Münchner Allianz der Herzchirurgie
Spitzenberufung in der Kinderherzchirurgie
Jedes 100. Kind kommt mit einem Herzfehler auf die Welt. Die kleinen Patienten sind häufig bereits als Säuglinge auf komplexe Operationen oder sogar Herztransplantationen angewiesen. Mit rund 700 Eingriffen pro Jahr - davon 600 am DHM der TUM - ist München eines der großen kinderherzchirurgischen Zentren Europas. Bisher wurde getrennt am DHM und dem LMU-Klinikum in Großhadern operiert. Mit Prof. Jürgen Hörer arbeiten nun erstmals alle kinderherzchirurgischen Institutionen Münchens abgestimmt zusammen.
Bündelung der bestehenden Expertisen
Die Kinderherzchirurgie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, weil immer bessere Operations- und Diagnosetechniken viele angeborenen Herzfehler frühzeitig behandelbar machen. Dabei erreichen viele Patienten durch die bessere Versorgung das Erwachsenenalter, müssen aber aufgrund ihrer Krankengeschichte weiter beobachtet und gegebenenfalls operiert werden. Auch sie sind Patienten der kinderherzchirurgischen Kliniken. Mit der Berufung von Jürgen Hörer an die TUM erweitern die Allianzpartner ihre Expertise und folgen der wachsenden Spezialisierung in der herzchirurgischen Versorgung von Kindern.
Jürgen Hörer wird deshalb an allen drei Institutionen tätig sein: Er ist Professor für Chirurgie Angeborener Herzfehler und Kinderherzchirurgie an der TUM und Direktor der neu für ihn eingerichteten Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchirurgie am DHM. Gleichzeitig ist er für die kinderherzchirurgische Versorgung am Klinikum der Universität München Großhadern sowie für die dortige Ausbildung von Kinderherzchirurgen verantwortlich. Er leitet dort die Sektion Kinderherzchirurgie. Künftig bieten die Partner das gesamte Spektrum der Kinderherzchirurgie an beiden Standorten an, wobei die Schwerpunkte an der TUM und dem DHM bei der komplexen Neugeborenenchirurgie liegen; Großhadern ist neben der familienorientierten Betreuung von Neugeborenen - zusammen mit ihren Müttern - auch für Kunstherzen, Transplantationen und die minimalinvasive Behandlung (interventionelle Kinderkardiologie) zuständig.
„Die TUM hat seit der Angliederung des Deutschen Herzzentrums schon über zwei Jahrzehnte die Münchner Kinderherzchirurgie entscheidend geprägt.”— Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM
„Die TUM hat seit der Angliederung des Deutschen Herzzentrums schon über zwei Jahrzehnte die Münchner Kinderherzchirurgie entscheidend geprägt. Mit Professor Hörer stärken wir nicht nur in München, sondern deutschlandweit diese so wichtige Disziplin. Wir freuen uns, dass wir mit ihm einen äußerst versierten Operateur und exzellenten Wissenschaftler gewinnen konnten, der das breite Expertenspektrum für angeborene Herzfehler nunmehr vervollständigt“, sagt Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM.
„Professor Hörer kehrt als einer der führenden Chirurgen für angeborene Herzfehler ans Deutsche Herzzentrum München zurück. Die neue Klinik für Kinderherzchirurgie trägt der besonderen Bedeutung dieser anspruchsvollen Disziplin Rechnung. Für München ist auch der neue standortübergreifende Ansatz wichtig, um die Expertise in einem Lehrstuhl zum Wohle unserer herzkranken Kinder zu bündeln“, sagt Prof. Dr. Peter Ewert, Ärztlicher Direktor des DHM.
Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums der Universität München: „Die Versorgung herzkranker Kinder wird durch die einzigartige Zusammenarbeit der beiden Münchner Universitäten auf ein neues Niveau gehoben. Das Klinikum der Universität München ist sowohl in der Kinderkardiologie als auch in der Herzchirurgie hervorragend aufgestellt. Durch Professor Hörer wird dieses Spektrum nun mit der Kinderherzchirurgie perfekt abgerundet, da vor allem Neugeborene mit Herzfehlern zusammen mit ihren Müttern jetzt wieder familienorientiert in Großhadern behandelt werden können.“
Vita von Prof. Jürgen Hörer
Prof. Jürgen Hörer studierte Medizin an der Universität des Saarlandes, der Université de Paris VI und dem Inselspital Bern. Anschließend war er als Assistenzarzt von 2001 bis 2008 am DHM in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie tätig. Seit 2008 war er als leitender Oberarzt und drei Jahre später als Stellvertretender Abteilungsleiter der Chirurgie angeborener Herzfehler am DHM beschäftigt. Mit seiner Habilitation an der TUM (2008) und der Ernennung zum außerplanmäßigen Professor (2015) komplettierte er seinen klinischen Werdegang. Seit 2015 war er Professor an der Université Paris XI, verbunden mit der Leitung der Kinderherzchirurgie am Krankenhaus Hospital Marie Lannelongue.
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