• 15.12.2015

AStA-Vorsitz Constantin Heffner:

Kein Kampf gegen Windmühlen

Studienordnungen, neue Lernräume, Semesterticket – viele Aufgaben für die Studierendenvertreter im Wintersemester 2015/16. Constantin Heffner ist der neue Vorsitzende des Fachschaftenrats. <br /><br />

"An der TUM ist das Mitspracherecht von uns Studis groß." Constantin Heffner ist der neue AStA-Vorsitz an der TUM. (Foto: Maren Willkomm)
"An der TUM ist das Mitspracherecht von uns Studis groß." Constantin Heffner ist der neue AStA-Vorsitz an der TUM. (Foto: Maren Willkomm)

Constantin, Du bist an der TUM der Fachschaftenratsvorsitzende – ein Zungenbrecher. Was ist das für ein Amt?

Heffner: An der TUM gibt es insgesamt 20 Fachschaften, in denen sich zum Teil bis zu 100 Studis engagieren. Alle Fachschaften bilden gemeinsam den Fachschaftenrat und wählen dessen Vorsitz. Zugleich bin ich Vorsitz des Allgemeinen Studentischen Ausschusses (AStA), der quasi die Exekutive der Studis darstellt. Hier sind viele Veranstalter und hochschulpolitisch Engagierte vereint. Vom AStA bin ich nicht gewählt, daher ist das eine besondere Herausforderung. Die Lager zusammenzubringen ist ein Großteil meines Jobs.

Eine wichtige Aufgabe des Vorsitzenden sind die Studienordnungen. Ist das nicht etwas dröge?

An der TUM ist das Mitspracherecht von uns Studis groß. Die Hochschulleitung räumt uns da mehr ein, als vorgeschrieben wäre, das ist großartig. Vizepräsident Prof. Müller (Anmerk.: Prof. Gerhard Müller, Vizepräsident für Studium und Lehre) ist unseren Ideen gegenüber total offen. Das macht Spaß, weil wir wirklich was bewegen können. Studienordnungen entwickeln - das mag nach trockener Materie klingen, ist aber spannend und wichtig, denn jede/r Studierende ist direkt betroffen. Unsere Maxime ist immer: Ist das, was am Reißbrett geplant wird, wirklich studierbar?

Stark beteiligt sind die Studis auch bei den „Häusern der Studierenden“, die jetzt entstehen.

Generell stelle ich an der TUM fest: Unsere Mitwirkung ist gefragt. Das ist kein Kampf gegen Windmühlen. Das gilt genauso für die drei Häuser: In Garching entsteht ein Neubau nördlich vom Maschinenwesen, am WZW wird das historische Gebäude der Versuchsbrennerei renoviert. Am Stammgelände ein Haus an der Gabelsbergerstraße. In den Häusern werden vor allem Lern- und Gruppenräume sein, in Garching auch ein Musikraum. Wir Studis sind in der jetzigen Konzeptphase stark eingebunden: Was brauchen wir, wie sollen die Räume ausgestattet sein und so weiter.

Stichwort „Raum in München“ – drängendstes Problem der Studis ist nach wie vor die Wohnungsknappheit.

Bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen ist ein Mammutprojekt. Da muss auf verschiedensten Ebenen gesprochen werden. Dadurch, dass momentan so viele Flüchtlinge zu uns kommen, wird freier Wohnraum dringend anderweitig benötigt. Naturgemäß rücken die Studis da auf der Liste einen Platz nach unten.

Wichtiger Punkt in Deiner Amtszeit: Bald wird sich entscheiden, wie es mit dem Semesterticket weitergeht.

Wir warten derzeit auf ein neues Angebot des MVV. Die Verkehrsbetriebe haben eine Marktforschungsstudie in Auftrag gegeben, die Ergebnisse werden für Februar erwartet. Befragt wurden und werden immer noch Studierende in drei Wellen über Telefoninterviews. Gefragt wird unter anderem nach dem Wohn- und Studienort, nach der Nutzung des Semestertickets und des ÖPNV bzw. anderer Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad.

Was passiert, wenn die Studie abgeschlossen ist?

Welche Folgen die Marktforschungsstudie für das Semesterticket haben wird, können wir leider noch nicht absehen. Anfang März wird uns der MVV voraussichtlich ein neues Angebot machen. Für uns stellt sich dann die Frage: Wie gehen wir damit um? Ist wieder eine Urabstimmung nötig?

An sich spricht alles dafür, die Konditionen beizubehalten.


Absolut. Bis jetzt ist das Semesterticket ein voller Erfolg: Die Käuferquote liegt bei rund 70%. Das heißt, dass über zwei Drittel aller TUM-, LMU- und HM-Studis die IsarCard Semester erworben haben. Wir wollen uns für die Verstetigung unter bezahlbaren Bedingungen einsetzen.

Neben Deinem Engagement in der Hochschulpolitik studierst Du Umweltingenieurwesen. Wo siehst Du Dich in ein paar Jahren?

Was will ich später mal machen... Als Ingenieur zu arbeiten wäre schon interessant, denn ich bin für praktische Lösungen. Aber die politische Arbeit macht auch viel Spaß. Vielleicht gibt es da für später eine Überschneidung. Auf jeden Fall hoffe ich im Master irgendetwas Interdisziplinäres machen zu können. An der TUM gibt es da ja sehr viele Möglichkeiten, zum Beispiel am MCTS (Munich Center for Technology in Society).

(Interview: Verena Meinecke)

Constantin Heffner (22) studiert im 5. Semester Bachelor Umweltingenieurwesen. Er stammt aus Ismaning und ging in Garching zur Schule. Als Schüler organisierte er das Festival OpenAir am Garchinger See. Vor dem Studium an der TUM reiste Constantin ein halbes Jahr durch Südamerika, er hat Verwandte in Argentinien. An der TUM engagierte er sich zunächst in der Fachschaft BUV und war Hauptorganisator des Brückenfestes. Im Fachschaftenrat ist er seit eineinhalb Jahren. Kontakt: heffnerspam prevention@fs.tum.de

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