• 25.10.2022
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Erster Sustainability Day der TUM am 27. Oktober 2022

Straubinger Studentin ist EU-Jugendbotschafterin für die Bioökonomie

Olivia Mrozinski studiert im Bachelor Technologie Biogener Rohstoffe am TUM Campus Straubing. Seit Kurzem gehört sie mit zwei Kommilitonen zu den 15 EU-Jugendbotschaftern für die Bioökonomie. Ihr Ziel: unter anderem die Europäische Kommission für einen nachhaltigen Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft zu sensibilisieren.

TUM-Studentin Olivia Mrozinski ist EU-Jugendbotschafterin für Bioökonomik. Andreas Heddergott / TUM
Nachhaltige Gestaltung und internationale Vernetzung: TUM-Studentin Olivia Mrozinski ist EU-Jugendbotschafterin für Bioökonomik.

Frau Mrozinski, wie kam es dazu, dass Sie nun als EU Bioeconomy Youth Ambassador der jüngeren Generation eine Stimme geben?

Olivia Mrozinski: Im Frühjahr habe ich in den Sozialen Medien gelesen, dass die Europäische Kommission ein Programm für Bioökonomie-Botschafter anbietet und Jugendliche daran teilnehmen können. Zusammen mit meinen Kommilitonen Matteo Bifone und Philipp Schabert habe ich mich beworben.

Sie drei haben sich unter insgesamt 325 Mitbewerbenden durchgesetzt, Gratulation.

Als wir im Sommer dieses Jahres erfahren haben, dass wir zu den 15 auserwählten EU-Jugendbotschaftern gehören, haben wir uns natürlich wahnsinnig gefreut. Nun fühle ich mich geehrt, als einzige Studentin Deutschlands die TUM und ihren Campus Straubing unter anderem in Brüssel vertreten zu dürfen.

Was hat Sie dazu bewogen, sich für das Programm zu bewerben?

Der Menschheit läuft die Zeit davon. Der Klimawandel ist nicht nur ein Problem der Zukunft, sondern der Gegenwart und es bedarf nicht nur einer Generation zu handeln, sondern alle Altersstufen müssen an einem Strang ziehen. Als Studentin an einem Campus für Nachhaltigkeit will ich zum Wandel in allen Lebensbereichen beitragen, um unseren Planeten nachhaltiger zu gestalten. Ich interessiere mich für alle Themen rund um die Bioökonomie. Nun kann ich als Jugendbotschafterin aktiv an der Gestaltung dieses nachhaltigen Wandels mitwirken.

Die TUM-Studierenden Matteo Bifone, Olivia Mrozinski und Philipp Schabert (v.l.n.r.) gehören zu den EU Bioeconomy Youth Ambassadors. Andreas Heddergott / TUM
Die TUM-Studierenden Matteo Bifone, Olivia Mrozinski und Philipp Schabert (v.l.n.r.) gehören zu den EU Bioeconomy Youth Ambassadors.

Für viele mag der Begriff „Bioökonomie“ etwas sperrig klingen. Was bedeutet er für Sie?

Generell ist die Bioökonomie ein neues Wirtschaftsmodell, das auf nachwachsende Rohstoffe als Grundlage für Nahrungsmittel, Energie und Industrieprodukte anstatt auf fossile Ressourcen wie Kohle, Erdöl und Erdgas setzt. Ein wichtiger Aspekt für ein zukunftsfähiges Gesellschaftssystem ist dabei auch die Kreislaufwirtschaft. So können wir zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen und wettbewerbsfähig bleiben, ohne gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachteile erleiden zu müssen. Für diesen nachhaltigen Rohstoff- und Energiewandel braucht es nicht nur Eigenverantwortung und Selbstreflexion der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen.

Muss die Menschheit auch ihr Konsumverhalten überdenken?

Als Menschen, die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Erde hinterlassen wollen, sollten wir bewusster konsumieren. Zudem müssen Gesellschaft und Wirtschaft ihr Verlangen nach unendlichem Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen beenden.

Was umfasst Ihr Engagement als EU-Jugendbotschafterin für Bioökonomie?

Ich persönlich fungiere in der zweijährigen Amtszeit als Ansprechpartnerin für nachhaltige Gestaltung und internationale Vernetzung. Die Botschafter wollen zu allen Bereichen rund um die Bioökonomie aufklären und sich beispielsweise dafür einsetzen, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in den Schulen stärker auf die Agenda kommt, sondern auch bei Politiker:innen, Unternehmer:innen und Investor:innen besseres Gehör findet.

Olivia Mrozinski Anfang Oktober bei der Europäischen Kommission. European Commission
Olivia Mrozinski, die am TUM-Campus Straubing studiert, Anfang Oktober bei der Europäischen Kommission.

Anfang Oktober haben Sie bereits an einer hochrangigen Konferenz teilgenommen.

Stimmt, wir haben die Europäische Kommission in Brüssel unter anderem bei der inhaltlichen Gestaltung des Symposiums unterstützt. Somit beteiligen wir uns praxisnah an Europas Nachhaltigkeitswende und bringen eigene Ideen ein. Für 2024 planen wir ein großes Bioeconomy Youth Event, das junge Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Landwirte mit potentiellen Investor:innen zusammenbringt. Wir wollen nicht nur reden, sondern konkret handeln.

Warum ist es so wichtig für Sie, dass sich die Jugend für eine Bioökonomie stark macht?

Wir als junge Generation sind mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz – den beiden großen Themen des 21. Jahrhunderts – aufgewachsen. Es geht hier um unsere Zukunft. Trotzdem werden wir oft noch nicht in die wichtigen politischen Entscheidungen einbezogen. Also müssen wir nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch Eltern und Großeltern von der immensen Bedeutung eines nachhaltigen Wandels überzeugen.

Wie prägt Sie Ihr Studium am TUM Campus Straubing für Ihre Rolle als EU-Jugendbotschafterin?

Durch das Studium hier bekommen wir einen gesamtheitlichen Blick auf die Bioökonomie – wir können uns gleichermaßen in die Lage des Chemikers, des Ingenieurs und des Ökonomen versetzen. Dieser interdisziplinäre Ansatz macht den Campus mit seinen Studiengängen deutschlandweit einzigartig. Nebenbei bin ich an der Universität Co-Vorsitzende der Studierendengruppe „TUM Campus Straubing Internationals“. Mir liegt es sehr am Herzen, einen vielfältigen und integrativen Campus zu schaffen, an dem wir uns über Ländergrenzen hinweg zu allen Themen rund Nachhaltigkeit und Bioökonomie austauschen können.

Weitere Informationen und Links
  • Olivia Mrozinski (19) studiert im Bachelor Technologie Biogener Rohstoffe am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit. Vor dem Studium lebte sie fünf Jahre lang in den USA.
  •  Sie verbringe viel Zeit in der Natur, sagt Olivia, und mit Kunst. Sie male und modelliere rund um das Thema Nachhaltigkeit.
  •  Sie ist die einzige deutsche Studentin unter den EU-Jugendbotschaftern für Bioökonomie.
  •  Aus Straubing gehören auch die beiden Studenten Matteo Bifone (20) und Philipp Schabert (21) zum Kreis der Bioeconomy Youth Ambassadors.
  • Bioeconomy Youth Ambassadors bei der Europäischen Kommission

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