10 Jahre TUfast:
TUM-Studis bauen weltklasse Rennautos
Insgesamt 13 Rennautos hat TUfast in den letzten zehn Jahren entwickelt. Der schnellste gewinnt, so einfach ist das hier nicht. Die Formula Student ist ein Konstruktionswettbewerb. Die Autos treten in insgesamt acht Disziplinen an: Gemessen wird zum Beispiel die Beschleunigung auf einer Strecke von 75 Metern. Die Wagen fahren eine liegende Acht zur Feststellung der Querbeschleunigung oder 22 km am Stück. „Hier fallen meist 30 % der Wagen aus“, erläutert Stefan Fischer, Teamleiter Organisation bei TUfast. „Es gibt einen Fahrerwechsel, der Motor wird ausgeschaltet. Etliche springen danach gar nicht mehr an.“
Neue Kategorie "Electric"
Die Königsdisziplin ist das Engineering Design. Hier werden die Konstrukteure von den Judges interviewt und müssen ihre Entwicklung erläutern. Wurde die Ingenieurlösung verstanden? Hat man alles selbst erdacht und umgesetzt? Seit 2011 geht TUfast auch in der neuen Kategorie „Electric“ an den Start. Das Team baut nun zwei Wägen: einen mit Verbrennungsmotor, einen mit Elektroantrieb.
„Die Herausforderung liegt darin, zwei verschiedene Antriebsstränge in ein möglichst gleiches Chassis zu bekommen, um Entwicklungsarbeit zu sparen“, so Fischer. Das Monocoque, die selbsttragende Karosserie, wird aus carbonfaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK, hergestellt. „Hier liegt eine der größten Eigenleistungen des Teams.“, erklärt er. „Wir laminieren die Monocoques selbst. Zum Aushärten des Laminats dürfen wir den Autoclaven des Lehrstuhls für Leichtbau benutzen.“
Erfahrungen statt Credits
Das Team umfasst momentan über 60 aktive Mitglieder aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, BWL und Physik. Zwei davon sind Frauen. Katrin von Berg ist für die Finanzen von TUfast verantwortlich. Worin liegt für sie der Reiz? „Innerhalb eines Jahres sieht man ein ungeheures Ergebnis: ein konkurrenzfähiger Rennwagen! Ein Ziel wird gesetzt und in kurzer Zeit erreicht. Das fasziniert mich am meisten.“ Credits gebe es dafür keine. Unwichtig: „Hier lernen wir Organisation, Kommunikation und Zeitmanagement. Das ist unbezahlbar.“