• 10.7.2025
  • Lesezeit: 4 Min.

Rückblick auf das Kunstareal-Fest 2025

Wissenschaft aus der TUM bewegt das Kunstareal

Die TUM liegt mittendrin im Münchner Kunstareal – einem der wichtigsten Kulturstandorte Europas. Mit kreativen Ideen und Projekten waren Forschende, Studierende und Mitarbeitende der TUM deswegen auch beim Kunstareal-Fest 2025 wieder dabei, um Wissenschaft, Technologie und gesellschaftliche Fragen ganz neu erfahrbar zu machen.

Beim Kunstarealfest 2025 ist die Licht- und Klanginstallation "Sonic Revolutions / Heaven's Caroussel" des Künstlers Tim Otto Roth vor der Alten Pinakothek zu sehen. Die Installation ist in Kooperation des TUM Center for Culture and Arts und der Professur für Audio-Signalverarbeitung an der TUM (Prof. Seeber) entstanden. Andreas Heddergott / TUM; Kunstwerk von Tim Otto Roth
Bis 13. Juli jeden Abend vor der Alten Pinakothek: Die Licht- und Klanginstallation "Sonic Revolutions" von Tim Otto Roth.

Manche tanzten, manche lagen einfach nur auf ihren Picknikdecken in der Abendsonne und ließen sich von den Klängen verzaubern, als sich die leuchtenden und rotierenden Lautsprecher des Künstlers Dr. Tim Otto Roth vor der Alten Pinakothek in den Himmel hoben – wie an jedem dieser warmen Juni-Abende des Kunstareal-Fests 2025. Mit dem dreitägigen Festival feierten die Museen und Institutionen des Münchner Kunstareals von 27-29 Juni diesen einzigartigen Kulturstandort im Herzen der Stadt.

Wissenschaft mit Kunst verbinden, das war das Ziel dieser Installation mit dem Titel „Sonic Revolutions“. Sie wurde vom Center for Culture and Arts und dem Forscher Bernhard Seeber, Professor an der TUM für Audio-Signalverarbeitung, initiiert.

Klänge in Bewegung

Sogar schon beim Aufbau und den ersten Testläufen hatte der Kran mit den leuchtenden Lautsprecherkugeln daran die Aufmerksamkeit einiger Besucherinnen und Besucher auf sich gezogen. So kamen die Macherinnen und Macher immer wieder mit dem Publikum ins Gespräch.

„Schalle analysieren, verändern, synthetisieren und bewerten“, erklärt Prof. Seeber, „sind seit fast 60 Jahren Forschungsthemen an der TUM.“ Dieses Kunstwerk greife nun ältere Analyseverfahren auf, „und es schlägt eine Brücke zur aktuellen Forschung der Professur für Audio-Signalverarbeitung“, sagt Seeber. „Zu bewegten Schallquellen und zur Analyse und Synthese von akustischen Szenen in der virtuellen Realität“.

„Sonic Revolution“ ist noch bis Sonntag, 13. Juli, jeden Abend vor der Alten Pinakothek zu erleben. Als Höhepunkt der Präsentation erklingt vom 11. bis 13. Juli 2025 unter dem Titel „Ludwig & Joseph – Beethoven meets Fourier“ eine Bearbeitung von Ludwig van Beethovens „Großer Fuge“ op. 133 für das himmlische Karussel.

Kunstareal-Fest: Rund um den Münchner Innenstadt-Campus der TUM

Forschende, Studierende und Mitarbeitende der TUM haben sich mit einigen weiteren Beiträgen an dem Festival beteiligt.

Rund um den Innenstadt-Campus unserer Universität machten sie Forschung, Technologie und gesellschaftliche Fragen erfahrbar. Im Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne gab es Gespräche zur aktuellen Ausstellung „TREES, TIME, ARCHITECTURE“, die das Potenzial von Bäumen als lebendige Bauelemente untersucht. Es gab Tanz-Interventionen, Workshops und einen Science Escape Room.

Europas Sterne zum Leuchten bringen

Bei der Lichtinstallation „Europe – Move Your Stars“ an der Hochschule für Politik an der TUM (HfP)  zappelten, tanzten und sprinteten Besucherinnen und Besucher, um die Sterne Europas auf blauer Oberfläche in Bewegung zu setzen. Möglich machten das zwei mit Motion Tracking verbundene Beamer, die den Außenbereich vor der HfP besonders am Abend zum Leuchten brachten. Dazu lief mit Unterstützung von KI komponierte elektronische Musik.

