• 18.2.2022
  • Lesezeit: 3 Min.

Mehr als ein Ehrentitel: TUM Emeritus oder Emerita of Excellence

Wissen weitergeben

Als TUM Emerita oder Emeritus of Excellence bringen sich ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ruhestand aktiv in das Leben an der TUM ein. Sie verstehen sich als Botschafterinnen und Botschafter der TUM und ihre vielfältige Erfahrung kommt vielen zugute.

Menschen beim Afrika-Symposium der TUM Senior Excellence Faculty im November 2018. Uli Benz / TUM
Die TUM Senior Excellence Faculty organisiert auch wissenschaftliche Veranstaltungen, wie das Afrika-Symposium im November 2018 in Garching in Kooperation mit der TUM School of Governance.

„Ich habe mich viele Jahre damit beschäftigt, wie Wissen vermittelt werden kann. Diese Erfahrung möchte ich auch jetzt weitergeben“, sagt Kristina Reiss. Die Professorin für Didaktik der Mathematik ist zwar seit April 2021 offiziell im Ruhestand, dennoch sagt sie: „Solange ich das Gefühl habe, ich kann etwas bewirken, möchte ich auch weiterarbeiten.“ Sie betreut Promovierende und Habilitierende weiter, organisiert Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer und veröffentlichte kürzlich zusammen mit der Siemens Stiftung Weiterbildungsmaterialien zu Statistik in drei Sprachen. Der Präsident der TUM Prof. Thomas F. Hofmann hat Prof. Reiss 2021 zur Emerita of Excellence ernannt, zusammen mit vier weiteren Kollegen.

Botschafterinnen und Botschafter der TUM

Die Idee, ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ruhestand mit ihren Stärken und Talenten aktiv an der Entwicklung der TUM mitwirken zu lassen, stammt vom früheren Präsidenten der TUM Prof. Wolfgang A. Herrmann: „Bei den TUM Emeriti of Excellence treffen mehrere Kriterien zusammen: internationale Spitzenstellung in der Wissenschaft, langjährige hervorragende Leistungen in der akademischen Lehre, besonderes Engagement über das eigene Fach hinaus und für die Universität im Ganzen“, so beschrieb Prof. Herrmann sie einmal. „Sie sind überzeugende Botschafterinnen und Botschafter einer modernen Universität.“ Seit 2006 wird jedes Jahr der Ehrentitel TUM Emerita beziehungsweise TUM Emeritus of Excellence vergeben. Inzwischen zählt ihr Kreis, die TUM Senior Excellence Faculty, 77 Mitglieder, darunter auch der Präsident Emeritus.

TUM Emeriti of Excellence beteiligen sich im Ehrenamt am Aufbau und der Konsolidierung von Forschungseinrichtungen, betreuen als Mentorinnen und Mentoren begabte Studierende und junge Forschende. Sie sind Mitglieder in Berufungskommissionen und fördern durch ihre weltweiten Kontakte die Internationalisierung der Universität. Einige Emeriti sind auch forschend weiter aktiv, werben eigene Drittmittel ein und leisten wichtige Beiträge in der Spitzenforschung. Etwa Prof. Andrzej Buras, der 2020 die Max-Planck-Medaille erhielt, die höchste Auszeichnung im Bereich der Theoretischen Physik in Deutschland.

Außerdem organisieren die TUM Emeriti of Excellence Symposien im Rahmen der Reihe „TUM Forum Sustainability“. Diese greifen aktuelle Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft auf und vernetzen Gruppen mit verschiedenen professionellen Kompetenzen. Die Emeriti schaffen Diskussionsräume und lassen eine breite Öffentlichkeit daran teilhaben, indem sie die Ergebnisse veröffentlichen.

Ihre Kompetenz, Erfahrung und wissenschaftliche Reputation bringen sie in auch in strategisch wichtigen Funktionen ein, etwa Prof. Angelika Görg als erste Vice President Compliance an der TUM, Prof. Arnulf Melzer als Bevollmächtigter des Präsidenten für Fundraising oder Prof. Michael Molls als Direktor des TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS) und Sprecher der TUM Senior Excellence Faculty.

Dialog der Generationen

Auf Prof. Molls‘ Initiative hin entstand im Sommer 2020 der Band „Science, Reason & Responsibility“, der Denkanstöße für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie gibt. „Der Anspruch der TUM Senior Excellence Faculty ist es, unter dem Aspekt der Verantwortung der Wissenschaft eine Vielfalt an fachlichen Perspektiven zu versammeln und damit zu einer nachhaltig guten Zukunft beizutragen“, sagt Prof. Molls. Auch die seit 2016 regelmäßig durchgeführten Symposien sind der Interdisziplinarität und dem Dialog zwischen den Generationen verpflichtet. Beispielsweise wurden beim Symposium zur Circular Economy, also zu Themen der Kreislaufwirtschaft, die Arbeitsgruppen der Emeriti und beruflichen Spezialisten aus der Wirtschaft durch Studierendengruppen des Lehrstuhls für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme gespiegelt. „Hier kamen Junge und Erfahrene miteinander ins Gespräch und konnten am Erfahrungsschatz der anderen teilhaben“, berichtet Prof. Molls. 

Dieses Gefühl der Gemeinschaft und die institutionelle Unterstützung durch das Projektteam, die die TUM Senior Excellence Faculty an der TUM erfährt, weiß auch Kristina Reiss zu schätzen: „Eine Gemeinschaft kann sich Ziele vornehmen, die für Einzelne ein wenig zu groß geraten sind. Gemeinsam bewirkt man immer mehr.“

Weitere Informationen und Links

Die 2021 neu ernannten Emeriti of Excellence:

Das im Rahmen der ersten Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder initiierte Projekt TUM Emeriti of Excellence wurde 2006 ins Leben gerufen. Mit den Folgeinitiativen Exzellenzinitiative-II und Exzellenzstrategie hat es sich konsequent weiterentwickelt. Im Rahmen der TUM Agenda 2030 ermöglicht die heutige TUM Senior Excellence Faculty ausgewählten Mitgliedern mit eigenen Forschungsdrittmitteln die Möglichkeit zur Spitzenforschung. 

Technische Universität München

Corporate Communications Center

HSTS