• 7.12.2017

Dies academicus: Akademische Jahresfeier 2017

Prominenter Gast zum Auftakt eines besonderen Jahres

Die Akademische Jahresfeier der Technischen Universität München (TUM) war dieses Jahr Anlass für Rückblicke und Ausblicke gleichermaßen. Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der TUM gewährte Präsident Wolfgang A. Herrmann Einblicke in das Jubiläumsprogramm und verkündete die Gründung der „Munich School of Robotics and Machine Intelligence“ unter Leitung des Gewinners des Deutschen Zukunftspreises, Prof. Sami Haddadin. Der langjährige Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber wurde als ein herausragender Förderer und Wegbegleiter in den Rang eines Ehrensenators erhoben.

Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann (r.) überreicht Dr. Edmund Stoiber die Ehrensenatorenwürde der TUM.
Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann (r.) überreicht Dr. Edmund Stoiber die Ehrensenatorenwürde der TUM. (Bild: Benz / TUM)

Die Anfänge der TUM waren bescheiden – 400 Studenten und 24 Professoren bildeten 1868 ihren ersten Jahrgang. 2017 sind es mehr als 41.000 Studierende und rund 550 Professorinnen und Professoren. „Was vor 150 Jahren als kleine Königlich-bayerische Polytechnische Schule zu München begann, ist heute eine Universität von Weltrang“, sagte TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann bei der Jahresfeier 2017.

Ihren runden Geburtstag wird die Universität mit zahlreichen Aktionen feiern. Höhepunkte sind ein Festakt am 12. April mit dem Bundespräsidenten und dem Bayerischen Ministerpräsidenten, am 27. September eine exklusive Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“ im Nationaltheater (Uraufführung 1868), und ein Tag der Offenen Tür am 13. Oktober an allen Standorten der TUM. Neben solchen Ausblicken auf das kommende Jahr lohnte sich zum Dies academicus auch ein Blick auf die zurückliegenden 365 Tage:

Stetiges Wachstum

Ob in Gestalt der Grundsteinlegung für ein neues Zentrum für Proteinforschung, des Richtfests für das zentrale Infrastrukturprojekt „GALILEO“ auf dem Campus Garching oder der Eröffnung des Zentrums für Translationale Krebsforschung (TranslaTUM); ob als Eröffnung des vierten Standorts der TUM in Straubing oder in Form von Planungen für einen weiteren Standort der TUM School of Management in Heilbronn: Das enorme Wachstum der Universität hielt auch 2017 in Atem.

Jubiläumsfakultäten

Informatik: Zwei Fachbereiche der TUM feierten ihr 50-jähriges Bestehen. So wurde im Wintersemester 1967/68 erstmals der Studiengang „Informationsverarbeitung“ angeboten. Heute gilt die TUM als eine der weltweit besten Lehr- und Forschungsstandorten für Informatik. An der Informatikfakultät lehren aktuell 39 Professorinnen und Professoren, darunter fünf Leibniz-Preisträger und zwei Humboldt-Professoren.

Medizin: Auch die Medizinfakultät der TUM ist seit ihrer Gründung 1967 eine Besonderheit. Technische Universitäten mit eigener medizinischer Forschung sind nach wie vor eine Seltenheit. Die TUM-Medizinfakultät mit ihrem Universitätsklinikum rechts der Isar profitiert von dieser Kombination: Aus dem Zusammenspiel von Spitzenmedizin und starken Ingenieur- und Naturwissenschaften entstehen regelmäßig zukunftsweisende Forschungsprojekte.

Neue Gesichter und eine neue Einrichtung

Wie in jedem Jahr kamen auch 2017 zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neu an die TUM. Einer von ihnen ist der weltberühmte Architekt Prof. Diébédo Francis Kéré, der auf die neu geschaffene Professur „Architectural Design and Participation“ berufen wurde. Kéré hielt auf dem Dies academicus auch die Festrede mit dem Titel “Inspired to build“. Darin erläuterte er unter anderem seine Bauphilosphie, die auf lokal vorhandene Materialien setzt und betonte die Bedeutung von architektonisch durchdachten Schulgebäuden in Regionen wie seinem Geburtsland Burkina Faso.

Ein weiterer Neuzugang von Weltrang ist Prof. Sami Haddadin, der zum 1. April 2018 dem Ruf auf den Lehrstuhl für Roboterwissenschaften und Systemintelligenz folgen wird. Erst vergangene Woche wurde Prof. Haddadin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem hochdotierten Deutschen Zukunftspreis 2017 ausgezeichnet. An der TUM wird Haddadin als Direktor die „Munich School of Robotics and Machine Intelligence“ aufbauen. Dieses neu geschaffene Integrative Forschungszentrum wird die erfolgreiche Tradition der Robotik-Forschung an der TUM fortsetzen und die enorme Expertenvielfalt der TUM (ca. 35 Professuren) interdisziplinär bündeln. Das Themenspektrum reicht dabei von Robotern, die bei der Versorgung älterer Menschen helfen bis hin zur Entwicklung von Roboter-Assistenten im Kontext von Industrie 4.0.

