Wie verändert Technik die Welt? Ausstellung in der Pinakothek der Moderne

Blick in die Zukunft: FUTURO 50/50

Nanotechnologie, Robotik, Virtuelle Realität, Künstliche Intelligenz – wie werden die Technologien von heute die Welt von Morgen verändern? Forscher der Technischen Universität München (TUM) präsentieren jetzt sieben Zukunftsszenarien. Die Ausstellung FUTURO 50/50 ist bis 18. März 2018 in der Pinakothek der Moderne zu sehen. Die Präsentation der Ergebnisse findet dort am Dienstag, den 6. März, um 18:00 Uhr statt.

Zukunftsszenario Klima: Zelte aus recyceltem Kunststoffmüll, die sich selbsttätig auf- und abbauen und aus Sonne Energie gewinnen können, bieten Klimaflüchtlingen Schutz. (Bild: Philipp Brodbeck / TUM)
Zukunftsszenario Klima: Zelte aus recyceltem Kunststoffmüll, die sich selbsttätig auf- und abbauen und aus Sonne Energie gewinnen können, bieten Klimaflüchtlingen Schutz. (Bild: Philipp Brodbeck / TUM)

Vor genau 50 Jahren baute der finnische Architekt Matti Suuronen FUTURO. Die transportablen, ufo-förmigen Gebäude waren die ersten Kunststoffhäuser der Welt. Ein restauriertes Exemplar können Besucher derzeit vor der Münchner Pinakothek der Moderne bewundern. Die Zukunftsvision der 1960er Jahre ist heute Geschichte.

Die Welt 2068

Wie werden Technologien von heute die Welt von morgen beeinflussen? Wie werden wir in 50 Jahren leben und arbeiten? Die Kuratoren der "Neuen Sammlung – The Design Museum" fragten die Forscher der TUM. Ein Team aus 28 Studierende der Masterstudiengänge Industrial Design und Architektur recherchierte an verschiedenen Lehrstühlen und erarbeitete Szenarien. Die Ergebnisse präsentiert jetzt die Pinakothek der Moderne in der Ausstellung FUTURO 50/50.

„Die Szenarien sind sehr realistisch, denn alle basieren auf aktuellen Forschungsergebnissen“, erklärt die wissenschaftliche Betreuerin des Projekts Dr. Sandra Hirsch vom Lehrstuhl für Industrial Design von Prof. Fritz Frenkler. „Unser Ziel war es, die gesellschaftliche Relevanz neuer Technologien zu analysieren und damit die Voraussetzung zu schaffen für eine verantwortungsvolle Gestaltung.“

Digitalisierung verändert das Leben

Beispiel Digitalisierung: Ein Film zeigt, wie in 50 Jahren Verbrechen aufgeklärt werden. Mühsame Spurensuche ist nicht mehr notwendig, denn der Ermittler kann sich am Tatort dank Erweiterter Realität (englisch: Augmented Reality) ansehen, was im entscheidenden Moment passiert ist. Alles was er dazu braucht, ist ein kleines Gerät, nicht größer als ein 1-Euro-Stück, das er an der Schläfe trägt. Auf Knopfdruck projiziert dieses Gerät die Ereignisse zum gewünschten Zeitpunkt auf die Kontaktlinse des Ermittlers. Die Daten für die Visualisierung der Vergangenheit stammen von Überwachungskameras und Mobiltelefonen, die in Zukunft zentral gespeichert und von intelligenten Algorithmen so ausgewertet werden, dass man sie jederzeit gezielt abrufen kann.

Ein anders Beispiel ist das Mobilitätsszenario. Hier ist dargestellt, wie Verkehrsteilnehmer in Zukunft schnell und ohne Staus von einer Seite der Stadt zur anderen kommen. Autonom fahrende Autos und Sammeltaxis, Busse und Straßenbahnen werden von einem intelligenten Leitsystem erfasst und optimal gesteuert. Staus und langes Warten an Ampeln sind damit passé.

Herausforderung Klimawandel

Weitere Exponate zeigen, wie Menschen mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen: Bauern, die in Flussdeltas leben und durch den Anstieg des Meeresspiegels ihre Existenzgrundlage verloren haben, bekommen Survival Kits, die alles enthalten, was man braucht, um Plastikmüll in neues Ackerland zu verwandeln: Die Abfälle werden zu Inseln verschnürt und mit Bakterienkulturen geimpft, die den Kunststoff zersetzen und in fruchtbaren Boden verwandeln. Die neuen Inseln lassen sich durch Mangroven im seichten Wasser fixieren.

Design mit praktischem Nutzen

Sieben Szenarien haben die Studierenden im Projekt FUTURO 50/50 entwickelt. Neben Digitalisierung, Mobilität und Klimawandel wurden auch die Auswirkungen neuer Technologien auf Bildung, Gesundheit, Menschlichkeit und Umwelt untersucht und in konkrete Fallbeispiele umgesetzt.

 

Mehr Information:

Gefördert wurde das Projekt FUTURO 50/50 von FOLDART, Stahlbau Pichler und der Hans Sauer Stiftung.

Kontakt:

Dr. Sandra Hirsch
Technische Universität München
Lehrstuhl für Industrial Design
Tel.: +49 (0)89 - 289 28676
sandra.hirschspam prevention@tum.de

Hannes Gumpp
Technische Universität München
Lehrstuhl für Industrial Design
Tel. +49 89 289 28698
hannes.gumppspam prevention@tum.de

Technische Universität München

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