„Wir wollten gemeinsam mit jink.one das Thema ‚Freiheit‘ spielerisch aufgreifen und die Besuchenden zum Nachdenken über die Kraft der Demokratie anregen“, erzählt Yvonne Holzmeier von der HfP.

Aufführung der Choreografie "Ubuntu" durch Studierende der TUM in der Rotunde der Pinakothek der Moderne während des Kunstareal-Fests 2025. Die Choreografie ist Ergebnis eines einwöchigen Workshops im Rahmen des Projekts "TUM tanzt!" Andreas Heddergott / TUM
Choreografie in der Rotunde der Pinakothek der Moderne: In nur einer Woche sind Studierende ganz verschiedener Fächer zu einer kleinen Tanzkompanie zusammengewachsen.

TUM tanzt! schafft neue Begegnungen

„TUM tanzt!“ lud ein, selbst mitzumachen und neue Bewegungsformen zu entdecken. Dazu gab es Workshops, Performances und Diskussionen an allen drei Tagen. Tanz wurde als Kunstform und wissenschaftlich-interaktiv vermittelt.

„Es ist eine ganz besondere Art sich auszudrücken, in Kontakt zu kommen, mit sich und anderen“, sagt Lisa Lugo, die in der Angewandten Sportwissenschaft unterrichtet. Sie hat „TUM tanzt!“ gemeinsam mit ihrer Kollegin Tina Schwendtner und mit Prof. Felix Mayer initiiert. Es ist  Gemeinschaftsproduktion an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst, zwischen der Angewandten Sportwissenschaft an der TUM School of Medicine and Health sowie dem Center for Culture and Arts (CCA).

Workshops zu Modern Jazz, Kreativem Tanz, Hip Hop und Community Dance bewegten Studierende genau wie große und kleine Festival-Gäste. Bei „roboTICKS“ begegnete der Tänzer Ludger Lamers seinem robotischen Double in der Immatrikulationshalle, und lud das Publikum zu einer angeregten Diskussion über Mensch-Maschine-Interaktion ein.

Ein besonderes Highlight: Das Projekt „Ubuntu“. Studierende aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen wuchsen in nur sechs Probentagen zu einer Tanzkompanie zusammen und präsentieren eine Choreografie in der Rotunde der Pinakothek der Moderne. „Dass wir im wertschätzenden Miteinander viel Größeres erreichen können“, für die Choreografien Dr. Ellen Steinmüller von ExisTanz war dies eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt.

Doch nicht nur die Tänzerinnen und Tänzer wuchsen zusammen, entwickelten sich weiter durch diese intensive Erfahrung – auch das Publikum staunte über das Ergebnis. „Einfach berührend und bewundernswert“, schrieb jemand. „Dieser intensive Fokus auf die Bewegung – und wie einfach alle sich gemeinsam bewegt haben.“

Besucherinnen und Besucher des Kunstareal-Fests 2025 lösen ein Rätsel im Science Escape Room "Escape from Carbonia", der von Studierenden, Promovierenden und Mitarbeitenden der TUM und des Exzellenzclusters e-conversion für das Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie entwickelt wurde. Andreas Heddergott / TUM
Eine neue Technologie für die Energie der Zukunft konnten Spielerinnen und Spieler im Escape Room entschlüsseln.

Im Escape Room den Code der Zukunftsenergie knacken

Wissenschaft zum Mitmachen: Das bot auch auch der Science Escape Room ein, den es am Sonntag beim Familienprogramm im Museum Mineralogia zu knacken gab. Entwickelt hatten das Spiel Studierende, Promovierende und Mitarbeitende der TUM und des Exzellenzcluster e-conversion für das Wissenschaftsjahr 2025 mit seinem Thema „Zukunftsenergie“.

Um diese Energie ging es bei „Escape from Carbonia“: Grundlagenforschung zu erneuerbaren Energien verstehen und ihre Relevanz für den Klimawandel. Auf dieser Weltraum-Mission begaben sich Spielerinnen und Spieler von jung bis alt auf die Suche nach versteckten Hinweisen, sie puzzelten und experimentierten – und entschlüsselten eine neue Technologie für die Energie der Zukunft.

Da machten sogar chemischen Formeln Spaß – oder die Bandlücken von Halbleitern und die Oberflächen-Strukturen von Katalysatoren.

Technische Universität München

Kontakte zum Artikel:

TUM Center for Culture and Arts
Prof. Felix Mayer
Augustenstr. 44, 2. Stock
80333 München
info.ccaspam prevention@lll.tum.de

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