• 8.6.2021
  • Lesezeit: 1 Min.

TUM-Ausgründung Celonis zweitwertvollstes Start-up Europas

Das erste deutsche 10-Milliarden-Start-up

Das erste deutsche Start-up, das zehn Milliarden US-Dollar Wert ist, stammt aus der TUM: Celonis hat diese Marke überschritten und gilt nun als das zweitwertvollste Start-up Europas. Gegründet wurde der Anbieter von Software, mit der Unternehmen ihre Geschäftsprozesse analysieren und verbessern können, von drei Studierenden, unterstützt von der TUM.

Celonis-Gründer Deutscher Zukunftspreis / Ansgar Pudenz
Die TUM-Absolventen Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk (v.l.) haben mit Celonis eine rasante Erfolgsgeschichte geschrieben.

Celonis konnte einen einzigartigen Erfolg verkünden: Das Unternehmen sammelte in seiner vierten Finanzierungsrunde eine Milliarde Dollar bei Investoren ein und wurde in der Folge mit rund elf Milliarden Dollar bewertet. Damit ist es das erste deutsche Decacorn. So werden Start-ups genannt, die ohne Börsengang einen Wert von zehn Milliarden Dollar erlangen. Laut „Handelsblatt“ ist Celonis nach dem schwedischen Zahlungsanbieter Klarna das zweitwertvollste Start-up in Europa. 

Bereits sieben Jahre nach der Gründung erreichte Celonis 2018 den Status eines Unicorn, also eine Milliardenbewertung. Auch diese „Einhörner“ sind in Deutschland noch äußerst selten. Nur 14 andere Start-ups sind derzeit so erfolgreich, berichtet das „Handelsblatt“ – darunter zwei weitere Ausgründungen der TUM: Lilium entwickelt ein elektrisches Flugtaxi, Personio bietet eine Software an, mit der kleine und mittelständische Unternehmen ihre Personalprozesse digitalisieren können.

Effiziente Prozesse dank Künstlicher Intelligenz

Die Software von Celonis analysiert die Abläufe von Unternehmen und spürt Schwachstellen mit geringer Effizienz auf. Das gelingt dem Tool unabhängig von der Branche oder der Art des Geschäftsprozesses. Bei dieser Technologie, die auf komplexen mathematischen Verfahren beruht und Process Mining genannt wird, gilt Celonis als Weltmarktführer. Vor einem halben Jahr brachte das Start-up ein sogenanntes Execution-Management-System auf den Markt, das mit Künstlicher Intelligenz Lösungsvorschläge für die beim Process Mining erkannten Probleme liefert. 

Die Gründer Bastian Nominacher, Martin Klenk und Alexander Rinke haben Finance and Information Management, Informatik beziehungsweise Mathematik studiert. Neben der TUM Gründungsberatung halfen ihnen die Lehrstühle für Wirtschaftsinformatik, Industrial Design und Entrepreneurship, das Geschäftsmodell und eine Corporate Identity zu entwickeln. Auch heute noch besteht eine enge Verbindung zwischen der Universität und dem Unternehmen, das seinen zweiten Hauptsitz in New York hat und zuletzt mit rund 1.300 Mitarbeitern mehr als 100 Millionen Euro umsetzte. 

Förderung vom Geschäftsmodell bis zum Börsengang

An der TUM werden jedes Jahr rund 80 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus bedeutenden Wissenschaftsfeldern ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können Büros im TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture Capital Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace und der Bio.Kitchen eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau und ein Biotechnologielabor. Diese Förderung ist laut „Gründungsradar“ die beste an den großen deutschen Hochschulen.

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