• 28.3.2023
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Über 50 Mio. Euro für klimaneutrale Transformation der Chemieindustrie

Wasserstoff-Forschungsprojekt im bayerischen Chemiedreieck gestartet

Im bayerischen Chemiedreieck wird künftig an der klimaneutralen Transformation der gesamten chemischen Industrie in Deutschland geforscht. Dabei geht es vor allem um die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger und Ausgangsstoff für wichtige Grundchemikalien. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das „Verbundvorhaben H2-Reallabor Burghausen“ mit rund 39 Mio. Euro. Weitere 12 Mio. kommen von der Industrie. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei der Technischen Universität München (TUM).

Tassilo Letzel / TUM
Forschende vom Lehrstuhl für Energiesysteme an der Pilotanlage zur Gasreinigung und CO2-Abscheidung im Technikum an der TUM. (v.l.: Doktorandin Svenja Knösch, Abteilungsleiter Dr.-Ing. Sebastian Fendt, Doktorand Philipp Leuter)

Um eine nachhaltige, wasserstoffbasierte Chemie zu ermöglichen, fokussieren sich die Forschungsarbeiten an der TUM auf einen ganzheitlichen Ansatz. Zum einen werden Studien durchgeführt um standortspezifische Potentiale und notwendige Infrastrukturmaßnahmen zu identifizieren. Zum anderen steht ein modulares Container-Anlagenkonzept im Zentrum des Forschungskonzepts, welches die Untersuchung verschiedener Prozessrouten ermöglicht. Ziele sind unter anderem die Herstellung von „grünem“ Methanol aus erneuerbarem Strom und die Umwandlung von Reststoffen in wertvolle Chemikalien durch ein Plasma-unterstütztes Waste-to-X Verfahren.

Prof. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident der TUM, sagte: „Die TUM ist der Region Burghausen eng verbunden. Durch die Zusammenarbeit von Hochschulforschung und chemischer Industrie im Hinblick auf den Transformationsprozess kann das H2-Reallabor zum Nukleus der deutschen Wasserstoffwirtschaft werden.“ Auch Prof. Hartmut Spliethoff vom Lehrstuhl für Energiesysteme ist als Projektleiter des H2-Reallabors überzeugt: „Das Projekt wird einen wichtigen Anteil zur Energiewende in der chemischen Industrie leisten.“ Der Förderbescheid wurde von BMBF-Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg bei einem Festakt im TUM-Akademiezentrum Raitenhaslach, nahe Burghausen, offiziell an die Projektpartner übergeben.

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Das H2-Reallabor, eine Initiative der Stadt Burghausen, soll als „Leuchtturmprojekt“ Forschungsergebnisse für die Transformation der gesamten deutschen Chemieindustrie zur Verfügung stellen. Es geht um den Weg in eine klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft. Insgesamt sind 36 Projektpartner aus Wissenschaft und Industrie daran beteiligt. Die TUM erhält eine Forschungsförderung von 17 Mio. Euro. Das ChemDelta Bavaria im Südosten des Freistaats ist die größte Chemieregion in Bayern mit 19 weltweit tätigen Unternehmen, 20.000 Beschäftigten und mehr als 10 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr.

Technische Universität München

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Dr. Sebastian Fendt
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Lehrstuhl für Energiesysteme
Tel.: +49 89 289 16207
h2-reallabor.lesspam prevention@ed.tum.de

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