Münchner Universitäten starten Projekt für bessere sprachliche Bildung an BerufsschulenNeue Konzepte für Deutschunterricht in Berufsschulen
Gerade in beruflichen Schulen stellt die Vermittlung von Deutschkompetenzen eine wichtige Grundlage für das spätere Berufsleben dar. Deshalb wurde jetzt ein Projekt ins Leben gerufen, das neue Konzepte im Fach Deutsch für Berufsschulen und in der Lehrerausbildung entwickeln und erproben möchte. Beteiligt sind daran die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Technische Universität München (TUM) und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache fördert das Projekt mit 480.000 Euro.
Im Vergleich zu anderen Schularten zeigte sich in Berufsschulen besonders deutlich eine große Variation in Bezug auf Alter, Bildungshintergrund, Interessen, Motivation, ethnische Diversität sowie sprachliche Vielfalt der Schülerinnen und Schüler. Allein 8.868 berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge gibt es zurzeit in Bayern, Tendenz stark zunehmend. Auf diese Entwicklungen wurde im Schuljahr 2010/2011 mit der Einrichtung von Klassen für Asylbewerber und Flüchtlinge an der Berufsschule reagiert. Auch deshalb steigt an beruflichen Schulen der Bedarf an Konzepten für sprachliche Bildung.
Das Projekt „Bildungssprache Deutsch für berufliche Schulen: Entwicklung, Pilotierung und Implementierung handlungsorientierter Unterrichtskonzepte im Fach Deutsch für Berufsschulen und in der Lehrerausbildung“ will hier ansetzen. Gemeinsam entwickeln das Institut für Deutsch als Fremdsprache der LMU, der Lehrstuhl für Pädagogik der School of Education der TUM und das Bayerische Kultusministerium Unterrichtsansätze, die mündliche und schriftliche Deutschkompetenzen in der beruflichen Bildung vermitteln sollen.
Zum Auftakt des Projekts fand am Freitag, den 21.11., ein Symposium an der TUM School of Education statt. Experten aus den Bereichen Unterricht, Lehrerbildung und Bildungspolitik diskutierten gemeinsam die sprachlichen Anforderungen des Unterrichts und die Frage, wie eine Ausbildung von Lehrkräften im Rahmen des neuen Teilstudiengangs „Sprache und Kommunikation Deutsch“ aussehen muss.
Aufbauend auf einschlägige Forschungs- und Entwicklungsprojekte, bringen die Projektpartner interdisziplinäres Wissen aus Sprachdidaktik, Linguistik und Bildungswissenschaften in die Unterrichtsansätze ein.
Kontakt
Barbara Baumann
School of Education
Lehrstuhl für Pädagogik
Barbara.baumann(at)tum.de
www.edu.tum.de
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TUM School of Education