Wissenschaftliche Erfolge

In den renommierten internationalen Rankings wurde die TUM auch 2017 unter den besten drei deutschen Universitäten aufgeführt. Im QS World University Ranking steht sie zum dritten Mal in Folge in Deutschland auf Platz 1. Das Global University Employability Ranking, für das rund 6.000 Manager in 20 Ländern befragt wurden, sieht die TUM bei der Qualität der Absolventinnen und Absolventen mit Platz 8 erneut unter den Top 10 weltweit.
 

Auszeichnungen

Im Umfeld der akademischen Jahresfeier erfolgen zahlreiche Auszeichungen für besondere Verdienste.

Ehrensenatorenwürde

Mit ihrer höchsten Auszeichnung würdigt die TUM dieses Jahr den langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber. Sie verleiht ihm für seine außergewöhnlichen Verdienste um die Modernisierung der Universität den Titel eines Ehrensenators. Stoiber, der die Auszeichnung persönlich entgegennahm, sagte, die Ehrung durch die TUM habe eine besondere persönliche Bedeutung für ihn: „Ich trage diese Auszeichnung in dem Bewusstsein, eine Hochschule, die in der Weltliga spielt repräsentieren zu dürfen.“

Heinz Maier-Leibnitz-Medaille

Prof. Dr. Elisa Resconi, Professorin Experimentalphysik mit kosmischer Strahlung, wurde für ihre international herausragenden Forschungsleistungen in der Neutrino-Astronomie und ihre erfolgreiche Initiative des DFG-Sonderforschungsbereichs „Neutrinos und Dunkle Materie in der Astro- und Teilchenphysik“ ausgezeichnet.
 

Karl Max von Bauernfeind-Medaille

Forstoberrat Peter Renoth, Stellvertretender Leiter am Forstbetrieb Berchtesgaden, wurde für seinen herausragenden Einsatz für die derzeit entstehende Forschungs- und Lehrstation der TUM im Berchtesgadener Land ausgezeichnet.

Dipl.-Soz. David Schneider wurde für sein großes Engagement als Organisator der Programme und Aktivitäten der TUM für Geflüchtete ausgezeichnet, darunter insbesondere das Gasthörerprogramm für Geflüchtete.

Martina Wayand, M.A., MBA, wurde für ihre Vorbildfunktion als Ersthelferin ausgezeichnet. In einem medizinischen Notfall konnte sie das Leben einer Kollegin retten.

Das Team „aCar Mobility“ hat außergewöhnliches studentisches Engagement bei der konzeptionell und technisch kreativen Entwicklung des „aCar“ bewiesen, einem Elektroauto, das ganz auf die Bedürfnisse der Landbevölkerung in Afrika zugeschnitten ist.

Die studentische Initiative von Akaflieg München e.V. wurde für die seit der Gründung 1924 erbrachte Leistung in der wissenschaftlich fundierten Entwicklung des Flugsports ausgezeichnet.

Das Team WARR Hyperloop wurde für seine Leistung beim international beachteten Wettbewerb „SpaceX Hyperloop Pod“ ausgezeichnet. Durch den überzeugenden Sieg bei dem Wettbewerb habe das Team die Reputation der TUM als Spitzenadresse des „German Engineering“ gefestigt, sagte TUM-Präsident Herrmann.

 Nachwuchspreise der Johannes B. Ortner-Stiftung

Dr. med. Felix Brandl, Fakultät für Medizin, für seine Doktorarbeit „Intrinsische funktionelle Konnektivität zerebraler Netzwerke bei rezidivierender Depression“.

Dr. Florian Groche, Fakultät für Chemie, für seine Doktorarbeit „Chemical Oxygen Generation from Peroxo-Compounds for Aviation Purposes“.

Anna Hausner, M.Sc., Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt, für ihre Masterarbeit „Evaluierung und Optimierung einer Fischabstiegsanlage mittels 3D-Simulation im Kontext der aktuellen Forschungsergebnisse“.

Dr. Ellen Schmid, TUM School of Management, für ihre Doktorarbeit „Me, Myself And I: Theory and Effects of Self-Interested Leaders”.

Dr. Sandra Unterseer, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, für ihre Doktorarbeit „Identification of genes under differential selective pressure in temperate maize“.

Corinna Wiest, M.A., Fakultät für Architektur, für ihre Masterarbeit „Eine glückliche Beziehung? Das Verhältnis von Kunst am Bau zu Architektur und Nutzer – Eine Untersuchung am Fallbeispiel des Forschungscampus Garching“.

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