Zwei Projekte aus TUM-Seminar zu verantwortungsvoller KI ganz vorne

Studierende von TUM und LMU gewinnen Digital Future Challenge

Mit „EduPin“ und „AI Allies“ haben zwei Projekte aus dem TUM-Seminar „Verantwortungsvolle KI“ bei der Digital Future Challenge die ersten beiden Plätze belegt. In dem von der Initiative D21 und der Deloitte-Stiftung durchgeführten Hochschulwettbewerb setzten sich die Studierenden der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) gegen mehr als 50 Teams aus ganz Deutschland durch. Die Digital Future Challenge ist mit 10.000 Euro dotiert und wird unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Digitales und Verkehr Volker Wissing durchgeführt.

KI-basierte Lösungen für gesellschaftliche Probleme

Die vierte Edition der Digital Future Challenge stellte die drängende Frage nach „verantwortungsvoller KI“ in den Mittelpunkt. Gesucht wurden innovative und praxisgerechte Lösungsansätze für insgesamt neun verschiedene Use Cases von namhaften Projektpartnern wie IBM, Telekom, PD oder Telefónica. Die Studierenden reichten ihre Konzepte zunächst in Form eines Pitchdecks ein, um die Jury von sich zu überzeugen.

Begleitend zur Challenge haben Sarah Rachut (Geschäftsführerin des TUM Center for Digital Public Services und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Recht und Sicherheit der Digitalisierung), Helene v. Schwichow (Mitarbeiterin an der Professur für Policy Analysis) und Markus Siewert (Geschäftsführer des TUM Think Tank) ein Seminar zu verantwortungsvoller KI angeboten. Hier bereiteten sich Studierende verschiedener Fachrichtungen gemeinsam inhaltlich und methodisch auf die einzelnen Stufen der Challenge vor. Dabei profitierten die Teams von der interdisziplinären Ausrichtung der Lehrenden und von dem Angebot aus Gastvorträgen, Soft-Skill-Workshops und begleitenden Veranstaltungen wie einer Paneldiskussion.

Ein Gruppenfoto aller Finalist:innen der Digital Future Challenge zusammen mit Schirmherr Volker Wissing im Bundesministerium für Digitales und Verkehr Initiative D21 & Deloitte-Stiftung/Phil Dera
Die Teilnehmer:innen der Digital Future Challenge mit Schirmherr Volker Wissing

Vier Teams im Halbfinale, drei im Finale

Von den acht Projektteams aus dem Seminar schafften es vier ins Halbfinale nach Berlin, wo sie ihre Konzepte der Jury präsentieren konnten – und drei von ihnen rückten ins Finale vor, um im Bundesministerium für Digitales und Verkehr um einen Platz auf dem Treppchen zu wetteifern. 

Hier überzeugte die Jury insbesondere das TUM-Team „EduPin“, das sich der Challenge von PD – Berater der öffentlichen Hand stellte und eine innovative Lösung für eine kindgerechte, datenbasierte Verkehrsplanung erarbeitete. Die Studierenden entwickelten einen digitalen Ansteck-Pin, der den Schulweg sicherer machen soll. Er kann Verkehrsschilder erfassen, unterstützt Kinder spielerisch dabei, sich sicher und korrekt im Verkehr zu bewegen, und warnt auf mehreren Sprachen vor Gefahren.

Den zweiten Platz erreichten die „AI Allies“ von der LMU, die sich mit Inklusion und Barrierefreiheit beim Kund:innensupport von Telefónica beschäftigten: Ihr Chatbot Aura Ally kann mittels verschiedener Eingabefunktionen bedient werden und auf verschiedenen Sprachen sowie mit Gebärden mit Ratsuchenden kommunizieren. So kann er einen Beitrag dazu leisten, die Chancengleichheit zu stärken und die Interaktion von Mensch und Maschine zu verbessern. 

Auf dem vierten Platz landete das Team „Power Balance“ der TUM, das sich eines Use Case des Honda Research Institute EU angenommen hatte. Das Team entwickelte ein umfassendes Konzept für ein verteilungsgerechtes KI-Energiemanagement, das unterschiedliche Dimensionen von Fairness berücksichtigt. Ein Punktesystem belohnt die Bürger:innen für einen bewussten Energieverbrauch und schafft ein Anreizsystem für Kund:innen, Strom dann zu verbrauchen, wenn dieser gerade produziert wird.

Die Mitglieder des Teams EduPin auf der Bühne im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die ihr Konzept dem Publikum präsentieren, hinter ihnen eine an die Wand projizierte Präsentation, auf der ein Kind zu sehen ist, das einen Prototyp des EduPins am Träger seines Rucksacks trägt und gerade bedient, außerdem der Schriftzug "EduPin. Gemeinsam schaffen wir den Verkehrsbegleiter von morgen!". Initiative D21 & Deloitte-Stiftung/Phil Dera
Team EduPin präsentiert sein Konzept für eine kindgerechte Verkehrsplanung

Erfolg interdisziplinärer Kooperation

60 Prozent Münchner Teams im Finale des Wettbewerbs – deutlicher könnte das Potenzial der Kollaboration über Schools und Universitäten im Münchner Ökosystem hinweg kaum veranschaulicht werden: Im Seminar „Verantwortungsvolle KI“ und in den Projektteams arbeiteten Bachelor- und Masterstudierende von der TUM School of Computation, Information and Technology, der TUM School of Social Sciences & Technology und der TUM School of Management sowie Studierende des Masterstudiengangs Mensch-Computer-Interaktion der LMU eng zusammen, um ihre je eigenen Kompetenzen in gemeinsame Lösungsansätze für reale Probleme einzubringen. Dank der Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen konnten sich die Teilnehmer:innen zudem mit zahlreichen Expert:innen austauschen. So gestalten die Studierenden nicht nur ihre eigenen Profile und Netzwerke, sondern Innovationen, die der ganzen Gesellschaft zugutekommen.

Weitere Informationen und Links
  • Digital Future Challenge: Die Digital Future Challenge ist ein gemeinsames Projekt der Deloitte-Stiftung und der Initiative D21, um die Verantwortung von Unternehmen im und durch den digitalen Wandel zu beleuchten.
  • TUM Center for Digital Public Services: Das TUM CDPS begleitet als rechtswissenschaftliche Forschungsstelle die digitale Transformation. Am 18. und 19. April richtet es das 18. For..Net Symposium aus, bei dem auch das Team „EduPin“ seinen Prototypen vorstellen wird.
  • TUM Think Tank: Am TUM Think Tank arbeiten Forschende und Studierende gemeinsam mit Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung an verantwortungsvollen und menschenzentrierten Technologien.
  • Projekt „sustAInability“: Im Rahmen von sustAInability, einem Gemeinschaftsprojekt von TUM und Hochschule München, können Studierende ebenfalls jedes Semester an aktuellen Herausforderungen im Bereich „KI und Nachhaltigkeit“ arbeiten.

Technische Universität München

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