• 29.4.2021
  • Lesezeit: 4 Min.

TUM Campus Heilbronn im Zentrum der digitalen Transformation

Kompetenzzentrum für digitale Fabriktransformation

Mit dem Ziel, ein weltweit führendes Kompetenznetzwerk für digitale Fabriktransformation und -innovation aufzubauen, starten die Technische Universität München (TUM), das Automobilunternehmen Audi und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) gemeinsam mit weiteren Partnern eine neue Digitalisierungsoffensive, die „Automotive Initiative 2025“ (AI25). Eine zentrale Rolle wird dabei der TUM Campus Heilbronn einnehmen.

Mit dem Ziel, ein weltweit führendes Kompetenznetzwerk für digitale Fabriktransformation und -innovation aufzubauen, starten Audi, das Fraunhofer-Institut IAO und die TUM die Digitalisierungsoffensive „Automotive Initiative 2025“ (AI25). Stefan Warter / AUDI AG
Mit dem Ziel, ein weltweit führendes Kompetenznetzwerk für digitale Fabriktransformation und -innovation aufzubauen, starten Audi, das Fraunhofer-Institut IAO und die TUM die Digitalisierungsoffensive „Automotive Initiative 2025“ (AI25).

In der „Automotive Initiative 2025“ (AI25) wollen die TU München das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und Audi ihre Kompetenzen in Sachen „Smart Production“ vereinigen und weiter ausbauen. Passende IT-Lösungen und Impulse sollen von den Technologie-Partnern Amazon Web Services (AWS), SAP sowie von Capgemini und dem gemeinsam mit Audi gegründeten Joint Venture XL2 dazu kommen.

Im Rahmen der Initiative soll der Bildungscampus Heilbronn Zentrum eines weltweit führenden Kompetenznetzwerks für digitale Fabriktransformation und -innovation werden. Als Pilot-Werk und Reallabor für den digitalen Wandel wird der Audi-Standort Neckarsulm eine zentrale Rolle einnehmen. 

Mit vereinter Kompetenz zur smarten Fabrik

Innerhalb der kommenden fünf Jahre sollen im Rahmen der AI25 digitale Lösungen für Fahrzeugfertigung und Supply Chain entwickelt, erprobt und in den Serieneinsatz überführt werden – mit dem übergeordneten Ziel die Automobil-Fertigung noch effizienter und flexibler zu gestalten. Dazu wird insbesondere auch die Klein- und Großserienkompetenz am Standort Neckarsulm genutzt. 

„Wir haben an unserem-Standort Neckarsulm bereits heute umfassende Kompetenzen im Bereich der Fahrzeugfertigung, Logistik und Produktions-IT. Diese Fähigkeiten werden wir im Rahmen der Transformation weiter gezielt stärken. Gemeinsam mit unserem engagierten Experten-Team und den Partnern der ‚Automotive Initiative 2025‘ entwickeln wir den Standort zu einem führenden Werk für digitale Produktion und Logistik im Konzern“, sagt Peter Kössler, Vorstand für Produktion und Logistik bei Audi.

Als Teil des Innovations- und IT-Netzwerks der Region Heilbronn-Franken und des Bildungscampus Heilbronn wird der Standort so an zukunftsfähigen und visionären Lösungen wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder der Mensch-Maschine-Interaktion mitarbeiten. 

Um die IT-Innovationen in die Audi-Werke weltweit zu bringen, spielt auch das im vergangenen Jahr von Audi und Capgemini gegründete Joint Venture „XL2“ mit Sitz in Heilbronn eine wichtige Rolle. Wissenschaftlich begleitet durch das Fraunhofer IAO und die Technische Universität München wird XL2 zusammen mit weiteren IT-Experten von Capgemini, SAP und AWS die für eine vernetzte und smarte Fabrik erforderlichen IT-Lösungen entwickeln. 

Lieferkettenübergreifende digitale Plattform

Als Basis für die Zusammenarbeit dient die Digital Production Platform (DPP), in welcher die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme sämtlicher Werke des Volkswagen Konzerns zusammengeführt werden. Die Standorte werden so Teil der Industrial Cloud, die perspektivisch auch die Lieferkette des Konzerns sowie weitere Partner einbinden soll. 

In ihrer Zusammenarbeit setzen die Unternehmen auf die AWS-Technologien in den Bereichen Internet der Dinge (IoT), maschinelles Lernen und Computing Services, die speziell für das Produktionsumfeld entwickelt und auf die Anforderungen der Automobilindustrie erweitert werden.

Zudem wird durch den Einsatz der SAP S/4HANA Plattform die Grundlage für eine nächste Generation von digitalen Produktionsprozessen geschaffen, auf welcher die Unternehmen gemeinschaftlich an Lösungen zur modularen Fertigung und interoperablen Fahrzeuglogistik arbeiten. 

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschung, Wirtschaft und IT nutzen die Unternehmen dabei industriespezifische Anwendungen der SAP Industry Cloud in den Bereichen Maschine Learning, Robotic Process Automation und Business Process Intelligence, welche gesamtheitlich auf die zukünftigen Bedürfnisse zur Automatisierung und Digitalisierung der Automobilindustrie ausgerichtet werden.

Ganzheitliche Betrachtung des digitalen Wandels

„Mit der Automotive Initiative 2025 schaffen wir ein zukunftsweisendes interdisziplinäres Netzwerk zwischen Wissenschaft, Forschung, IT-Unternehmen und Automobilbau. Wissenschaftlich fundiert fördert die Initiative so die digitale Transformation der Automobilproduktion im Gesamtzusammenhang von Technik, Organisation und insbesondere auch der Weiterbildung“, erklärt Professor Helmut Krcmar von der TU München.

„Die AI25 zeichnet sich durch eine ganzheitliche Betrachtung des digitalen Wandels und ihren klaren Realbezug aus. Wir betrachten sowohl strategische Themen als auch konkrete Use Cases, die den digitalen Wandel beschleunigen und neue innovative Impulse setzen”, ergänzt Frank Loydl, Chief Information Officer (CIO) der AUDI AG.

Die Initiative soll darüber hinaus auch eine Ideenschmiede und Impulsgeber für den digitalen Wandel von Produktion und Logistik im gesamten Volkswagen-Konzern werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, die zukünftige IT-Bebauung der Automobil-Werke mitzugestalten und nachhaltig bei Audi aufzubauen. Daraus sollen allgemein gültige Standards für die Transformation definiert werden und konkrete Anwendungsfälle über die Industrial Cloud in allen Konzern-Werken weltweit ausgerollt werden.

Technische Universität München

Corporate Communications Center

Kontakte zum Artikel:

Prof. Dr. Helmut Krcmar
Technische Universität München
Beauftragter des Präsidentn für die Gesamtentwicklung des TUM Campus Heilbronn
Tel.:+49 89 289 19530 – E-Mail: helmut.krcmar@tum.de
 

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