltweit beachteten Erfolge bei der Entwicklung der lichtinduzierten enantioselektiven Katalyse.

Lange Zeit galt die Photochemie als grundsätzlich ungeeignet, um chirale Moleküle – also Verbindungen, die sich vom Aufbau her wie die linke zur rechten Hand verhalten – gezielt herzustellen. Mit seiner Forschung hat Bach gezeigt, wie dies möglich ist, und damit ein neues, heute international als Photoredoxkatalyse bekanntes Forschungsgebiet eröffnet.

Thorsten Bach studierte Chemie in Heidelberg und Los Angeles. 1991 wurde er in Marburg promoviert. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Harvard University schloss er seine Habilitation 1996 in Münster ab. Kurze Zeit später folgte er einem Ruf nach Marburg, seit 2000 ist er Lehrstuhlinhaber an der TUM. Er ist Mitglied der Leopoldina und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Spezialist für Datenbanksysteme

Die DFG zeichnet Prof. Thomas Neumann für seine Arbeiten zur effizienten Verwaltung und Analyse großer Datenmengen aus. In den vergangenen Jahren hat Neumann zahlreiche grundlegende Techniken zur Verarbeitung von Anfragen entwickelt. Moderne Datenbankserver nutzen oft 60 oder mehr Rechnerkerne. Mit „HyPer“ hat Thomas Neumann ein System entwickelt, das Arbeitspakete so dynamisch über die Rechnerkerne verteilen kann, dass alle gleichmäßig ausgelastet werden, zugleich aber die Datenlokalität weitgehend erhält. Die DFG stellt heraus, dass Neumann durch die Entwicklung von „HyPer“ das auch für Wirtschaft und Gesellschaft relevante Forschungsgebiet der hauptspeicherbasierten Datenbankenbanksysteme neu ausgerichtet habe. Zugleich sei es ihm gelungen, seine Forschungsergebnisse der Gesellschaft zugänglich zu machen: „HyPer“ wurde über ein Start-up kommerzialisiert, das mittlerweile von einem marktführenden Unternehmen für schnelle interaktive Datenauswertung übernommen wurde.

Thomas Neumann promovierte an der Universität Mannheim, forschte am am Max-Planck Institut für Informatik und wurde 2010 nach seiner Habilitation an der Universität des Saarlands an die TUM berufen. Seine Forschung wurde vielfach ausgezeichnet, 2016 erhielt er beispielsweis einen hochdotierten Consolidator Grant des ERC für sein Projekt CompDB.

20 Leibniz-Preise in den vergangenen Jahren

20 weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TUM wurden vor Thorsten Bach und Thomas Neumann mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet, zuletzt im vergangenen Jahr Prof. Sami Haddadin, Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence, und die Biochemikerin Brenda Schulman, Honorarprofessorin der TUM.

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