• 27.6.2017

Studi-Vertreterin Olivia:

„Studieren in Straubing hat Potenzial“

Im Wintersemester starten drei neue Studiengänge am TUM Campus in Straubing: TUM-BWL mit Schwerpunkt Nachwachsende Rohstoffe, Chemische Biotechnologie und Biomassetechnologie. Olivia kennt den Standort von Beginn an. Die Studierendenvertreterin gewährt erste Einblicke, was die künftigen Studierenden am neuen Campusareal erwartet.

Straubinger Studentin der ersten Stunde: Olivia schätzt unter anderem das gute Betreuungsverhältnis. (Foto: Wissenschaftszentrum Straubing)
Straubinger Studentin der ersten Stunde: Olivia schätzt unter anderem das gute Betreuungsverhältnis. (Foto: Wissenschaftszentrum Straubing)

TUMstudinews: Olivia, bisher studieren rund 250 Bachelor- und Masterstudenten Nachwachsende Rohstoffe in Straubing. Wie muss man sich den Campus vorstellen?

Olivia: Schon in seiner Entstehung ist der Straubinger Campus untypisch: Denn er war gar nicht als solcher vorgesehen. Ursprünglich angedacht war ein Forschungszentrum für Nachwachsende Rohstoffe, an dem Kompetenzen geballt werden sollten. Es haben sich staatliche Institutionen, ein Wissenschaftszentrum für angewandte Wissenschaft und Forschung, ein Technologiezentrum und ein Lobby-Verein hier angesiedelt.

Wie wurde dann ein Campus daraus?

Auch wieder untypisch, nämlich von oben nach unten: Zuerst wurden Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt, weil das sowieso gut zu einem Forschungszentrum gepasst hat. Bald darauf wurde dann ein Masterstudiengang für Nachwachsende Rohstoffe angeboten, weil die große Interdisziplinarität am Forschungszentrum eine ideale Ausgangslage bietet, um Absolventen als „Allrounder“ ins Berufsleben zu entlassen. Das Masterangebot wurde sehr gut angenommen, deswegen gibt es seit vier Jahren auch einen Bachelorstudiengang.

Wie sind die örtlichen Gegebenheiten für die Studierenden? Gibt es überhaupt genug Platz für alle?

Ja, es ist genug Platz da. Auch wird der Campus ständig weiter ausgebaut. Wir sind zum Teil in einem modern renovierten, alten Klostergebäude untergebracht. Im Jahr 2009 wurde zudem ein Neubau fertiggestellt.

Es entsteht aber noch mehr, oder?

Vor wenigen Wochen war der Spatenstich für einen weiteren Neubau mit Vorlesungs- und Seminarräumen, der in zwei Jahren fertig sein soll. Der Campus ist relativ nah am Stadtzentrum, das hat Vorteile, aber bringt natürlich schon ein grundsätzliches Platzproblem für weitere Bauten mit sich.

Wie ist die Stimmung am Campus?

Straubing ist ein sehr kleiner Standort. Wir sind insgesamt 250 Studierende, das heißt man kennt sich. Nicht nur untereinander, sondern auch zu den Doktoranden und Professoren besteht ein sehr gutes Miteinander. Die Wege sind kurz und unbürokratisch und es herrscht eine sehr angenehme Politik der offenen Türen.

Das klingt nach einem optimalen Betreuungsverhältnis.

Das gute Betreuungsverhältnis in Straubing spielt natürlich eine große Rolle für den Verlauf eines Studiums: Von 40 bis 45 Studienanfängern pro Studiengang beenden zwischen 30 und 35 ihr Studium mit Abschluss.

Die Stadt Straubing ist recht klein. Ist das ein Vorteil oder eher ein Nachteil?

Mit 45.000 Einwohnern ist Straubing eine sehr entspannte Stadt. Hier gibt es alles, was man braucht, aber es fehlt die extreme Großstadthektik. Wenig Verkehrsaufkommen, kurze Wege, man kommt mit dem Rad schnell von A nach B.

Wie sieht es mit dem Wohnen aus?

Jahrelange Wohnungssuche oder hohe Mietpreise sind hier kein großes Thema. Eine Wohnung für sich allein ist in Straubing für Studierende bezahlbar. Beliebt sind auch Dreier- bis Fünfer-WGs im Stadtzentrum mit 150m und mehreren Dachterrassen für 400 Euro. Das gibt es in München so nicht. Dafür ist in Straubing kulturell nicht so viel geboten. Es gibt Cafés und Kneipen, aber wenige Kleinkunstbühnen oder ein florierendes Nachtleben. WG-Partys sind hier gang und gäbe.

Die Studiengänge werden alle an TUM-Fakultäten an anderen Standorten angeschlossen sein. Wie ist der Kontakt zu den anderen TUM-Standorten?

Bisher ist das alles recht einfach, da es ja nur den Bachelor- und Masterstudiengang Nachwachsende Rohstoffe gibt. Das heißt, wir Studierenden sind derzeit alle einer gemeinsamen Studienfakultät zugeordnet, der Agrar- und Gartenbauwissenschaften an der Fakultät WZW.

Wie sind die Studis organisiert?

In der entsprechenden Fachschaft in Freising sind wir Straubinger sowohl als gewählte, als auch als sonstige Mitglieder aktiv. Auch im Fachschaftenrat engagieren wir uns als Straubinger auf diesem Weg direkt. Klar bedarf es persönlichen Engagements, alle zwei Wochen von Straubing nach Freising, bzw. alle drei Wochen ins Stammgelände zu fahren, aber das ist uns die gute Zusammenarbeit mit der Fachschaft Agrar- und Gartenbauwissenschaften und dem Fachschaftenrat wert. Zusätzlich gibt es am Straubinger Campus noch eine eigene Studierendenvertretung, die sich vor Ort studiengangsunabhängig um die Belange der Studierenden kümmert und den reibungslosen Austausch mit den anderen studentischen Gremien an der TUM sicherstellt.

Wo sind die neuen Studiengänge angesiedelt?

Die neuen Studiengänge werden teilweise anderen Studienfakultäten bzw. Fakultäten zugeordnet werden. Wir hoffen, dass auch hier funktionierende Netzwerke und ein gutes Miteinander aufgebaut werden können.

Was wird sich Deiner Meinung nach durch die neuen Studiengänge ändern?

Studieren in Straubing hat Potenzial als interdisziplinärer Standort mit dem Schwerpunkt auf Nachwachsende Rohstoffe. Das wird nie die großen Massen anziehen, aber ist perfekt für die, die sich bereits durch den Studiengang abheben wollen und sich bereits im Studium optimal auf die Interdisziplinarität eines Jobs im Bereich Nachwachsende Rohstoffe, Nachhaltigkeit und Biotechnologie vorbereiten wollen.

(Interview: Sabrina Czechofsky)


Olivia studiert Nachwachsende Rohstoffe mit Schwerpunkt „Chemisch-stoffliche Nutzung“ im zweiten Mastersemester. Die Sprecherin der Studierendenvertretung des Campus engagiert sich in der Fachschaft Agrar-und Gartenbauwissenschaften. Auch ihren Bachelor hat sie bereits in Straubing gemacht, im ersten Jahrgang in Straubing. So ist sie Zeugin der umfangreichen Entwicklung des Campus Straubing geworden.

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